Claire Williams: Warum sie für das Qualifying gestimmt hat

Claire Williams hat in der Strategiegruppe für das neue Qualifying gestimmt und verteidigt ihre Wahl - Sie wünscht sich eine positivere Darstellung der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Für das neue Qualifyingformat in der Formel 1 hagelt es von allen Seiten Kritik. Bei vielen Fans und auch Fahrern kommt die "Reise nach Jerusalem" gar nicht gut an. Seit Freitag ist allerdings klar, dass der neue Modus definitiv kommen wird. Nach Strategiegruppe und Formel-1-Kommission hat nun auch der Motorsport-Weltrat die Änderung abgesegnet. Doch wie kann es sein, dass ein Modus, den auf den ersten Blick eigentlich niemand haben möchte, von drei Gremien durchgewunken wird?

Titel-Bild zur News: Claire Williams

Claire Williams kann die Kritik am neuen Qualifyingformat nicht nachvollziehen Zoom

Claire Williams zählt zu den Personen, die in der Strategiegruppe für die Idee gestimmt haben. Die stellvertretende Williams-Teamchefin erklärt ihre Beweggründe: "Ich habe in der Strategiegruppe für das neue Qualifying gevotet, und ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass der Zweck des Qualifyings darin besteht, die Startaufstellung ein bisschen durcheinander zu würfeln, um das Rennen spannender zu machen."

"Ich denke, es ist zu früh, um es zu beurteilen. Ich möchte mir das in Melbourne zuerst ansehen, und es dann kommentieren. Wir sollten uns mit Kritik zurückhalten", fordert Williams und erklärt im Hinblick auf die Kritik am neuen Modus: "Alles ist so negativ behaftet. Können wir nicht einfach Rennen fahren? Und das tun, was wir lieben? Und für diesen Sport werben? Weil es immer noch ein toller Sport ist."


Fotos: Williams, Test in Barcelona


"Dieses Autos sind phänomenal. Lasst uns auf das Positive fokussieren, und nicht noch mehr Schaden durch negatives Gerede anrichten. Wir sollten aufgeregt sein", erklärt die Tochter von Frank Williams und ergänzt: "Jedes Team hat einen Verantwortlichen - und ich sitze hier und spreche positiv (über den Sport; Anm. d. Red.). Ich denke nicht, dass es hilfreich ist, wenn wir negativ über unseren Sport sprechen. Das ist die Verantwortung von jedem."

Trotzdem äußerten sich zuletzt viele Fahrer negativ über das neue Qualifyingformat. Darunter auch Williams-Pilot Felipe Massa. Im Hinblick auf die Kritik der Piloten erklärt Claire Williams: "Nun, sie sind diejenigen, die es fahren werden. Und natürlich hofft man, dass es positive Reaktionen auf Beschlüsse gibt. Aber das sehen wir doch öfters in der Formel 1, dass Leute sich auf das Negative stürzen und nicht sagen: 'Lasst uns nicht alles kritisieren, bis wir sehen, wie es funktioniert.'"


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"Wenn es nicht funktioniert, okay. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir diesen Sport einfach nur spannender machen wollen", erinnert die Britin. Das ständige Hin und Her vor der Einführung des neuen Formats hat Williams derweil nicht gestört. "Das ist die Formel 1. Das macht das Ganze spannender, wenn sich jeder fragt, ob es nun eingeführt wird, oder doch nicht", erklärt sie.

"Bernie hat angemerkt, dass man es nicht so einfach durchführen könne, es ging also nicht darum, dass man die Idee an sich nicht mochte. Es ging darum, ob man es bis Melbourne hinbekommt", so Williams. Nun soll das neue Format bekanntlich bereits beim Saisonauftakt in Australien zum Einsatz kommen. Dort wird sich dann zeigen, wie der Modus von den Zuschauern angenommen wird.