• 17.06.2014 18:25

  • von Stefan Ziegler

Caterham: Zielankunft hat Priorität in Österreich

Nach dem zweiten Doppelausfall des Jahres wollen Marcus Ericsson und Kamui Kobayashi für Caterham beim Österreich-Comeback einfach nur ankommen

(Motorsport-Total.com) - Ankommen. Das ist das Ziel von Caterham in Österreich. Denn beim vergangenen Rennen hat sich das malaysisch-britische Team nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Weder Marcus Ericsson noch Kamui Kobayashi kamen beim Großen Preis von Kanada über die Distanz. Das soll in Spielberg anders sein. Beim Comeback der Formel 1 in der Alpen-Republik will Caterham zumindest durchfahren.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi und Caterham sind in Österreich auf eine Zielankunft aus Zoom

Der Haken daran: Die Fahrer kennen den Red-Bull-Ring noch gar nicht, nur virtuell. "Ich habe mir aber immerhin schon einige Onboard-Aufnahmen angesehen. Es dürfte eine schöne Aufgabe werden", sagt Kobayashi und merkt an: "Die Strecke ist schnell, an manchen Stellen richtig schnell. Es gibt eine ganze Reihe harter Bremszonen. Wie immer kommt es daher darauf an, das Setup richtig hinzukriegen."

Weil er aber noch über keine einschlägige Vor-Ort-Erfahrung verfüge, wolle er keine Prognose zum Abschneiden seines Teams abgeben, so der Japaner. "Schauen wir also mal, wenn wir fahren. Was auch immer passiert: Ich bin mir sicher, es wird ein gutes Wochenende für die Fans. Und hoffentlich auch für uns. Um ehrlich zu sein: Ein gutes Wochenende würde uns guttun", hält Kobayashi fest.

Kanada als herber Rückschlag

Kanada sei ein herber Rückschlag gewesen. "Unser Tempo war nicht da, wo es sein sollte. Und unsere Simulationen zeigen: Hätten wir das Rennen beendet, wären wir näher an den anderen Autos dran gewesen als es unsere Positionen beim Ausfall vermuten lassen", erklärt der Caterham-Fahrer. "Wichtig ist deshalb an diesem Wochenende, dass wir erst einmal über die Runden kommen."

Nur so, meint Kobayashi, könne man "zur Stelle sein, wenn es darauf ankommt". Das sei "das Hauptziel" am Rennwochenende in Spielberg. Dort ist auch Ericsson ein Neuling, wie er sagt: "Ich bin noch nie in Österreich gefahren. Es dürfte sehr interessant werden, eine neue Strecke zu erkunden." Eine Strecke, bei der für den schwedischen Rennfahrer viele Erinnerungen an die Geschichte mitschwingen.

"Mir ist der historische Kontext des Kurses natürlich geläufig. Es ist ein bisschen wie in Monaco: Ronnie Peterson hat dort gewonnen. Es ist also ein weiteres Rennen, wo ich in seine Fußstapfen trete", meint Ericsson und fügt hinzu: "Und nach Monaco, wo ich seine Tochter Nina getroffen habe, bedeutet mir das sogar noch mehr. Ich kann es kaum erwarten. Außerdem kann ich endlich wieder ins Auto steigen."

Ericsson wieder auf Petersons Spuren

"Das ist klasse, denn in Kanada haben wir ja nur wenige Runden absolviert. Bis zum frühen Ausfall war es ein hartes Wochenende. Umso schlimmer, dass wir ausgeschieden sind. Ich bin dann aber direkt mit den Jungs ins Werk weitergereist. Dort haben wir uns an die Arbeit gemacht und das nächste Rennen vorbereitet", berichtet der Caterham-Pilot. Er erwarte eine "schnelle Strecke".


Fotos: Caterham, Großer Preis von Kanada


"Sie sieht vielleicht einfach aus, aber wie an jedem anderen Rennplatz ist es auch dort entscheidend, die richtige Balance zu erwischen. Das gilt vor allem für die Bergab-Rechtskurve drei und auch in den folgenden Kurven vier, fünf und sechs. Da musst du flüssig fahren können", meint Ericsson und erklärt: "Auf eine komplette Runde brauchst du einen guten Rhythmus, damit du richtig Druck machen kannst."

"Genau das habe ich mir für das gesamte Wochenende vorgenommen. Denn es wäre gut, Österreich mit einem positiven Ergebnis wieder zu verlassen. Es ist schließlich schon eine Weile her, dass wir ein positives Resultat mitgenommen haben. Das Team legt sich aber schwer ins Zeug. Und so glaube ich, dass wir nun auch etwas daraus machen können", sagt Ericsson, dessen Rennstall noch immer auf WM-Punkte wartet.