• 29.03.2004 17:32

  • von Fabian Hust

Bridgestone: Vorteil sandige Piste?

Bei Bridgestone ist man unsicher, wie sich der Sand auf die Reifen auswirkt - doch einige Experten befürchten, äußerst positiv...

(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Bridgestone weiß genauso wenig, was die Formel 1 in Bahrain erwarten wird wie die Teams und Fahrer. Dennoch haben die Japaner nichts unversucht gelassen, um sich so gut wie möglich auf das neue Formel-1-Rennen in Bahrain vorzubereiten. Ingenieure schauten sich den Asphalt genauer an, Computersimulationen sollten helfen, den richtigen Gummi für den Kurs im Mittleren Osten zu backen. Zumindest hat das Rennen in Malaysia gezeigt, dass man auch bei Hitze siegen kann, auch wenn es in Bahrain im Rennen noch einen Tick heißer werden könnte.

Titel-Bild zur News: Manama

Wie wird sich wohl der Sand in Bahrain auf die Bedingungen auswirken?

Auffällig war die letzten Rennen über gewesen, dass Bridgestone vor allem auf einer "grünen" Strecke, die also staubig und ohne Gummiabrieb ist, Michelin deutlich überlegen war. Es könnte also im Extremfall sein, dass die Japaner das komplette Rennwochenende über dominieren, wenn tatsächlich wie befürchtet der Kurs zwischendurch immer" versandet" und die Strecke dadurch "grün" bleibt.#w1#

Yasakuwa: "Ein wichtiger Meilenstein"

"Es war zwar erst das zweite Rennen der Saison, aber der Grand Prix von Malaysia war für Bridgestone ein wichtiger Meilenstein", so Hiroshi Yasakuwa, Motorsportdirektor von Bridgestone: "Eines unserer Hauptziele war es im Winter gewesen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Reifen unter heißen Bedingungen zu verbessern und Michael Schumacher siegen zu sehen, Rubens Barrichello auf Platz vier und Felipe Massa einen wohl verdienten Punkt holen zu sehen, war ein Hinweis auf die Dinge, die da noch kommen werden."

"Im Hinblick auf Bahrain können wir jedoch ein weiteres sehr aufregendes Rennen erwarten. Der neue Kurs wird für uns eine ungewohnte Herausforderung darstellen, aber ich habe in unsere technische Mannschaft vollstes Vertrauen. Wir möchten unsere zunehmende Stärke zeigen und wollen unsere Teams erneut auf das Podium und in die Punkte bringen. Wir freuen uns sehr auf Bahrain. Wir gehen nicht nur davon aus, dass die Anlage und die Begrüßung aller erste Sahne sein wird, es ist auch schön, dass wir in einem Markt antreten, der zwar für die Formel 1 neu ist, dem Bridgestone aber schon lange verbunden ist. Der Mittlere Osten ist ein sehr wichtiger Markt für Bridgestone."

1.400 Reifen für Bahrain

Die Japaner werden 1.400 Reifen an den 5,417 Kilometer langen 'Bahrain Sakhir Circuit' transportieren. Darunter ist auch die speziell für heiße Bedingungen neu entwickelte Reifenmischung. Nach dem erfolgreichen Rennen in Malaysia und weiteren Tests vergangene Woche mit Ferrari in Mugello und Fiorano hat man die Auswahl der Pneus auf vier verschiedene Optionen für die vier Teams reduziert - theoretisch hätten es derer acht sein können.

Auf was es in Bahrain ankommt

Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone, erklärt, auf was es in Bahrain ankommt: "Die erste Hälfte des 'Sakhir Circuit' besteht aus engen Kurven, wohingegen der letzte Teil einige schnelle Richtungswechsel enthält. Vom Reifenstandpunkt aus gesehen bedeutet dies, dass wir eine sehr gute Stabilität der Reifen brauchen. Und so lange die enormen Sandmengen nicht auf die Strecke geblasen werden, gehen wir davon aus, dass der Asphalt glatt sein wird und wir eine mittel-weiche Mischung brauchen. Und wir müssen natürlich sorgfältig über die Temperaturen nachdenken. Wir erwarten Asphalttemperaturen von über 50 Grad, die Lufttemperaturen werden wohl nicht mehr als 30 Grad betragen. Der dunkle Asphalt wird dennoch die Hitze speichern."

"Wir müssen die Reifen deshalb erneut mit viel Haftung und Hitzebeständigkeit ausrüsten. Nach unserem ermutigenden Ergebnis in Malaysia denke ich, dass wir den richtigen Reifen dafür haben. Die Teams von Bridgestone haben im Hinblick auf dieses Rennen eine noch größere Rolle bei der Vorbereitungshilfe gespielt. Ihre Daten der Streckensimulation waren besonders hilfreich und wir haben unsere Reifenwahl mit ihnen sehr genau diskutiert. Ich kann auch sagen, dass unsere Teams von dem neu dimensionierten Vorderreifen profitieren werden. Was den Sand angeht, wissen wir nicht viel. Es ist schwierig, vorherzusagen, was passieren wird, aber wenn Sand auf die Strecke fliegt, dann reduziert sich die Haftung. Aber das ist nur einer dieser Unbekannten, die man nicht im Griff hat. Aber wir sind dennoch ganz heiß auf dieses Rennen!"