Carlos Sainz: "Würde Red Bull Ferrari immer vorziehen"

2017 wird Carlos Sainz seine voraussichtlich letzte Formel-1-Saison bei Toro Rosso bestreiten - Wie der Spanier seine Optionen für einen Teamwechsel einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Noch zu Beginn der vergangenen Formel-1-Saison saß Carlos Sainz neben Max Verstappen für Toro Rosso im Cockpit. Diese Fahrerpaarung hielt jedoch nur für vier Rennen. Denn wie aus dem nichts wurde Verstappen als Ersatz für den degradierten Daniil Kwjat von Red Bull ins A-Team befördert. Damit hatte nicht nur der Russe, sondern auch Sainz eine bittere Pille zu schlucken. Schließlich war Verstappen ihm vorgezogen worden.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz hofft weiter auf eine Beförderung zu Red Bull Zoom

"Das war auch ein schlechter Tag für mich", gesteht Sainz rückblickend im 'F1 Racing magazine'. "Sie haben Verstappen ausgewählt, nicht mich. Und die Leute unterschätzen oft, wie schwer das für mich war." So hätte die Öffentlichkeit vor allem über Kwjat gesprochen und ihn bemitleided. "Dabei hat er zumindest ein paar Podestplätze mit Red Bull einfahren können. Ich habe nichts dergleichen", erklärt Sainz weiter.

Umso stolzer sei er über seine Performance nach diesem Schock gewesen: "Meine zwei besten Rennen kamen gleich danach. Monaco war meine Art zu sagen: 'Auf geht's, ich kämpfe weiter und zeige, was ich drauf habe!'" Beim Formel-1-Rennen im Fürstentum erreichte der 22-Jährige den achten Platz. Kwjat und Verstappen sahen nach Kollisionen die Ziellinie hingegen nicht.

Sainz: "Niemand hat ein viertes Jahr bei Toro Rosso"

Die Saison schloss der Spanier auf Gesamtrang zwölf ab, verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um drei Positionen und landete zwei Ränge vor Kwjat. Ex-Teamkollege Verstappen schaffte es im Red Bull auf den fünften Platz. Ob das auch mit Sainz möglich gewesen wäre? Auf die Frage, welcher der drei Fahrer der schnellste sei, antwortet Sainz diplomatisch: "Alle Fahrer glauben, sie selbst seien die schnellsten."


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

In der kommenden Saison will und muss sich Sainz steigern, um zu zeigen, dass er zu den Schnellsten und in ein Top-Team gehört. Denn dem Spanier ist klar, dass ein weiteres Jahr bei Toro Rosso über 2017 für seine Karriere nicht gerade förderlich wäre: "Niemand hat ein viertes Jahr bei Toro Rosso. Also werde ich alles daran setzen, Red Bull und Toro Rosso davon zu überzeugen, mir woanders eine Chance zu geben."

Red Bull ist mit Verstappen und Daniel Ricciardo voraussichtlich bis Ende 2018 besetzt. Deshalb muss Sainz seine Fühler nach anderen Optionen ausstrecken. "Ich denke, dass auch Toro Rosso glücklich darüber wäre, denn es würde bedeuten, dass wir 2017 ein weiteres gutes Jahr hatten und sie mich zu einem Topfahrer gemacht haben", denkt Sainz über einen möglichen Teamwechsel.


Fotos: Carlos Sainz, Großer Preis von Abu Dhabi


Wohin es den 22-Jährigen ziehen wird, liegt nicht allein in seinen Händen. Interessenten müssen erst bei Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko anklopfen, weiß Sainz: "Er trifft die Entscheidung." Ob ein Wechsel etwa zu Ferrari das Richtige für ihn wäre, mag der Spanier derzeit nicht zu beurteilen. Nur so viel: "Wenn sie mich befördern wollen würden, würde ich Red Bull Ferrari immer vorziehen."