• 17.09.2012 14:45

  • von Dominik Sharaf

Briatore würde Massa verpflichten - als Wasserträger

Der Ex-Teamchef singt ein Loblied auf Fernando Alonso, würde den Spanier niemals in ein Team mit Sebastian Vettel holen und hält offenbar wenig von Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Schon seit geraumer Zeit gibt es für Felipe Massa Rückendeckung von Teamkollege Fernando Alonso. Jetzt schlägt sich in der Diskussion um die Zukunft des Brasilianers bei Ferrari auch dessen Mentor auf Massas Seite, findet dabei allerdings wenig schmeichelhafte Argumente. "Ich würde ihn für ein weiteres Jahr behalten", sagt Flavio Briatore dem italienischen 'Corriere dello Sport', um anzufügen: "Hätte ich einen langsamen Fahrer, würde ich ihm einen zur Seite stellen, der noch langsamer ist."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Flavio Briatore

Damals wie heute ein Herz und eine Seele: Briatore (links) und Alonso Zoom

Eine Kritik an seinem sportlichen Lieblingskind Alonso ist das nicht: "Massa ist ein guter Fahrer, aber er sollte sich niemals dem Vergleich mit den Zeiten Alonsos stellen müssen", lobt Briatore den Mann aus Oviedo über den grünen Klee und setzt die Hymne im Gespräch mit 'Sky Sport' fort: "Er macht manchmal strategische Fehler, kann sich von ihnen aber erholen. Wenn er vorne liegt, gewinnt er zu 90 Prozent - sogar dann, wenn das Auto nicht besonders konkurrenzfähig ist."

Briatore findet weitere Superlative: "Er lebt und atmet für den Wettbewerb." Mit der Empfehlung an Ferrari, Massa weiter zu beschäftigen, könnte Briatore übrigens auch ein ganz eigensinniges Ziel verfolgen. Schließlich ist er weiterhin in das Management Alonsos involviert und ihm liegt wenig an einem Wechsel Sebastian Vettels zur Scuderia: "Ich würde die beiden nie zusammenbringen, solange es nur einen Titel für einen Fahrer gibt", warnt der in Ungnade gefallene Ex-Renault-Teamchef.

Der Italiener hat Präzedenzfälle ausgemacht und wagt den Vergleich: "Wir haben das so oft gesehen: Prost und Senna, Mansell und Prost, Alonso und Hamilton. Es gab Experimente, die die Teams gespalten haben und auch für die Fahrer kostspielig wurden." Da passt es gut, dass Briatore Red Bull 2012 nicht für geschlagen hält: "Das denke ich nicht. Es gibt noch Lotus und Sauber, die beweisen, dass Geld keinen Unterschied macht. McLaren ist stark und kann Alonso Punkte abnehmen."

Deshalb fordert Briatore von der Scuderia: "Ferrari muss das Auto verbessern und muss noch mindestens ein Rennen gewinnen, in dem McLaren nicht Zweiter wird."