• 21.07.2001 16:00

  • von Marcus Kollmann

Brawn: Michaels Unfall geht auf unsere Kappe

Nach Michael Schumachers Testunfall in Monza hat sich nun Ross Brawn etwas ausführlicher zur Unfallursache geäußert

(Motorsport-Total.com) - Als am Dienstag die Nachricht, dass Michael Schumacher einen schweren Testunfall in Monza hatte, bei dem sein F2001 stark beschädigt wurde, die Runde machte, stockte allen Formel-1-Fans, egal ob Schumacher-Fan oder nicht, der Atem. Erinnerungen an den Unfall des Deutschen 1999 beim Großen Preis von Großbritannien wurden wach, wo er in der Stowe-Kurve auf Grund eines Bremsdefekts von der Strecke abgekommen, in die Reifenstapel eingeschlagen war und sich das Bein gebrochen hatte.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Brawn ist froh, dass für Michael Schumacher der Unfall glimpflich ausging

Augenzeugenberichten nach war der Unfall am vergangenen Dienstag ähnlich dramatisch, jedoch hatte Schumacher Glück im Unglück, denn die ungeheure Energie des Aufpralls wurde beim entlang rutschen an den Leitplanken größtenteils absorbiert und der Wahl-Schweizer konnte aus eigener Kraft unverletzt seinem demolierten Boliden entsteigen.

Für Ferraris Technischen Direktor, Ross Brawn, ging der Unfall nur dank der Jahr für Jahr verbesserten Sicherheit der Chassis glimpflich aus. So hatte die Motorsportbehörde FIA die Crashtests für die Saison 2001 verschärft und zusätzlich einen seitlichen Aufpralltest eingeführt, wodurch die Boliden in diesem Jahr wieder einen Schritt sicherer geworden sind, was angesichts der immer niedrigeren Rundenzeiten auf einigen Strecken auch Not tut.

In den englischen Medien äußerte Brawn, dass Michael Schumacher, wäre er in Monza mit dem Auto von 1999, dem F399, gefahren, vermutlich bei dem Unfall verletzt worden wäre.

Als Unfallursache wurde mittlerweile ein plötzlicher Verlust des Abtriebs auf der Hinterachse seines F2001 beim Anbremsen der Variante della Roggia ausgemacht, welcher durch einen beschädigten Unterboden hervorgerufen wurde.

Nach dem Crash wurde die Strecke zunächst für die notwendigen Aufräumarbeiten gesperrt und der Testbetrieb vorübergehend eingestellt. Das beschädigte Chassis mit der Nummer 209 ist laut Aussagen Brawns trotz der starken Beschädigungen im vorderen Bereich aber vermutlich reparabel, jedoch wird dies einige Wochen dauern.

Abschließend erklärte der Technische Direktor, dass der Unfall weniger durch Schumacher, der die hohen Randsteine in die Fahrlinie mit einbezogen hatte, sondern mehr durch den modifizierten Unterboden hervorgerufen wurde: "Im Nachhinein war es wohl eher unser Fehler als Michaels. Wir werden die Struktur des Unterbodens etwas widerstandsfähiger machen, sodass wir in Zukunft keine Probleme damit haben", so der Brite abschließend.