Button: "Fühlte mich am Sonntagmorgen krank"

Jenson Button verrät, dass er vor dem Start in Singapur mit gesundheitlichen Problemen kämpfte, und erklärt, wie er sich bis mit der "Button-Tabelle" motiviert

(Motorsport-Total.com) - Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass Jenson Button der letzte Pilot sein wird, der das Titelrennen gegen Sebastian Vettel offen hält. Der McLaren-Star überzeugte in Singapur mit einer bärenstarken Performance und hielt damit seine hervorragende Bilanz nach der Sommerpause aufrecht. Erst im Nachhinein drang an die Öffentlichkeit, unter welch schwierigen Umständen Button beim Nachtrennen glänzte, als er Vettel in der Endphase unter Druck setzte und Zweiter wurde.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jenson Button

Nicht einmal Vettel ahnte, dass Button am Sonntagmorgen krank war

"Ich war am Sonntagmorgen krank", gab der Brite am Tag nach dem Rennen zu. "Ich weiß nicht, woher es kam, aber ich war extrem dehydriert." Button war Stunden vor dem Rennen tatsächlich ziemlich angeschlagen, hatte eineinhalb Kilo an Gewicht verloren. "Wieder zuzunehmen, war ziemlich schwierig", so der Weltmeister 2009.

Hintsa half Button

Um sich dem Grand Prix von Singapur - aufgrund der anspruchsvollen Strecke, der hohen Luftfeuchtigkeit und der enormen Hitze eines der schwierigsten Rennen im Kalender - stellen zu können, vertraute Button auf die Kenntnisse des finnischen McLaren-Teamarztes Aki Hintsa. "Ich aß viel Pasta, denn Kohlehydrate helfen dir, die Flüssigkeit aufzusaugen, und trank viele Spezialgetränke von Aki - seine salzigen Wassergetränke."

"Ich weiß nicht, woher es kam, aber ich war extrem dehydriert." Jenson Button

Auf diesem Wege gelang es Button, bis zum Rennen halbwegs fit zu werden: "Ich hatte wieder mein normales Gewicht und kam durch." Und wie - während sein Teamkollege Lewis Hamilton einmal mehr in eine Kollision verwickelt war, hielt sich Button von allen Problemen fern und bot eine souveräne Leistung.

Whitmarsh lobt "kranken" Schützling

"Das Tolle an Jenson ist, dass er sich immer wieder aufrappelt", ringt Buttons Leistung auch Teamchef Martin Whitmarsh ein Lob ab. "Er hat sich nicht sonderlich gut gefühlt, er hatte einen schlechten Trainingstag, aber trotzdem hat er das Können und die Hingabe, um zurückzuschlagen."

"Wir waren sehr besorgt." Martin Whitmarsh

Vor dem Rennen habe man sich noch mit den Ärzten unterhalten, blickt Whitmarsh zurück: "Wir waren sehr besorgt, aber die letzten Runden dieses unglaublich anstrengenden Rennens ist er fantastisch gefahren und hat auf Sebastian den Druck ausgeübt, den man von ihm in so einer Situation erwarten würde."

Button liegt nun 124 WM-Punkte hinter Vettel - der Red-Bull-Pilot muss also noch einen Zähler holen, um den Titelgewinn feiern zu können. Dafür hat er nun fünf Rennen Zeit. Button weiß, was das bedeutet: "Ich bin sehr stolz, dass ich Seb in Singapur davon abhalten konnte, die WM zu gewinnen und er somit hier noch nicht feiern konnte. Ich bin froh darüber, aber wir wissen alle, dass es beim nächsten Rennen passieren wird."

Motivator "Button-Tabelle"

Doch Button fährt ohnehin sein eigenes Rennen - möglicherweise eines der Erfolgsgeheimnisse hinter seiner tollen Form nach der Sommerpause. In Ungarn, Belgien, Italien und Singapur stand der Brite jeweils auf dem Podest - am Hungaroring triumphierte er sogar. "Ich hatte es mir zum Ziel gesetzt, Seb ab Ungarn über die zweite Saisonhälfte hinweg in Punkten zu schlagen und hoffentlich mehr Punkte als er einzufahren", verrät Button.

"Ich hatte es mir zum Ziel gesetzt, Seb ab Ungarn über die zweite Saisonhälfte hinweg in Punkten zu schlagen." Jenson Button

Ein Ziel, das bisher noch nicht ganz aufgegangen ist: In der Button-Tabelle liegt derzeit Vettel mit 93 Zählern voran, Zweiter ist aber schon der McLaren-Pilot, der 76 Punkte auf dem Konto hat. Fernando Alonso hält bei 54 Punkten, Mark Webber bei 43, Teamkollege Hamilton bloß bei 34 Punkten. "Derzeit bin ich der zweitbeste Punktesammler", so Button. "Es muss für die restliche Saison das Ziel bleiben, mehr Punkte als die anderen zu sammeln. Das Hauptziel ist aber, Rennen zu gewinnen." Er weiß genau: "Es wird knifflig, Seb zu schlagen."