• 25.05.2008 18:40

Aufmunternde Worte für Pechvogel Sutil

Mario Theissen, Marc Surer und Niki Lauda fanden für den tragischen Helden von Monaco, Adrian Sutil, aufmunternde Worte

(Motorsport-Total.com/sid) - Den Kopf gesenkt, bittere Tränen und am Boden zerstört: Ein rüder Rempler von Weltmeister Kimi Räikkönen bei Tempo 160 hat Adrian Sutil im Regen von Monaco aus allen Träumen gerissen. Bis dahin spielte der Hobbypianist im Konzert der Großen die erste Geige, Platz vier und fünf WM Punkte schienen der verdiente Lohn für eine großartige Vorstellung. Doch am Ende blieb nur Schrott. Sutils Fahrt ins Glück fand ein jähes Ende, der Force-India-Pilot musste aufgeben.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Weltklasse: Adrian Sutil ging heute in Monaco förmlich über das Wasser

"Ich kann es immer noch nicht glauben, was da passiert ist. Wir waren so nah dran. Es tut mir so leid für das ganze Team. Wir haben alles richtig gemacht", sagte Sutil mit tränenerstickter Stimme und roten Augen. "Ich muss mich jetzt erst einmal ins stille Kämmerlein zurückziehen, um das zu verarbeiten."#w1#

Lauda kritisiert Räikkönen

Verständnis für die Trauer des jungen Piloten, der in seinem zweiten Jahr in der Königsklasse fährt, zeigte 'RTL'-Experte Niki Lauda. Der dreimalige Weltmeister ging mit Räikkönen hart ins Gericht: "Das sind Dinge, die verstehe ich nicht mehr. Das sind hochbezahlte Formel-1-Piloten, die so einen Käse zusammenfahren, dass es eigentlich eine Frechheit ist."

Immerhin, so glaubt der ehemalige-Formel-1-Fahrer Marc Surer, wird Sutils beherzte Fahrt nicht ganz ohne Ertrag bleiben: "Er hat seine Visitenkarte abgegeben, das nimmt ihm keiner mehr weg. Das werden sich die Teamchefs merken", sagte unser Experte am 'Premiere'-Mikrofon.

Geplatzt war durch das viel zu hohe Risiko Räikkönens dennoch der bislang größte Erfolg in Sutils Karriere. Auch die tröstenden Worte und Gesten aus dem Team halfen da nicht. Sutil vergrub sein Gesicht und weinte in der Box. Er war der größte Pechvogel in einem ohnehin von Chaos, Crashs und Ausfällen geprägten Regenrennen.

Theissen voll des Lobes

Aufmunternde Worte gab es sogar von der Konkurrenz: "Das tut mir leid. Das ist ein echtes Drama für ihn gewesen. Das wäre eine riesige Motivation für ihn und das Team gewesen. Er hätte diese Punkte verdient gehabt", sagte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und zeigte ehrliches Mitgefühl.

Lange hatte Sutil seinen unterlegenen Boliden mit Glück, Geschick und einer Einstoppstrategie bis auf die vierte Position gesteuert, dann kam an der Schikane nach der Tunnelausfahrt das bittere Aus. Räikkönen hatte die Kontrolle über seinen Ferrari verloren und schlingerte schon lange hinter Sutil, ehe er schließlich ins Heck des Deutschen krachte.

"Kimi hat sich blöd verbremst", urteilte Lauda. Für beide war damit wegen des unvorhergesehenen Boxenstopps die Fahrt in die Punkte beendet - Räikkönen wurde Neunter und verspielte so die Führung in der WM-Wertung.