Berger kann sich Heidfeld "nicht bei uns vorstellen"

Gerhard Bergers Interesse an Takuma Sato, Sébastien Buemi und Nick Heidfeld hält sich in Grenzen, doch wer soll sonst zu Toro Rosso kommen?

(Motorsport-Total.com) - Seit der gestrigen Pole-Position von Monza muss es Gerhard Berger doppelt weh tun, dass er seinen Musterschüler Sebastian Vettel an Red Bull Racing abgeben muss. Nachfolger für den jungen Deutschen zeichnen sich auch noch keine ab, weil Toro Rosso auf dem Transfermarkt ziemlich wählerisch zu sein scheint.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Gerhard Berger

"Sag mal, Mario, wüsstest du nicht einen guten Fahrer für nächstes Jahr?"

Nächste Woche in Jerez de la Frontera werden Takuma Sato und Red Bulls GP2-Hoffnung Sébastien Buemi für die "Jungbullen" testen, aber die Chancen der beiden auf ein Renncockpit stehen offenbar nicht allzu gut. Buemi habe "durchaus starke Momente", so Berger zur 'Kleinen Zeitung', "ob es aber für die Formel 1 reicht?" Und auf die Frage, ob Sato nun einer der Favoriten auf die Vettel-Nachfolge sei, entgegnete er nur: "Das würde ich nicht sagen."#w1#

Auch das Gedankenspiel, dass Sato Honda-Motoren zu Toro Rosso bringen könnte, ist hinfällig, seit der Ferrari-Vertrag bis Ende 2010 verlängert wurde. Ferrari liefere derzeit "einen entscheidenden Vorteil", lobte Berger den Partner, für den er einst selbst Grands Prix gefahren ist: "Wir sind mit Ferrari mehr als zufrieden." Doch wenn ihn Honda-Support und Red-Bull-Kaderfahrer nicht locken können, wer soll dann kommen?

Diese Woche kamen intensive Gerüchte auf, dass Fernando Alonso bei BMW unterschrieben haben könnte, was von BMW freilich dementiert wird. Sollte der zweifache Weltmeister aber doch Nick Heidfelds Platz einnehmen, dann wäre "Quick Nick" theoretisch zu haben. "Das ist richtig", nickte Berger, warf aber noch im selben Atemzug skeptisch ein: "Bei Red Bull kann ich mir Heidfeld auch nicht vorstellen."

"Ich will jetzt nicht sagen, dass ich überall etwas auszusetzen habe. Aber wir werden es uns gründlich überlegen. Ich war immer für eine gewisse Kontinuität. Auch bei den Fahrer. Wir haben sicher bis Saisonende Zeit, uns zu entscheiden", so Berger. Also Sato eher nicht, Buemi eher nicht, Heidfeld eher nicht. Bleibt noch ein gewisser Bruno Senna - oder zieht Toro Rosso gar einen Überraschungskandidaten aus dem Ärmel?