Coulthard: "Für Ron Dennis sind Fahrer wie Glühbirnen"

Unter Ex-Fahrern: David Coulthard kann sich einen McLaren-Deal mit Fernando Alonso vorstellen - Alexander Wurz hält dagegen

(Motorsport-Total.com) - Dank Fernando Alonsos Verzögerungstaktik, Verhandlungsausdauer oder vielleicht verzweifelten Suche nach einer neuen Herausforderung will die Silly Season in diesem Jahr kein Ende nehmen. Ob eine Einigung mit McLaren bevorsteht ist so sicher vorherzusagen wie das Verhalten der Pirelli-Reifen auf neuem Asphalt. Jenson Button, dessen Cockpit bei einer Verpflichtung des Spaniers höchstwahrscheinlich auf dem Spiel steht, ist nicht der einzige, der gespannt auf eine Entscheidung wartet, während im Fahrerlager mehrere Meinungen kursieren.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Deal or no Deal: Was plant Ron Dennis für seine Fahrerpaarung 2015? Zoom

Da wäre zum Beispiel David Coulthard. Der ehemalige Formel-1-Fahrer fuhr von 1996 bis 2004 bei McLaren und wurde 2001 Vizeweltmeister. Der heute 43-Jährige ist ein guter Freund von Button, zweifelt jedoch an dessen Chance gegen die Versuchung, Alonso zurück nach Woking zu holen.

"Jenson ist ein Gewinn für jedes Formel-1-Team, aber das scheint für McLaren nicht genug zu sein", so Coulthard gegenüber dem 'Telegraph'. "Für Ron Dennis sind die Fahrer wie Glühbirnen. Ron hatte schon immer eine Schwäche für Fahrer, die Schlagzeilen machen und Fernando scheint das zu erfüllen. Die Probleme liegen aber tiefer, als nur bei den Fahrern. Seit 1998, als ich noch dort war, haben sie keinen Konstrukteurstitel mehr gewonnen und der letzte Fahrer-Titel von Lewis Hamilton ist auch schon sechs Jahre her. Was Jenson angeht, kommt jede Karriere einmal zu einem Ende und er kann stolz darauf sein, was er erreicht hat. Sollte es wirklich das Ende seiner Karriere sein, ist es jedoch schade, dass er es nicht selbst in der Hand hat."

Fernando Alonso

Fernando Alonso hält sich mit seinen Plänen für 2015 noch bedeckt Zoom

Der Meinung des Schotten steht der Eindruck des ebenfalls ehemaligen Königsklassen-erfahrenen Alexander Wurz gegenüber. Der Österreicher diente McLaren von 2001 bis 2005 als Testpilot und vermuten beim 'ORF': "Alonso hat sich verpokert. Es gibt nur einen Platz, der frei ist, und er ist da derzeit nicht nahe dran."

Damit gibt er der Haltung der Verschwörungstheoretiker neues Feuer, die hinter Alonso Zögern ein Pokern mit Ferrari vermuten oder die Offerte von McLaren gar als Racheakt entlarvt zu wissen glauben. Denn das einzige Jahr des Spaniers in Woking endete 2007 bekanntlich mit einer Spionageaffäre und einem vermuteten Bestechungsskandal.

Wurz glaubt ohnehin nicht, dass sich der McLaren-Boss zu einem erneuten Alonso-Deal hinreißenden lassen könnte. "Ron Dennis hat einen Igel in der Hosentasche", meint er. Und für einen zweimaliger Weltmeister müsste man auch trotz der Unterstützung von Honda tief am sprichwörtlichen Igel vorbei greifen.