• 15.01.2009 16:07

  • von Britta Weddige

Coulthard: "Es gibt keine 'kleinen' Teams mehr"

David Coulthard erwartet sich für 2009 ein bunt gemischtes Feld, in dem es für viele darum geht, nicht Letzter zu sein und traut Force India Podiumsplätze zu

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2009 hat begonnen - und für David Coulthard wird es ganz anders sein als die vergangenen 15 Jahre. Er ist nicht mehr Rennfahrer, sondern hat zahlreiche neue Aufgaben: Als Vater, als Botschafter für "Wings for life", als Red-Bull-Berater in der Formel 1 und als TV-Experte. Und so fühlt er sich in diesem Januar auch anders als in den Vorjahren.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard schließt nicht aus, dass es 2009 Überraschungen gibt

Bisher hätten sich im Januar seine Gedanken immer um das neue Auto gedreht, um die Herausforderungen in Melbourne und bereits um Monaco, sagte Coulthard nach der "Autosport Show" in Birmingham. Er werde zwar weiter zu den Rennen reisen und bei Red Bull aktiv involviert sein, "aber der Druck ist anders. Ich habe mehr Zeit, um an Dingen zu arbeiten, Ideen zu entwickeln und Teil eines Prozesses zu sein."#w1#

Die Fans würden ihn auch deshalb schätzen, weil er 15 lange Jahre in der Formel 1 war, hat Coulthard festgestellt. Für seinen Ausstieg hat er einen guten Zeitpunkt gewählt, denn 2009 wird mit dem neuen Reglement vieles anders. Die Formel 1 befindet sich im Umbruch, auch wegen des dringend nötigen Sparkurses. Natürlich macht sich der Schotte auch als "Rentner" Gedanken über das neue Jahr in der Königsklasse.

"Die Formel 1 ist immer noch die Formel 1", sagte er. "Die Motoren bleiben gleich und manch andere Dinge auch. Aber es gibt signifikante Änderungen bei der Aerodynamik, die Slicks kehren zurück und KERS kommt." Damit fangen alle wieder bei Null an - und für manchen Piloten bieten sich Chancen, die er bisher nicht hatte: "Es gibt im Feld einige sehr starke Fahrer und es könnte jemand zur Überraschung des Jahres werden, wenn sein Team das Paket richtig hinbekommt."

"Wir haben gesehen, was Toro Rosso mit dem Paket von Red Bull erreichen konnte." David Coulthard

Zudem gäbe es kein richtiges "kleines" Team mehr im Feld, so Coulthard weiter: "Bisher wusste man, wer hinten sein wird und wer vorn. Wenn Force India ein McLaren-Paket bekommt, warum sollte dieses Team dann nicht in der Lage sein, konstant in die Punkte oder auf's Podium zu fahren? Wir haben gesehen, was Toro Rosso mit dem Paket von Red Bull erreichen konnte. Honda hatte die 'Schande', im vergangenen Jahr das langsamste 'große' Team zu sein. Sie sind nicht mehr dabei - wer wird also dann der Hinterbänkler sein? Die Teams werden darum kämpfen müssen, nicht Letzter zu sein."

Coulthard wird das Ganze aus der Kommentatoren-Box der 'BBC' beobachten. Noch hat er ein bisschen Lampenfieber angesichts seiner neuen Rolle: "Das wird eine neue Herausforderung. Wichtig ist, dass ich nicht über ein Thema reden muss, über das ich gar nichts weiß. Aber sich mit jemandem zu unterhalten, während dir jemand ins Ohr redet, erfordert eigenes Können. Ich werde mich also definitiv noch darauf vorbereiten müssen."