Button über Fahrerkollegen: Mehr Talent als je zuvor

McLaren-Pilot Jenson Button über Unterschiede zwischen früheren und aktiven Fahrern - Die Leistungsdichte steigt und auch die Psyche spielt eine Rolle

(Motorsport-Total.com) - Heutzutage wird es immer schwieriger als Nachwuchsfahrer in die Königsklasse aufzusteigen. Das liegt vor allem an der enormen Dichte an guten Piloten. Auch McLaren-Pilot Jenson Button glaubt, dass es in der Gegenwart viel mehr Talente gibt als in der Vergangenheit.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Pilot Jenson Button zollt seinen Konkurrenten viel Respekt für ihr Talent Zoom

"Es gibt so viele Fahrer, wo du dir, wenn du hinter ihnen fährst, denkst: 'Das wird ein guter Kampf'", erzählt der Brite. "Das sind nicht mehr nur zwei oder drei Fahrer, die auf diesem Niveau fahren. Vor zehn Jahren hätte ich vielleicht gerade einmal eine handvoll Fahrer nennen können, wo man gedacht hat 'Wow, wenn ich den jetzt überholen kann, hat das schon was zu bedeuten'."

Heutzutage sind laut dem zweitältesten Piloten im Feld Dreiviertel der Fahrer in der Startaufstellung extrem talentiert. Nicht nur, was die Geschwindigkeit angeht, sondern wie sie allgemein arbeiten und wie sie auf jedes Detail achten. Doch warum? "Das liegt auch an den neuen Regeln, mit den Reifen und den Antriebssträngen. Man muss viel mehr Details beachten, um besser als andere Fahrer abzuschneiden", so der Weltmeister von 2009 weiter.

Romain Grosjean

Grosjean hat mit Hilfe von Mentaltraining zu seiner Stärke zurückgefunden Zoom

Dabei ist auch das Mentaltraining ein wichtiger Aspekt. Einige aktive Fahrer arbeiten mit Psychologen, um nicht nur mit ihrem Körper, sondern auch mit ihrem Kopf Höchstleistungen vollbringen zu können. Ein Beispiel dafür ist Lotus-Pilot Romain Grosjean, der sich nach dem von ihm ausgelösten Startunfall beim Belgien-Grand-Prix 2012 professionelle Unterstützung holte.

Wie sieht das Button? "Ich kenne Fahrer, die mit Psychologen gearbeitet haben", erklärt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Aber für mich persönlich wäre das nichts, das würde nicht funktionieren. Man muss daran glauben, damit es für einen funktioniert und das ist bei mir nicht der Fall."

Auch ohne psychologische Betreuung hat es der 34-Jährige weit gebracht. Und er muss wissen wovon er spricht, denn immerhin ist er bereits seit der Saison 2000 in der Formel 1 aktiv. Das diesjährige Bahrain-Rennen markierte seinen 250. Grand Prix. Er resümiert: "Ich glaube dass sich jeder Fahrer über die letzten Jahre verbessert hat. Es gibt jetzt soviel Talent in diesem Sport, mehr, als das je der Fall gewesen ist, seit ich in der Formel 1 bin."