• 13.01.2008 12:52

  • von David Pergler

Coulthard macht sich Gedanken um die Sicherheit

Das Nachtrennen in Singapur bereitet David Coulthard weniger Kopfzerbrechen, als der Wegfall der Traktionskontrolle in Verbindung mit starkem Regen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird nicht müde, stetig neue Gipfel an Superlativen zu erklimmen. Ein Beispiel dafür wird das Nachtrennen in Singapur sein. Doch um ein Nachtrennen zu starten, bedarf es vieler Vorbereitungen. Es reicht nicht einfach, ein paar Flutlichtanlagen aufzustellen, es müssen unter diesen Bedingungen auch sehr viele Tests durchgeführt werden.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hat noch genau den Regen vom Fuji-Rennen im Kopf

Beispielsweise muss sichergestellt werden, dass die Fahrer alle Flaggensignale der Streckenposten gut erkennen, dass es keine Probleme mit den Schattenwürfen gibt, dass jeder Winkel genügend ausgeleuchtet ist und so weiter. Und doch bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn man als Fahrer in der Dunkelheit auf die Jagd nach Punkten und Platzierungen gehen soll. Sollte man jedenfalls meinen.#w1#

Nicht so David Coulthard - der Schotte in Red-Bull-Diensten sieht dem nächtlichen Grand Prix in Fernost gelassen entgegen: "Ich bin da ganz entspannt", entgegnet er auf 'autosport.com'. "Ich bin sicher, dass sich das die FIA mit einem Satz von Kriterien ansehen wird, wie viel Licht sein muss, und wir werden damit zurechtkommen."

"Man wird darüber von nun an bis zu dem Zeitpunkt, wo wir nach Singapur kommen, sprechen", so der 36-Jährige. "Das Ganze wird ein nützlicher Marketing-Kniff für diesen Grand Prix." Zumindest kann man die Rennfahrerkollegen von der MotoGP um Rat fragen - auch die Motorräder absolvieren bald ihr erstes Nachtrennen.

Erinnerungen an Fuji

Mehr Sorgen bereiten ihm der Wegfall der Traktionskontrolle. Nicht, dass sich Coulthard vor dem Fahren ohne Anti-Schlupf-Regelung so sehr fürchten würde, eher bringen ihn die Erlebnisse der verregneten Grand Prix am Nürburgring 2007 oder Fuji ins grübeln, wo die Boliden von dem Wasser buchstäblich von der Piste gespült wurden.

"In Fuji gab es sehr schwierige Bedingungen und es war uns eine große Hilfe, eine Traktionskontrolle zu haben", erinnert sich der Red-Bull-Pilot. "Das verstehen die anderen Fahrer und ich schätze, es ist schwierig für die Öffentlichkeit, sich das vorzustellen, weil diese nicht die Autos unter solchen Bedingungen gefahren hat. Das Schlimmste, was passieren kann, ist stehendes Wasser bei Höchstgeschwindigkeit."

Dies seien einfach nicht die Bedingungen, für die ein Formel 1 konzipiert sei: "Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass F1-Wagen dafür ausgelegt sind, unter trockenen Bedingungen zu fahren. Wenn man sich ein Rallye-Wagen ansieht, dann stellen die Jungs ihn auf Schnee ein, wenn sie im Schnee fahren. Wenn sie ihn im Wald fahren, stellen sie ihn auf Wald ein. Wenn sie auf Kiesboden fahren, stellen sie ihn auf Kies ein. Einen F1-Wagen, der für trockene Pisten optimiert ist, solchen Monsun-Bedingungen auszusetzen, ist nicht optimal. Dafür ist er nicht ausgelegt."

"Es ist nicht so, dass wir keine Herausforderungen wollen, aber ich denke, wir müssen verstehen, dass, wenn man eine dieser Fahrhilfen wegnimmt, die das Fahren unter solchen wesentlich sicherer macht, man möglicherweise große Zwischen- und Unfälle sehen wird", fürchtet Coulthard mögliche Konsequenzen des Wegfalls der Traktionskontrolle.

Als ehemaliger GPDA-Direktor hat der Schotte schon viel zu Sicherheit beigetragen. "Ich glaube nicht, dass so was irgendwer sehen möchte. Die Leute möchten guten Rennsport und den bekommt man im Nassen. Aber der Sicherheits-Direktor muss die Bedingungen verstehen, unter welchen wir unterwegs sind", so der 36-Jährige.

Einerseits hat Coulthard zwar Recht, andererseits haben sich in den vergangenen Jahren, auch noch in den Zeiten ohne Traktionskontrolle, die meisten wirklich haarsträubenden Unfälle mehr in Form von Auffahrunfällen aufgrund der katastrophalen Sichtverhältnisse ereignet und weniger, weil ein Fahrer im Regen die Kontrolle über sein Auto verloren hat. Und sprühende Gischt kann auch die beste Traktionskontrolle der Welt nicht wegregulieren.

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