Auf Austin wartet eine Menge Arbeit

In weniger als zwölf Monaten muss in Austin die Rennstrecke und die Infrastruktur gebaut werden - Im Land der "unbegrenzten Möglichkeiten" ist man zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Nun also doch: Die Formel-1-Premiere soll am 18. November in Austin über die Bühne gehen. Im letzten Moment wurden am Mittwoch die verlangten Millionen an Bernie Ecclestone überwiesen. Der Motorsportweltrat hat den Kalender für 2012 abgesegnet. Wird das Rennen wirklich wie geplant stattfinden? Das ist noch ungewiss, fix ist hingegen, dass auf die Streckenbetreiber und die texanische Stadt viel Arbeit wartet. Da das Rennen in den vergangenen Wochen in der Schwebe stand, wurden auch die Bauarbeiten gestoppt. Jetzt geht es wieder los.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten in Austin

In Austin muss noch die komplette Rennanlage aufgebaut werden

Die Baustelle wurde Stunden nach der FIA-Bekanntgabe wieder eröffnet. In den nächsten Tagen werden hunderte Arbeiter und Baugeräte an den Ort geschafft, wo der Circuit of the Americas entstehen soll. Die Rennstrecke muss asphaltiert werden, die Gebäude und die Tribünen errichtet, sowie Straßen und Parkplätze angelegt werden. Parallel dazu müssen die Promotion und die Events rund um den Grand Prix geplant werden. Übernachtungsmöglichkeiten müssen geschaffen werden und der Verkehr zu und von der Rennstrecke muss geplant und umgesetzt werden.

Ist das in weniger als zwölf Monaten machbar? Ja, meint Alan Wilson, der in den USA über 30 Strecken gebaut hat, darunter befinden sich auch der Miller Motorsportpark in Utah und der Barber Motorsportpark in Alabama. "Man kann eine Strecke sehr schnell bauen. Es ist nicht anders als ein Universitäts-Campus", wird Wilson vom 'Statesman' zitiert'. "Wir haben ein größeres Projekt als Austin in weniger als einem Jahr gebaut." Barber und Miller sind gestandene Rennstrecken, aber weit von den Standards der Formel-1-Tempel in Asien entfernt.

¿pbvin|512|3996|coulthard|0|1pb¿Abgesehen von der eigentlichen Rennstrecke ist die Infrastruktur rundherum entscheidend für eine gelungene Veranstaltung. Die Betreiber betonen immer, wie viel Geld das Rennen für die Region von Austin bringen wird. "Ich glaube die Leute unterschätzen, welche Auswirkungen die Anlage auf die lokale Wirtschaft haben wird", sagt Investor Bobby Epstein. "Ich schätze, es wird der lokalen Wirtschaft in den nächsten 15 Jahren drei bis sechs Milliarden US-Dollar bringen."

Aufgrund des Zeitdrucks wird laut Informationen des 'Statesman' für die Premiere bei den Tribünen gespart. Es sollen nur Sitzplätze in der Größenordnung eines High-School-Football-Stadions gebaut werden. Die übrigen Tribünen sollen zunächst provisorisch errichtet werden. Damit überhaupt zahlreiche Fans kommen können, muss bei den Anfahrtswegen noch viel gemacht werden. Zwei Straßen sollen verbreitert werden. Bei einer muss sogar eine Brücke versetzt werden.

Entscheidend für den kommerziellen Erfolg des Rennens sind auch die Aktivitäten abseits der Rennstrecke. In Montreal beispielsweise lebt die gesamte Stadt den Grand Prix. Das wirkt sich auch in Zahlen aus, denn die Stadt wird am Grand-Prix-Wochenende von deutlich mehr Menschen besucht, als sich an den drei Tagen an der Strecke einfinden. In Austin sind noch keine Aktivitäten geplant.

"Wir haben Gerüchte gehört, was die Leute vorhaben, aber wir haben noch keine konkreten Informationen erhalten", sagt Matthew Payne, der Direktor der Austin-Sport-Kommission. In den nächsten Wochen wollen die Streckenbetreiber Informationen bezüglich der Tickets und des Entertainment-Programms bekannt geben. Für das Weihnachtsgeschäft ist man damit schon zu spät.