• 19.10.2010 13:03

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Concorde-Agreement: Teams formieren sich

Die Teams formulieren einen gemeinsamen Nenner für die Verhandlungen mit Bernie Ecclestone - "Column"-Einstufung im Concorde-Agreement soll fallen

(Motorsport-Total.com) - Ende 2012 läuft das derzeitige Concorde-Agreement zwischen dem Inhaber der kommerziellen Rechte (CRH), der FIA als Sporthoheit und den teilnehmenden Teams aus. Die Teams treffen sich daher jetzt schon regelmäßig, um auf FOTA-Ebene eine gemeinsame Marschroute für die Verhandlungen mit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone auszuarbeiten.

Titel-Bild zur News: Titelseite des Concorde-Agreements

Das Concorde-Agreement: Ende 2012 läuft die aktuelle Version aus

Zuletzt kam es am Samstagabend in Suzuka im Williams-Motorhome zu einer FOTA-Sitzung, die mehrere Stunden dauerte und im Rahmen derer mehrere Abstimmungen zu verschiedenen Themen durchgeführt wurden. Vor allem ging es dabei laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' darum, bereits vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen zu erörtern, was sich die Teams vom neuen Concorde-Agreement erwarten und welche Änderungen sie sich wünschen.

So gilt es als offenes Geheimnis, dass die Beteiligung an den Gesamteinnahmen der Formel 1 weiter aufgestockt werden soll. Unter dem aktuellen Concorde-Agreement nimmt der CRH 50 Prozent ein, während die restlichen 50 Prozent nach einem komplexen Schlüssel unter den zwölf Teams aufgeteilt werden. Aus FOTA-Kreisen ist zu vernehmen, dass dieser Anteil im Idealfall von 50 auf 75 Prozent aufgestockt werden soll.

Diesbezüglich stehen harte Verhandlungen bevor, denn der CRH (also die Investmentgesellschaft CVC und Ecclestone) hat beim Erwerb der kommerziellen Rechte einen stark belastenden Finanzierungsplan auf sich genommen. Damit sich das Investment Formel 1 für CVC rechnet, müssen die Einnahmen logischerweise möglichst hoch sein. Umgekehrt finden auch die Teams, dass ihnen als Hauptprotagonisten ein größeres Stück vom Kuchen zusteht.

¿pbvin|512|3205||0|1pb¿Zudem wird hinter den Kulissen darüber diskutiert, die Unterteilung der Teams in "Column 1", "Column 2" und "Column 3" zu verwerfen. Im aktuellen Concorde-Agreement werden die Teams auf Basis dieser drei Säulen nach Erfolgskriterien kategorisiert. Vereinfacht ausgedrückt: Einem "Column-1"-Team stehen derzeit mehr Einnahmen zu als einem Rennstall der dritten Säule. Durch eine Neuordnung wäre vor allem den kleinen Teams geholfen.

Ebenfalls beschlossen wurde in Suzuka der Testplan für den Winter 2011: In der ersten März-Woche stehen als Abschluss vier Tage in Bahrain (Manama) auf dem Programm; davor haben sich die Teams auf Testwochen in Spanien (Jerez de la Frontera und Barcelona) und Portugal (Portimão) geeinigt. Der Circuit Ricardo Tormo in Valencia wurde gestrichen, weil er nach Meinung der Ingenieure keine ideale Teststrecke ist.