• 02.10.2009 15:06

  • von Fabian Hust

Bob Bell: "Ich will nicht Flavio Briatore sein"

Der interimistische Teamchef von Bob Bell über seinen Sprung ins kalte Wasser und ob er sich vorstellen kann, längerfristig Teamchef zu sein

(Motorsport-Total.com) - Nach der Trennung von Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds im Zuge der "Crashgate"-Affäre musste Renault reagieren. Man beförderte Bob Bell, Technischer Direktor des Rennstalls, zunächst als Zwischenlösung gemeinsam an der Seite von Jean-Francois Caubet, bisher als Direktor für Marketing und Kommunikation im Renault-Team aktiv, zum Teamchef.

Titel-Bild zur News: Bob Bell (Teamchef)

Bob Bell scherzt: Den Flavio Briatore mache ich nicht...

"Ich habe natürlich nicht die Absicht, in seine Fußstapfen zu treten", so der Brite auf seine Rolle des "Nachfolgers" von Flavio Briatore angesprochen. "Ich werde während den kommenden Monaten ein paar seiner Verantwortlichkeiten übernehmen, aber ich bin kein Flavio Briatore, und ich habe auch nicht die Absicht, dies zu sein."#w1#

"Das ist zusätzliche Arbeit, aber nicht nur für mich zusätzliche Arbeit, es ist für eine Menge Leute im Team zusätzliche Arbeit", so Bell über die unfreiwillige Umstrukturierung des Teams. "Ein Teil der Verantwortlichkeiten werden weiter unten in der Kette herausgefiltert. Wir sind aufgestellt, um damit umzugehen, und wir werden damit zurechtkommen."

Die kurzfristige Beförderung vor dem Großen Preis von Singapur konnte der Ingenieur bisher noch gar nicht so richtig verdauen: "Das war eine kleine Feuertaufe, es kamen direkt aufeinander folgende Rennen zu ein paar anderen Dingen hinzu. Ich hatte gar nicht so viel Zeit, darüber nachzudenken."

Bell kann sich auch nicht wirklich vorstellen, weiterhin Teamchef zu bleiben: "Um ganz ehrlich zu sein, dies ist kein Job, den ich in Betracht ziehe, sei es langfristig oder kurzfristig. Ich denke, dass sich Renault womöglich in derselben Position befindet."

"Wir müssen durch die kommenden drei Rennen in guter Form hindurch kommen, im Team etwas Restrukturierungsarbeit erledigen und rechtzeitig vor dem kommenden Jahr ein paar größere Probleme beheben. Wenn wir dies alles erst einmal erledigt haben, dann werden wir uns die Situation anschauen und entscheiden, was für das Team langfristig gesehen das Beste ist."