• 25.03.2012 14:35

  • von Stefan Ziegler

Caterham beim Heimrennen mit doppelter Zielankunft

Witali Petrow und Heikki Kovalainen sahen beim turbulenten Malaysia-Rennen die Zielflagge, hatten mit der Punktevergabe allerdings nichts am Hut

(Motorsport-Total.com) - Das Caterham-Team erreichte beim Großen Preis von Malaysia das Minimalziel: Witali Petrow und Heikki Kovalainen kamen mit jeweils einer Runde Rückstand auf Sieger Fernando Alonso (Ferrari) auf den Positionen 16 und 18 über die Linie und bescherten ihrem Rennstall damit ein solides Ergebnis vor heimischem Publikum. Aus dem Mischwetter konnte Caterham aber keinerlei Kapital schlagen.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Auf Tuchfühlung zum Mittelfeld: Witali Petrow und Caterham kamen ins Ziel

Immerhin blieb zumindest Petrow vor dem besten anderen Vertreter eines neuen Teams, Timo Glock (Marussia/17.). "Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung", sagt Petrow. "Im Qualifying konnten wir das wahre Potenzial des Autos nicht aufzeigen, doch heute gelangen uns Rundenzeiten, die auf einem ähnlichen Niveau waren wie bei den Fahrzeugen vor uns", meint der russische Rennfahrer."

"In den schwierigen Bedingungen blieb ich fehlerlos. Das Auto fühlte sich am gesamten Nachmittag prima an. Das Team arbeitete klasse, sodass ich das Beste daraus machen konnte", erklärt Petrow und fügt hinzu: "Am Kommandostand und beim Reifenwechsel klappte alles richtig gut. Deshalb freue ich mich besonders darüber, heute meine erste Zielankunft für das Team geschafft zu haben."

"Langsam aber sicher zeigen wir, was wir im Rennen leisten können. Das ist sicherlich eine gute Ausgangsbasis. Es war ein guter Sonntag. Vor allem für unser heimisches Publikum", sagt Petrow. Teamkollege Kovalainen klingt weniger euphorisch: "Das war eines dieser Rennen, in denen wir ein richtig gutes Ergebnis hätten abgreifen können. Wir hatten etwas Pech und ich keine gute Balance."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Malaysia


Kovalainen hadert mit seinem Abschneiden

"Ich bin daher zufrieden, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin", gesteht der Finne. "Auf den Intermediates unterlief mir ein kleiner Fehler und ich musste mir eine neue Nase abholen. Dadurch fiel ich wieder einige Positionen zurück. Damit war mein Rennen quasi gelaufen. Trotzdem brachten wir beide Autos ins Ziel und konnten zeigen, dass wir am Sonntag durchaus konkurrenzfähig sind."

"Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, in der Qualifikation noch mehr zu erreichen. Beim nächsten Rennen in China werden wir wieder Druck machen", kündigt Kovalainen an. Technikchef Mark Smith spricht indes schon jetzt von einem "unglaublich stressigen Rennen" und sagt: "Die Bedingungen veränderten sich ständig. Um am Ball zu bleiben, mussten wir immer neu entscheiden."

"Beim nächsten Rennen in China werden wir wieder Druck machen." Heikki Kovalainen

"Bei Witali machte sich das bezahlt, doch Heikki hatte einen viel schwierigeren Nachmittag. Nach einem Ausflug brauchte er eine neue Nase und damit waren seine Chancen gewissermaßen dahin. Es war aber schön zu sehen, wie viel Druck Witali ausüben und welche Rundenzeiten er mit den Intermediates fahren konnte", erläutert Smith. Teamchef Tony Fernandes sieht dies ebenfalls positiv.

Fernandes wittert weitere Fortschritte

"Ich bin zufrieden mit diesem Rennen", sagt der malaysische Geschäftsmann. "Erstmals brachten wir bei unserem Heimrennen in Malaysia gleich beide Autos ins Ziel. Unsere Fans hatten hier also Grund zum Jubeln. Vor allem, wo Witali doch mit Ferrari, Williams und Toro Rosso kämpfte. Wir zeigten ein gutes Tempo", meint Fernandes. Zudem habe man sich näher an das Mittelfeld herangearbeitet.

"Es ist eine große Leistung für uns, mit den großen Namen des Motorsports zu streiten", erklärt der Teamchef. "Wir absolvieren ja erst unsere dritte Saison. Jetzt wird es für uns darum gehen, die Lücke zu schließen. Der Abstand ist aber schon geringer als 2011 und meilenweit von dem Punkt entfernt, an dem wir uns 2010 befunden hatten." Motorenpartner Thierry Salvi hat ebenfalls gute Nachrichten.

"Wir absolvieren ja erst unsere dritte Saison." Tony Fernandes

"Wir arbeiteten den gesamten Nachmittag mit den Technikern zusammen, um die Motorenstrategie anzupassen. Wir dürfen recht zufrieden damit sein, wie sich das Auto geschlagen hat", sagt Salvi und merkt an: "Solche Bedingungen machen ein Rennen aber zu einer kompletten Lotterie. Jetzt konzentrieren wir uns auf China und Bahrain, um sicherzustellen, dass wir weiter vorangelangen."