Chandhok: "Wusste, dass ich nicht fahren werde"

Karun Chandhok hat auch in Singapur nicht das HRT-Cockpit bekommen - Der Inder beißt die Zähne zusammen und hofft auf das kommende Jahr

(Motorsport-Total.com) - Eine alte Weisheit in der Formel 1 lautet: Es ist sehr schwierig in die Königsklasse zu kommen, aber es ist nicht leicht Teil davon zu bleiben. Das muss in dieser Saison Karun Chandhok erfahren. Der Inder ist solide in seine Debüt-Saison gestartet und hat für HRT zwei 14. Plätze geholt. Damit ist er nach Heikki Kovalainen immer noch der zweitbeste Fahrer der neuen Teams. Trotzdem ist Chandhok seit Hockenheim nicht mehr Einsatzfahrer und wurde durch Sakon Yamamoto ersetzt.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Karun Chandhok muss seine Optionen für das kommende Jahr sondieren

Der Japaner hat sich in Singapur eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und der Österreicher Christian Klien hat das freie Cockpit bekommen.. Damit schaut Chandhok wieder durch die Finger. "Als ich angereist bin wusste ich, dass ich nicht fahren werde. Für mich macht es keinen Unterschied wer im Auto sitzt! Solange ich es nicht bin, macht es keinen Unterschied für mich, also ist es okay für mich", wird Chandhok von 'Pitpass.com' zitiert. "Man kann Christian nehmen, oder Sakon oder wen auch immer - für mich macht es keinen Unterschied."#w1#

Während der Freien Trainings war Chandhok an der Box und hat mit den HRT-Ingenieuren gearbeitet. Der 26-Jährige hat Reife und Stärke in der für ihn schwierigen Zeit gezeigt. "Es ist nicht brillant, es ist nicht ideal", sagt der Inder über seine Situation. "Ich habe immer gesagt, dass es eine Teamentscheidung ist. Ich muss diese Entscheidungen akzeptieren. Unter dem Strich treffen sie die Entscheidungen, basierend auf Umständen auf und neben der Strecke."

Da Chandhok auch in Singapur nicht berücksichtigt wurde, scheint er keine Zukunft mehr bei HRT zu haben. Wie geht es weiter? "Ich spreche mit verschiedenen Teams. Wir sehen uns die Optionen an, natürlich auch mit HRT. Wir suchen aber die beste Möglichkeit für mich, um 2011 in der Formel 1 zu bleiben."

Die ersten zehn Rennen seiner Karriere schätzt Chandhok positiv ein. "Ich glaube ich habe einen guten Job gemacht. Gegen meine Teamkollegen Senna und Yamamoto war ich konkurrenzfähig. Ich denke ich habe meine Reputation als Fahrer gestärkt, der gute Rennen gefahren ist und keine groben Fehler gemacht hat. Abgesehen von Bahrain, aber das war nicht wirklich mein Fehler. Also glaube ich, dass ich meinen Platz in der Formel 1 verdient habe."

Rückendeckung hat Chandhok von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone erhalten, der dem 26-Jährigen in der kommenden Saison ein stärkeres Team wünscht. Natürlich hat der schlaue Manager dabei auch den ersten Indien-Grand-Prix im Kopf. "Er hat mir in der Presse schöne Komplimente gemacht. Das war sehr nett zu lesen", sagt Chandhok dazu.

Die Aufgabe lautet also, ein konkurrenzfähiges Team für das kommende Jahr zu finden. "Wir müssen abwarten. Mein Ziel ist es natürlich, in einem Rennstall zu sein, mit dem ich im Mittelfeld kämpfen kann. Dort möchte ich gerne sein. Ich bin realistisch genug zu wissen, dass es keinen Platz in einem Topteam gibt. Aber ich denke es gibt Möglichkeiten, bei einem Mittelfeldteam zu fahren."

"Ich möchte Punkte holen und mich regelmäßig in Q2 qualifizieren, oder manchmal auch in Q3. Ich glaube das ist wirklich der Platz, den ich für 2011 anstreben kann. Ich habe immer gesagt, wenn es ein Auto mit meinem Namen gibt, dann werde ich 365 Tage im Jahr rund um die Uhr dafür bereit sein. Ich bin Rennfahrer und ich liebe es. Was auch immer mit dem Management eines Teams zu tun hat, ist nichts für mich."