Wegen Olympia: Ecclestone kritisiert britische Regierung

Bernie Ecclestone findet, dass die britische Regierung besser in die Formel 1 als in die Olympischen Sommerspiele 2012 in London investieren hätte sollen

(Motorsport-Total.com) - Jahrelang stand der Grand Prix von Großbritannien auf der Kippe, weil die Streckeneigentümer vom BRDC nicht die notwendigen finanziellen Mittel auftreiben konnten, um die geforderten Modernisierungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen. Inzwischen ist die Veranstaltung dank eines 17-Jahres-Vertrags langfristig gesichert.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten in Silverstone

Die Anlagen in Silverstone werden gerade auf Vordermann gebracht

Dass dieser Vertrag tatsächlich eingehalten wird, sei aber "überhaupt nicht in Stein gemeißelt", holt Bernie Ecclestone in einem Interview mit dem 'Guardian' wieder einmal die Angstkeule aus seinem Keller. Allerdings spricht er dem BRDC unter Präsident Damon Hill gleichzeitig ein Kompliment aus: "Das, worüber sie mir früher immer gesagt haben, dass es nicht machbar ist, wurde seither erledigt. Es wird ein gutes Rennen sein, auf das wir stolz sein können."

Allerdings ärgert den Formel-1-Geschäftsführer, dass sich die britische Regierung nicht an den Kosten für den Grand Prix beteiligt, was überhaupt erst dazu führte, dass Silverstone unter Beschuss geriet. Doch die Politiker in London konnten es vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise schlecht rechtfertigen, neben den Olympischen Sommerspielen 2012 in London auch noch Geld für ein Milliardenbusiness wie die Formel 1 auszugeben.

¿pbvin|512|3209||0|1pb¿"Das Schlimmste ist", schimpft Ecclestone, "dass die Regierung ein Vermögen für Olympia ausgegeben hat, obwohl die Spiele ein paar Wochen danach wieder vergessen sein werden. Da hätten sie besser Silverstone unterstützt und den britischen Grand Prix für die Ewigkeit gesichert. Das einzig Gute an Olympia sind die Eröffnungs- und die Schlusszeremonie. Das ist gutes Showbusiness, aber sonst ist das kompletter Unfug."

Dass der 79-Jährige mal wieder verbal auf die britischen Politiker einschlägt, überrascht wenig, schließlich ist sein Verhältnis zur Regierung schon lange gespalten. Denn 1997 spendete Ecclestone eine Million Pfund an die Labour-Partei, die damals unter der Führung von Premierminister Tony Blair stand - um für die Formel 1 eine Ausnahme vom Tabakwerbeverbot zu erreichen, wie sich später unter großem öffentlichen Wirbel herausstellte...