• 01.11.2009 17:56

BMW Sauber F1 Team: "Servus" mit Happy End

Das BMW Sauber F1 Team bestritt in Abu Dhabi das letzte Formel-1-Rennen und sagte "Servus" - Heidfeld wurde Fünfter und sicherte dem Team damit Platz 6

(Motorsport-Total.com) - Happy End beim letzten Rennen des BMW Sauber F1 Teams: Beim Großen Preis von Abu Dhabi erreichte Nick Heidfeld nach einer starken Leistung Rang fünf. Mit diesen vier WM-Punkten gelang es dem Team, in der Konstrukteurs-WM einen Platz zu gewinnen und Williams vom sechsten Platz zu verdrängen. Robert Kubica lag ebenfalls auf Punkte-Kurs, bevor er sich in einem Zweikampf mit Sébastien Buemi drehte und eine Position verlor.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Heidfeld beim Abu Dhabi-Grand-Prix: Das war das letzte Formel-1-Rennen für BMW

Als Dank für seinen Einsatz in insgesamt sieben Jahren für das Hinwiler Team schenkt Peter Sauber Nick Heidfeld einen Rennwagen aus dieser Zeit. Das Saisonfinale 2009 bedeutet gleichzeitig das letzte Formel-1-Rennen für BMW, nachdem das Unternehmen Ende Juli seinen Rückzug erklärt hatte. In seiner vierjährigen Geschichte hat das BMW Sauber F1 Team 308 WM-Punkte, eine Poleposition und 17 Podestplätze inklusive eines Sieges erzielt. Von der Formel 1 verabschiedete sich das Team mit einem "Servus"-Schriftzug auf dem Auto.#w1#

"Ich bin sehr zufrieden", so Heidfeld. "Es war ein gutes Rennen, in dem ich das Maximum herausholen konnte. Die vier Punkte reichen, um unser Ziel zu erfüllen, das wir uns für das Finale gesteckt hatten, nämlich Williams noch in der Konstrukteurs-WM zu überholen. Nachdem ich bei den letzten Rennen etwas Pech hatte, konnte ich diesmal das Potenzial des Autos ausschöpfen."

"Ich konnte eine ganze Weile das Tempo des Weltmeisterautos von Brawn mitgehen. Die Strategie, auf einen längeren ersten Rennabschnitt zu setzen, hat sich ausgezahlt, und die Strecke hat jetzt mit mehr Gummi noch mehr Spaß gemacht. Es ist ein versöhnlicher Abschluss für unsere letzte Saison. Ich musste mich auf den letzten Runden schon zusammenreißen, um nicht die Konzentration zu verlieren. Jetzt wird es sehr emotional."

"Ich habe das Rennen im zweiten Stint verloren", beginnt Kubica seine Analyse, "in dem ich sehr langsam war, nachdem meine Rundenzeiten zu Beginn des Rennens auf ähnlichem Niveau wie jene von Rubens lagen. Nach dem Boxenstopp hatte ich überhaupt keinen Grip mehr. Die Strecke wurde laufend schneller, aber ich war nicht in der Lage, den Rhythmus der andern Piloten zu halten. Das war höchst seltsam."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Abu Dhabi, Sonntag


"Mein Zweikampf mit Sébastien Buemi war sehr hart und auch ein wenig gefährlich. Wir haben uns beim Anbremsen der Schikane fast berührt. Er zog zuerst nach links und blockierte die Innenseite der Linkskurve. Als ich nach rechts zog, drängte er mich in der Rechtskurve über den hohen inneren Randstein, deshalb drehte ich mich. Er hat mir ganz einfach keinen Platz gelassen. Vielen Dank ans gesamte Team für die vergangenen vier Jahre. Ich hoffe, dass ich die Teammitglieder im kommenden Jahr wieder in der Startaufstellung sehen werde."

"Das war zum Abschluss noch einmal ein starkes Rennwochenende für unser Team", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Nick hat sich von Startplatz acht mit einer sehr guten Vorstellung konsequent auf Platz fünf vorgearbeitet. Robert hatte drei Mal Pech im Rennen: Nach jedem Stopp kam er hinter einem langsameren Auto zurück auf die Strecke; und nach der Kollision mit Buemi hat er einen Platz verloren."

"Entscheidend aber ist, dass wir heute mit diesem Resultat noch einmal einen Platz in der Herstellerwertung gut machen konnten. Wir haben damit eine insgesamt sehr schwierige Saison mit starken Resultaten beendet. Ein großes Dankeschön geht an das gesamte Team - sowohl hier an der Strecke als auch in München und Hinwil."

"Unser Ziel heute war es, drei Punkte mehr als Williams einzufahren, um sie in der Konstrukteurs-Wertung zu überholen", so Chefingenieur Willy Rampf. "Das haben wir dank Nicks toller Leistung und seinem fünften Rang erreicht. Das Rennen war aus strategischer Sicht deshalb sehr interessant, weil die Einstopp-Strategie genau gleich schnell war wie die Zweistopp-Strategie. Deshalb entschied es sich direkt beim zweiten Boxenstopp, wer vorne lag."

"Das Rennen heute war so eng, dass man sich nicht den kleinsten Fehler erlauben konnte. Ich möchte den Mitarbeitern in München und Hinwil meinen Respekt dafür zollen, dass sie in dieser schwierigen Zeit nie die Motivation verloren und sehr hart gearbeitet haben. Alle haben einen großartigen Job gemacht und dieses Resultat verdient."