• 21.08.2009 12:25

  • von Fabian Hust

Barrichello warnt Massa: Nur nichts überstürzen

Rubens Barrichello warnt seinen Kumpel, beim Comeback nichts zu überstürzen, bedauert die Absage von Michael Schumacher und freut sich für Luca Badoer

(Motorsport-Total.com) - Während der Sommerpause der Formel 1 verbrachte Rubens Barrichello einen Tag mit seinem Freund Felipe Massa, der sich nach wie vor von seinem schweren Unfall während der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn in seiner Heimat Brasilien erholt.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello warnt vor einem überhasteten Comeback

"Felipe geht es gut", beruhigt Barrichello in Valencia die Medienvertreter. "Er ist derselbe Mensch. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass ich hinkomme und Felipe nicht wie bisher erleben würde. Für mich war er genau dieselbe Person. Es war ein gemeinsamer Freund von uns im Haus, wir unterhielten uns über verschiedene Dinge. Und ich fragte ihn, bei welchem Rennen wir vor Budapest waren. Und Felipe antwortete 'Deutschland'. Sein Erinnerungsvermögen ist also wirklich gut."#w1#

An seinen schweren Unfall beim tragischen Rennwochenende in Imola 1994 kann sich Barrichello nicht mehr erinnern: "Er erinnert sich auch nicht an seinen. Und das ist tatsächlich besser, denn schlussendlich möchte man sich nicht daran erinnern."

Seiner Meinung nach ist Massa in der Lage, wieder Rennen zu fahren, schließlich habe er lediglich ein paar Nahtstiche an seinem Kopf: "Aber aus medizinischer Sicht denke ich, dass er ruhig bleiben muss. Angesichts der ganzen Röntgenbilder, die er mir gezeigt hat, muss er sich ganz schön erholen."

Er könne nach wie vor nicht trainieren: "Es wird noch eine Weile dauern, bevor er dies tun kann. Dann bin ich mir sicher, dass er Gokart fahren wird, bevor er in die Formel 1 zurückkehrt. Und ich bin mir nicht sicher, ob es für ihn genügend Zeit gibt, um dies zu tun. Ich hoffe, dass er in Brasilien zurück ist, aber ich würde ein Comeback nicht überstürzen."

Für Barrichello war das Wiedersehen mit Massa eine emotionale Angelegenheit, schließlich war es die Feder aus seinem Auto, die seinen Freund mit voller Wucht am Kopf traf. Nachdem er ihn direkt nach dem Unfall im Krankenhaus in Budapest besucht hatte, war er sich unsicher, weil die Aussagen der Beteiligten über den Zustand seines Freundes widersprüchlich waren: "Man wusste also nie, was die wirkliche Wahrheit war. Ich war aus diesem Grund besorgt und fühlte mich so gut, als er mich anrief. Das war eine große Erleichterung."

Um ein Haar wäre Barrichello wieder ein Rennen gegen Michael Schumacher gefahren, doch das Comeback platzte: "Um ehrlich zu sein, mir tut es leid, dass er nicht fährt. Ich hätte es geliebt, in einem anderen Auto gegen ihn zu fahren. Mit Sicherheit hat er nichts von seiner Geschwindigkeit verloren, ich würde also sagen, dass er ziemlich schnell gewesen wäre."

"Aber es ist schwierig, mit einem körperlichen Problemen in die Formel 1 zurückzukehren. Ich habe das Gefühl, dass er wieder in der Formel 1 fahren wollte. Es wäre nicht einfach geworden, und dies ist womöglich eine der Antworten, warum er nicht hier ist. Ich bin mir sicher, dass er ein Problem mit dem Nacken hat, aber es könnten auch andere Faktoren involviert sein."

Nun fährt Barrichello gegen Luca Badoer: "Luca ist ein großartiger Kerl. Wir begannen tatsächlich gleichzeitig 1993 in Kyalami. Er begann dort seine Karriere. Ich hoffe, dass er ein fantastisches Wochenende hat und es genießt. Manchmal setzt er sich selbst unter Druck, aber ich hoffe, dass er dies nicht tut. Ich hoffe, dass er die Tatsache genießt, als Italiener für Ferrari zu fahren. Das wird etwas sehr Besonderes, und ich glaube wirklich, dass er in der Lage ist, gute Arbeit zu verrichten."

"Das einzige Fragezeichen steht also hinter seiner körperlichen Verfassung, denn er ist seit langer Zeit nicht mehr in einem Formel 1 gefahren. Ich wünsche ihm alles Gute, und wenn er irgendetwas benötigt, dann werde ich in der Lage sein, ihn mit meiner Erfahrung auf der Rennstrecke zu helfen."