Berufungsgericht: Die Reaktionen der Verlierer

Stefano Domenicali (Ferrari), Christian Horner (Red Bull) und Mario Theissen (BMW) über das Urteil des Berufungsgerichts in der Diffusorangelegenheit

(Motorsport-Total.com) - Das Internationale Berufungsgericht der FIA (ICA), bestehend aus fünf unabhängigen Richtern, hat heute Vormittag in Paris entschieden, die Proteste von Ferrari, Renault und Red Bull abzuweisen. Damit steht auch in letzter Instanz fest: Die Autos von Brawn, Toyota und Williams einschließlich der umstrittenen Diffusoren sind völlig legal.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Mario Theissen

Not amused: Die Teamchefs Stefano Domenicali und Mario Theissen

Bei Ferrari ist man über dieses Urteil naturgemäß unglücklich: "Wir warten gespannt auf die Gründe, weswegen der ICA die Berufung zurückgewiesen hat", sagte Teamchef Stefano Domenicali in einer ersten Stellungnahme. "Leider zwingt uns diese Entscheidung dazu, fundamentale Bereiche unseres Fahrzeugdesigns umzukrempeln, um auf gleicher Basis wie einige andere Teams zu stehen, was die Auslegung des Technischen Reglements angeht."#w1#

"Das wird Zeit und Geld kosten", ächzte Domenicali und wiederholte damit seine Argumentation, das FIA-Urteil koste der Formel 1 insgesamt ausgerechnet während der Weltwirtschaftskrise viel Geld, weil nun die anderen sieben Teams notgedrungen umbauen müssen. Und weiter betonte er: "Wir werden nun unsere Anstrengungen verdoppeln, um das Team wieder auf das allerhöchste Wettbewerbsniveau zu bringen."

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sagte, er akzeptiere das Urteil: "Damit herrscht nun Klarheit bezüglich der Anwendung des Reglements. Eines wird somit allerdings nicht erreicht: Die von der Arbeitsgruppe Überholen bei der Ausarbeitung des neuen Reglements beabsichtigte Reduzierung von Abtrieb und Kurvengeschwindigkeit. Gleichzeitig führt diese Entscheidung dazu, dass nun sieben Teams große Investitionen tätigen müssen, um ihre Autos entsprechend umzubauen."

In die gleiche Kerbe schlug Red-Bull-Teamchef Christian Horner, ohne allerdings die Entscheidung des Internationalen Berufungsgerichts in Frage zu stellen: "Der ICA hat die von beiden Seiten vorgebrachten Argumente gestern aufmerksam angehört. Natürlich sind wir enttäuscht über diesen Ausgang, aber wir akzeptieren ihn. Das bedeutet, dass wir jetzt unseren eigenen Doppeldiffusor entwickeln müssen, was unweigerlich die Kosten erhöhen wird."