Caterham: Zufriedene Bilanz nach letzter Testwoche

Witali Petrow fühlt sich im Caterham CT01 inzwischen pudelwohl - Das gesamte Team zeigt sich mit der Zuverlässigkeit und Performance des Wagens zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Neuzugang Witali Petrow brachte den zweiten und letzten Barcelona-Test für Caterham am Sonntag zum Abschluss und zeigt sich mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Der Russe fühlte sich im CT01 erstmals wohl, nachdem er sich bei den vorangegangenen Testtagen noch über mangelnden Komfort beklagt hatte. "Ich bin mehr als glücklich damit, wie der Tag gelaufen ist", freut sich Petrow und präzisiert: "Wir haben uns jedesmal wenn wir auf die Strecke gingen, verbessern können. Mit meinem passenden Sitz, den ich heute erstmals im Auto hatte, fühlte ich mich sofort wohl und die Rundenzeiten gingen nach unten."

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow kommt mit dem CT01 inzwischen sehr gut zurecht

Kurz vor der Mittagspause setzte Petrow im Rahmen einer Qualifying-Simulation seine persönliche Bestmarke von 1:22.795 Minuten (Platz sieben in der Tageswertung). "Die letzte Runde am Vormittag war nahezu perfekt. Die Bedingungen passten und das Auto verhielt sich wie gewünscht", berichtet Petrow und fügt im selben Atemzug hinzu: "Wir wissen aber, dass noch mehr kommen wird. Das sind wirklich gute Nachrichten."

Teamchef Tony Fernandes lobte die von Petrow auf den Supersofts von Pirelli gefahrene Zeit umgehend per Twitter: "Witali ist eine super Runde gefahren - sehr beeindruckend. Er passt gut in unser Team." Nach Abschluss des Testtages setzte Fernandes noch einen drauf: "Für mich war das hier der beste Test, den das Team je hatte."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Barcelona


Am Nachmittag stand für Petrow eine Rennsimulation auf dem Programm, die jedoch durch einen Abflug in den Reifenstapel von Kurve vier kurz vor Ablauf der Zeit nicht ganz zu Ende gebracht werden konnte. Unterm Strich standen für den Russen am Sonntag 101 Umläufe zu Buche. "Trotz des leicht verfrühten Ende des Tages lief alles nach Plan", versichert Petrow. "Wir hatten mit keinem der Systeme - KERS, Motor, Getriebe oder anderer mechanischer Komponenten - ein Problem und auch das Nachlassen der Reifen hielt sich in Grenzen."

Positives Fazit der letzten Testwoche

So zieht auch Mike Gascoyne, inzwischen Technikchef der gesamten Caterham-Gruppe, ein positives Fazit: "Wir hatten eine sehr gute letzte Testwoche. Beide Fahrer - insbesondere Witali - zeigten die Art von Fortschritten, die wir uns erhofft hatten. Arbeitsbedarf sieht Gascoyne bei Petrow lediglich noch im Bereich der optimalen Einstellung der Bremsen. "Wir sprechen hier von Feintuning und ich bin mir sicher, dass wir das bis Melbourne hinbekommen werden", so der Brite.

Besonders zufrieden zeigt sich Gascoyne mit dem Umstand, dass das Auto "während der gesamten Woche mehr oder weniger ohne technische Probleme lief und die Fahrer langsam aber sicher die darin steckende Performance abrufen konnten". Hinter Ferrari (467) und Mercedes (436) belegt Caterham mit 392 Kilometern in der letzten Testwoche Platz drei in puncto Laufleistung.

Auch wenn man die Rundenzeiten bei den Testfahrten nicht wirklich einschätzen könne, so glaubt Gascoyne dennoch, dass das Team "gegenüber dem Vorjahr einen Schritt nach vorn gemacht" hat. In Melbourne kommt es nach Aussage des Technikchefs nun darauf an, die bei den Tests gezeigte Zuverlässigkeit zu bestätigen und "es mit einem oder zwei der Teams, die im vergangenen Jahr noch knapp außerhalb unserer Reichweite lagen, aufzunehmen". Damit zielt Gascoyne vor allem auf Williams und Toro Rosso ab, die jedoch beide bei den Tests ebenfalls einen starken Eindruck hinterließen.

Fernandes und Kovalainen glauben an Anschluss ans Mittelfeld

Tony Fernandes

Teamchef Fernandes sieht Caterham auf dem besten Weg ins Mittelfeld Zoom

Teamchef Fernandes jedenfalls sieht Caterham zwei Wochen vor dem Saisonauftakt in Melbourne "in einer besseren Form, als wir erwarten konnten". Um mit den Mittelfeld-Teams tatsächlich mithalten zu können, bedürfe es nach Aussage des Malaysiers aber noch weiterer Anstrengungen. "Wir nähern uns Schritt für Schritt und unsere Performance sowohl in Jerez als auch hier hat gezeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden", so Fernandes.

Heikki Kovalainen sieht das Team ebenfalls auf dem besten Wege, den Anschluss ans Mittelfeld zu schaffen. Der Finne gibt das Sammeln von WM-Punkten als oberstes Ziel aus, verweist jedoch genau wie Teamchef Fernandes darauf, dass "unser Hauptziel zunächst sein muss, ins Mittelfeld vorzustoßen".

"Es sieht so aus, als wären wir Williams am nächsten", wird der Finne von 'Autosport' zitiert. "Vorausgesetzt, sie fuhren mit derselben Spritmenge wie wir, dann liegen wir augenscheinlich nur ein paar Zehntelsekunden hinter ihnen." Anders als Petrow fuhr Williams-Pilot Bruno Senna seine persönlich schnellste Zeit am Sonntag (1:22.296) auf der Soft- und nicht auf der Supersoft-Mischung von Pirelli.

Neuer Frontflügel für Melbourne

Kovalainen selbst zeigt sich nach der letzten Testwoche des Winters vor allem mit dem verbesserten Gefühl für die Vorderachse des Caterham CT01 zufrieden. "Auf diesem Gebiet haben wir die Richtung gefunden, in die wir gehen müssen", so der Finne. "Wir wissen jetzt, woran es lag, dass die Front bei der Einfahrt in die Kurven bisher recht träge reagierte."

Die in dieser Woche in Barcelona vorgenommenen Veränderungen hätten das Problem laut Kovalainen behoben. Für den Saisonauftakt in Melbourne plant das Team zudem, einen neuen Frontflügel an den Start zu bringen, wodurch sich der Finne einen weiteren Sprung nach vorn erhofft.