• 16.05.2010 11:58

  • von Fabian Hust

Cosworth macht keinen Hehl aus den Problemen

Bei Cosworth redet man nicht um den heißen Brei herum und erklärt, auf welchen Gebieten der Motor im Moment große Sorgen bereitet

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Jahren Pause ist Cosworth dieses Jahr wieder in die Formel 1 zurückgekehrt, stattet Williams sowie die drei neuen Teams Virgin, Lotus und HRT mit Motoren aus. Natürlich stellt der britische Williams-Rennstall für den Motorenhersteller die Referenz dar. Und mit dem Abschneiden des traditionsreichen Teams zeigt sich die Truppe nicht zufrieden.

Titel-Bild zur News: Mark Gallagher

Mark Gallagher macht keinen Hehl daraus, dass man noch Verbesserungsbedarf hat

Auch der Williams-Rennstall macht keinen Hehl daraus, dass Cosworth noch Arbeit vor sich hat. Zufrieden ist man mit der Höchstleistung und dem Benzinverbrauch, hier liegt Cosworth bereits über dem Plan. Allerdings stellt die Fahrbarkeit ebenso ein Problem dar wie der Leistungsabfall des Motors im Verlauf seines Einsatzes während der Rennwochenenden.#w1#

Cosworth macht keinen Hehl aus diesen Problemen und verspricht Verbesserungen, auch wenn dies für den Motorenhersteller keine einfache Aufgabe ist, da Veränderungen am Motor selbst nur dann erlaubt sind, wenn sie der Verbesserung der Zuverlässigkeit dienen. Ein erstes Update hat man in Monte Carlo dennoch dabei.

"Die Enttäuschung von Williams über die ersten fünf Rennen teilen wir bei Cosworth absolut", so Mark Gallagher gegenüber 'Autosport', Generaldirektor bei Cosworth. "Wir sind enttäuscht, und sie sind enttäuscht, da das Williams-Cosworth-Paket nicht das erreicht hat, was wir zusammen wollten."

Während man die Probleme mit der Fahrbarkeit des Motors, welche besonders auf einem Kurs wie Monte Carlo offensichtlich werden, durch Eingriffe in das Motormapping in den Griff bekommen möchte, ist die Behebung des Problems mit dem enormen Leistungsabfall nicht so einfach in den Griff zu bekommen.

"Wir haben eine Verschlechterung der Leistung gesehen, wir sind in der Lage, dies zu messen", gibt Gallagher zu. Die Mutmaßung, welche die Fahrer schnell angestellt hatten, kann man nun schwarz auf weiß nachvollziehen. Man möchte nun die Haltbarkeit einiger Komponenten verbessern, um den Abfall zu reduzieren. Hierzu benötigt man jedoch die Freigabe des Automobilweltverbandes FIA.

Ob diese erfolgen wird, kann man im Moment noch nicht sagen. Fakt sei, dass man einige Sorgen in Bezug auf die Zuverlässigkeit habe und mit den Motoren "sehr sorgfältig" umgehen müsse. Dabei beeinträchtige man jedoch die Leistung des Motors "nicht großartig".

Zudem habe man Gesprächsbedarf mit den Zulieferern. Vor allem mit einer bestimmten Komponente habe man ein "ziemlich signifikantes Problem", auf das der Manager nicht näher eingehen möchte: "Einer der Lieferanten hat uns eine Komponente zur Verfügung gestellt, die wir nicht vollständig testen konnten. Und mit dieser haben wir nun ein paar Probleme. Wir mussten schon eine Vielzahl an Veränderungen vornehmen."

Man fühle sich unter Druck, weil ein Team wie Williams und ein etablierter Pilot wie Rubens Barrichello auf das Podium fahren wolle: "Auf jedem Gebiet, auf dem unser Motor keine Leistung zeigt, müssen wir einen Schritt nach vorn machen. Der Druck ist also vorhanden, und wir müssen uns durch eine Menge dieser Probleme arbeiten." Und erst, wenn die Probleme behoben sind und die Leistung stimmt könne man Motoren an mehr Teams verkaufen.