• 24.05.2012 18:15

  • von Dieter Rencken

Button: "Reifen funktionieren gut"

Der Brite setzt auf den superweichen Reifen die Freitags-Bestzeit, lobt die beiden verfügbaren Mischungen und schiebt den Lotus-Piloten die Favoritenrolle zu

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Jenson Button war wie auch in Barcelona am Freitag der schnellste Pilot. Der Brite setzte zeitig die Bestzeit von 1:15.746 Minuten und war einer der wenigen Piloten, die vor dem Regen eine Runde auf den superweichen Reifen fahren konnten. Nach den beiden Trainings am Donnerstag blickt er optimistisch auf den Samstag. Als Favorit möchte er sich nicht sehen. Die Performance von Lotus überrascht Button.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Pilot Jenson Button führt die Zeitentabelle am Freitag an

Frage: "Du warst einer der wenigen Fahrer, die auf dem superweichen Reifen eine gezeitete Runde gedreht haben. Wie hat es sich angefühlt?"
Button: "Es ist schön, eine Runde mit den Reifen gedreht zu haben. Man hat dadurch ein paar Daten, die man sich vor dem Samstag ansehen kann. Doch vor dem Qualifying werden wir noch einmal mit dem Reifen fahren. Wichtig ist, einen längeren Stint mit dem Reifen zu fahren, was meines Wissens nach niemand gemacht hat."

"Wir wissen nicht, was bei vollem Tank passiert. Es ist ein sehr weicher Reifen. Das ist der Reifen, den wir im vergangenen Jahr hier hatten. Die Konstruktion hat sich geändert, doch die Mischung ist gleich geblieben. Wir werden sehen, ob es ähnlich laufen wird. Das wird das Schwierigste im Rennen. Es gibt viele Informationen, die wir nicht haben. Doch es ist gut, mit dem Reifen gefahren zu sein, um zu sehen, wie viel Grip er im Vergleich zu dem anderen Reifen mehr hat."


Fotos: Großer Preis von Monaco, Donnerstag


"Der Reifen funktioniert gut. Er wurde ja im Grunde für diese Strecke entwickelt. Doch auch der weiche Reifen ist ein guter Reifen für diese Strecke. Die Konstanz überrascht mich. Viele Fahrer drehen ihre schnellste Runde am Ende des Stints. Grosjean ist mit der weichen Mischung eine 1:16.1 Minuten gefahren, was sehr schnell ist. Es zeigt, dass sich der Kurs in einer Session stark verbessert. Zudem ist es der Beweis, dass die Reifen lange durchhalten."

Reifen sind entscheidend

Frage: "Hast du die Entscheidung getroffen, auf dem superweichen Reifen herauszugehen oder war es eine Teamentscheidung?"
Button: "Wir haben es als Team entschieden. Wir als Fahrer wurden vom Team gefragt, ob wir die anderen Reifen probieren wollen. Ich war der Meinung, dass es eine gute Idee sei, bevor der Regen kommt."

Jenson Button

Jenson Button stellt den beiden Reifenmischungen ein gutes Zeugnis aus Zoom

Frage: "Es ist nun zwei Wochen her, als du in Barcelona am Freitag Schnellster warst. Fühlst du dich durch die Erfahrungen, die du sammeln konntest, besser?"
Button: "Vom ersten zum zweiten Training haben wir das Auto verbessert. Es gab im ersten Training etwas, was ich nicht gut fand. Wir haben etwas herumprobiert und es funktionierte. Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie sich das Auto anfühlt."

"Wir waren die Schnellsten, doch wie bereits erwähnt waren wir die Einzigen, die auf den superweichen Reifen eine gezeitete Runde gefahren sind. Ich denke nicht, dass es herausragend schnell ist, doch das Auto fühlt sich gut an. Es gibt noch genug Raum für Verbesserungen. Es ist aber nicht so, dass wir ein Problem haben und nicht wissen, wie wir es lösen können. Wir haben eine Vorstellung, in welche Richtung es geht."

Button endlich wieder auf der Pole-Position?

Frage: "Seit deiner letzten Pole-Position sind drei Jahre vergangen. Du hast hier in Monaco zum letzten Mal auf dem besten Startplatz gestanden. Wie zuversichtlich bist du, hier die Pole-Position zu holen?"
Button: "Ich habe seitdem einige Rennen gewonnen. Ich weiß es aber nicht. Ich bin mit dem Auto um einiges zufriedener als am Morgen. Das ist das Wichtigste. Wir machen Fortschritte. Das Wetter war ungewöhnlich. Hoffentlich wird es am Samstag hinsichtlich der Regenstürme entspannter. Es haben etwa zehn Fahrer die Chance, auf die Pole-Position zu fahren. Platz zwei war in dieser Saison ein paar Mal mein bester Startplatz. Ich denke, man muss positiv sein, das bestmögliche Setup und Gefühl fürs Auto haben und dann eine schnelle Runde zusammenbringen."

Frage: "Du warst am Freitag Schnellster. Hattest du Zeit, um die Konkurrenz zu beobachten?"
Button: "Nein. Es war hinsichtlich des Wetters ein ungewöhnlicher Tag. Die Lotus scheinen schnell zu sein. Sie sind immer sehr wettbewerbsfähig, wenn sie auf die Strecke gehen. Die Lotus scheinen an diesem Wochenende diejenigen zu sein, die es zu schlagen gilt."

Regen in Monaco ist tückisch

Frage: "Wie schwierig sind diese Bedingungen für dich als Fahrer?"
Button: "Es ist sehr knifflig. Es ist ein Straßenkurs und es gibt sehr viele weiße Linien, die sehr rutschig sind. Es ist hart, doch für alle gleich. Alle lieben es, hier zu fahren, doch es natürlich riskant. Das macht es aber auch wieder interessant."

Jenson Button

Die gesammelten Daten mit den superweichen Reifen sind viel wert Zoom

Frage: "Wie läuft das Auto im Nassen?"
Button: "Es ist okay. Wir sind mit der Rennabstimmung gefahren. Es hat sich gut angefühlt. Doch es war schwierig, weil die Hälfte der Strecke trocken war und die andere Hälfte nass. Es ist nicht schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Wir haben keine Probleme mit der Balance. Wenn es komplett nass ist, würden wir dieses Gefühl wohl nicht haben."

Frage: "Ist es frustrierend, nicht mehr fahren zu können?"
Button: "Sicher möchte man mehr Informationen. Doch wir haben mehr Informationen als die meisten anderen. Es ist also nicht so schlimm."

Frage: "Was steht morgen auf deinem Plan?"
Button: "Wir schauen uns morgen die Sehenswürdigkeiten an (lacht; Anm. d. Red.). Am Morgen werde ich etwas trainieren, nicht zu viel, damit ich entspannt bleiben kann. Dann habe ich am Abend ein paar Sponsorenveranstaltungen, was hier normal ist."