• 24.03.2008 16:10

  • von Stefan Ziegler

Briatore: Kein Kommentar zu Alonso-Gerüchten

Flavio Briatore ist ein vielbeschäftigter Mann - speziell weil Renault aktuell der Konkurrenz ziemlich hinterherhinkt

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore umgibt sich gerne mit hübschen jungen Damen, ist Teamchef eines erfolgreichen Formel-1-Teams, brachte es als solcher zu Weltmeisterehren und kaufte ganz nebenbei mit Bernie Ecclestone einen Fußballclub. Keine Frage, der Mann hat viele Interessen - damit ihm aber auch die Formel 1 wieder richtig Spaß macht, möchte er mit Fernando Alonso möglichst schnell wieder siegen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Alonso zu Ferrari? Kein Kommentar von Flavio Briatore...

Auf seine diversen Aktivitäten außerhalb der Formel 1 angesprochen, antwortete Briatore der 'Welt online' abwinkend, dass er mit Nachtclub, Restaurant, Modelabel und Fußballclub überhaupt nicht so viel am Hut habe. "Alles in allem verbringe ich 90 Prozent meiner Zeit mit der Formel 1", gab der Italiener zu Protokoll. Und das wird der Renault-Vorstand sicherlich gerne hören, schließlich kämpft der französische Rennstall derzeit um den Anschluss an die Spitze.#w1#

Der vierte Rang von Fernando Alonso im Chaos-Grand-Prix von Melbourne täuscht wahrscheinlich über die tatsächliche Konkurrenzfähigkeit des Teams hinweg, denn auch Briatore sieht sich noch weit weg von alten Zeiten: "Sicher ist, dass Ferrari und McLaren besser sind." Man könne einfach nicht innerhalb weniger Monate 1,5 Sekunden auf solche Topteams aufholen, so Briatore weiter. Rechtzeitig zum spanischen Rennen in Barcelona soll allerdings ein umfangreiches Update die Lage verbessern.

"Wir haben noch einmal ein großes Entwicklungsprogramm, also einen großen Schritt eingeplant", erklärt der Italiener, der sich vor allem von Rückkehrer Alonso eine Menge erhofft. Dieser habe ihm bei seiner ersten Ausfahrt in diesem Jahr deutlich zu verstehen gegeben, dass noch viel Arbeit vor Renault liege. "Fernando hat ein zusätzliches Jahr an Erfahrung hinter sich", fuhr Briatore fort und ergänzte, dass sich der Spanier in dieser Zeit allerdings nicht verändert habe.

"Wir haben mit Fernando den Besten von den Allerbesten." Flavio Briatore

"Fernando ist der geblieben, der er war. Ein guter Junge und ein großer Sportsmann. Mit anderen Worten: Er kam so zurück, wie wir ihn bei Renault kannten. Er gibt immer alles, wenn er im Auto arbeitet. Er registriert dabei alles und gibt die notwendigen Informationen. Dadurch können alle Techniker mit ihm sehr schnell auf einem sehr hohen Level arbeiten. Er motiviert die Leute, weil er ehrlich und schnörkellos mit ihnen redet."

"Das ergibt keinen Zeitverlust und ermöglicht die großen Entwicklungsschritte", erläuterte der Teamchef. Ist also Alonso der Erfolgsgarant schlechthin? Nein, meinte Briatore: "So etwas gibt es im Sport nicht. Ich kann nur sagen, dass er sein Bestes gibt und das ist eine Menge. Mehr geht nicht. Ich bin mir sicher, wir haben mit Fernando den Besten von den Allerbesten", streute Briatore seinem Edelschützling Rosen. Der allerdings, schenkt man den Gerüchten Glauben, könnte über kurz oder lang in einem Ferrari sitzen.

"Solche Spekulationen kommentiere ich nicht", antwortete der italienische Lebemann. "Wir werden sehen. Immerhin hatte er einen Dreijahresvertrag mit McLaren und nach nur einem Jahr hatte sich das ganze Thema schon erledigt. In der Formel 1 ist ein Vertrag die eine Sache, eine andere ist die Zusammenarbeit", sagte Briatore und schloss mit einem kleinen Seitenhieb auf die silberne Konkurrent: "Wenn sich ein Fahrer in einem Team nicht wohlfühlt, dann wird er dort auch nicht bleiben. Das ist die Realität."