Boullier geht auf Mercedes-Jagd: "Lücke ist aufholbar"

McLaren-Rennleiter Eric Boullier sieht sein Teams als zweite Kraft und erklärt, dass man eine Sekunde Rückstand durchaus aufholen könnte - Kupplungsprobleme gelöst

(Motorsport-Total.com) - Jenson Buttons 250. Grand Prix endete mit einer Enttäuschung. Nur zwei Runden vor dem Fallen der Zielflagge musste der Brite seinen Boliden mit einem Kupplungsdefekt in der Box abstellen, nachdem das gleiche Schicksal zuvor bereits seinen Teamkollegen Kevin Magnussen ereilt hat. Damit blieb sein McLaren-Rennstall in der Wüste von Bahrain ohne Punkte, und reist dennoch mit Zuversicht in Richtung China. Denn: Derzeit wähnt man sich als zweitschnellstes Team hinter Mercedes.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Rennleiter Eric Boullier gibt sich cool, was den Rückstand von McLaren betrifft Zoom

"Ich glaube, wenn man sich den Performance-Graphen von Jenson anschaut, dann waren wir kurz davor, vor den Force India ins Ziel zu kommen", erklärt Rennleiter Eric Boullier und sieht seinen Rennstall als "Best of the Rest" an, auch wenn er betont: "Es ist sehr, sehr eng mit allen anderen." In der WM-Tabelle liegt man durch den Nuller nun einen Punkt hinter Force India auf Rang drei und muss auf Red Bull, Ferrari und Williams hinter sich schauen, doch Boullier orientiert sich lieber in Richtung Spitze.

"Wir arbeiten sehr aggressiv, um die Mercedes einzuholen. Ich weiß nicht, ob wir sie bis zu den Europa-Rennen eingeholt haben werden, aber wir hoffen, dass es so schnell wie möglich passiert", so der Franzose. Doch die Silberpfeile scheinen schon ein ganz schönes Stück voraus zu sein. Am Sonntag fuhren Lewis Hamilton und Nico Rosberg nach dem Safety-Car-Einsatz innerhalb von elf Runden 24 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Sergio Perez heraus.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


Dennoch hält es Boullier nicht für unmöglich, dass sein Team wieder zu Mercedes aufschließen kann: "Es ist wahr, dass der Vorsprung derzeit gewaltig ist, aber ich denke, dass eine Lücke von einer Sekunde aufholbar ist. Ich kenne verschiedene Bereiche, in denen wir uns verbessern können", so der Rennleiter. Doch sollte McLaren wirklich eine Sekunde finden, dann hätte Mercedes in der Bahrain-Qualifikation immer noch zwei Zehntel Vorsprung auf Jenson Button gehabt.

Aber auch dafür hat Eric Boullier eine Erklärung: Der Vorsprung der Silberpfeile sei in Bahrain noch einmal größer gewesen, weil die Strecke dem F1 W05 liege - im Gegensatz zum MP4-29 von McLaren. "Jede Strecke wird einer anderen Maschine eher entgegenkommen", behauptet der Ex-Lotus-Teamchef und meint, dass McLaren derzeit wohl in Monza die größten Chancen hätte: "Eine Low-Downforce-Strecke würde uns aktuell wohl am meisten helfen", sagt er.

Jenson Button

Das Jubiläum von Jenson Button war in Bahrain nicht von Erfolg gekrönt Zoom

Doch nur auf die passenden Streckentypen zu warten, das wäre nicht die Art von McLaren. In Woking tüftelt man bereits an Verbesserungen für das Auto, das schon jetzt mehr Erfolg aufweisen kann als sein Vorgängermodell. "Unser Ziel ist es, die Lücke zu schließen, indem wir mehr Abtrieb generieren und die generelle Performance des Fahrzeuges verbessern", sagt Boullier und verspricht: "Wir werden zurückkommen, weil wir gute Arbeit leisten."

Als erstes Anzeichen dafür könnte man sehen, dass das Team die Kupplungsprobleme aus Bahrain in den Griff bekommen haben soll. "Das war eine einmalige Sache", betont Boullier und verweist auf den Fakt, dass bei den aktuell stattfindenden Testfahrten keine entsprechenden Probleme mehr aufgetaucht seien: "Es war ein Dilemma zu dem Zeitpunkt, aber die Sache ist nun in Ordnung gebracht."