• 29.03.2024 15:00

  • von Stefan Ehlen, Roberto Chinchero, Co-Autor: Filip Cleeren

Angebot von Aston Martin: Geht Adrian Newey von Red Bull weg?

Lawrence Stroll arbeitet an einer Formel-1-Sensation und will Stardesigner Adrian Newey von Red Bull abwerben und für sein Aston-Martin-Projekt gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Das Fahrerkarussell der Formel 1 dreht sich seit dem angekündigten Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton schneller denn je. Doch im Windschatten der Verhandlungen über die besten Cockpits bahnt sich eine weitere Sensation an: Wie Motorsport.com Italien als eine Schwesterpublikation von Formel1.de und Motorsport-Total.com im Motorsport Network berichtet, arbeitet Aston Martin an der Verpflichtung von Formel-1-Stardesigner Adrian Newey.

Titel-Bild zur News: Fotomontage: Formel-1-Designer Adrian Newey vor einem Aston-Martin-Logo

Fotomontage: Formel-1-Designer Adrian Newey vor einem Aston-Martin-Logo Zoom

Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll soll Newey ein entsprechendes Angebot unterbreitet haben, und das bereits am Rande des zweiten Formel-1-Saisonrennens in Saudi-Arabien. Stroll und Newey trafen sich dabei informell: Sie waren im gleichen Hotel untergebracht. Weitere Gespräche aber sollen bald folgen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Stroll konkretes Interesse an Newey bekundet. Schon einmal hat er versucht, Newey von Red Bull wegzulocken und für Aston Martin zu gewinnen, ist dabei aber abgeblitzt - wie so viele andere, die Newey gerne gehabt hätten, aber nicht gekriegt haben. Zum Beispiel hat Newey mehrfach Ferrari abgesagt und ist seit 2006 Red Bull stets treu geblieben.

Sorgen die Red-Bull-Turbulenzen für ein Umdenken bei Newey?

Nun aber gelten vielleicht andere Vorzeichen als bisher: Die Turbulenzen rund um Christian Horner dürften nicht spurlos am Red-Bull-Team vorbeigegangen sein. Und wenn selbst Max Verstappen seine Zukunft im Energydrink-Rennstall in Frage stellt, vielleicht gilt das ebenfalls für Newey. Zumal aktuell unklar ist, wer als Sieger aus den internen Machtkämpfen hervorgeht und was das für die Zukunft des Teams bedeutet.

Newey könnte einem Angebot von Aston Martin also aufgeschlossen gegenüberstehen. Er müsste sich dafür auch nicht räumlich verändern: Es liegen gerade mal rund 30 Kilometer zwischen den Formel-1-Werken von Red Bull in Milton Keynes und Aston Martin in Silverstone. Mit dem Auto macht das eine halbe Stunde Fahrzeit. Den Umzug zu Ferrari nach Italien wiederum hatte Newey stets gescheut.

Welche Rolle spielt der Antriebspartner für Newey?

Und noch etwas könnte Newey für den Wechsel zu Aston Martin erwärmen: die Aussicht auf eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit Antriebshersteller Honda, der maßgeblich zu den jüngsten Red-Bull-Erfolgen in der Formel 1 beigetragen hat. Denn bei Honda genießt Aston Martin ab 2026 exklusiven Werksstatus und damit praktisch eine Ausgangslage, wie sie zuletzt Red Bull bei Honda hatte.

Mit Honda hat Newey in der jüngeren Vergangenheit also gute Erfahrungen gemacht. Und der japanische Hersteller könnte bei der Entwicklung der neuen Formel-1-Antriebe für 2026 die vermeintlich sicherere Wahl darstellen im Vergleich zum Red-Bull-Eigenprodukt, das in Zusammenarbeit mit Ford entsteht.


Fotostrecke: Die Weltmeister-Autos von Adrian Newey

Williams, McLaren, Red Bull und bald Aston Martin?

So oder so stellt sich Newey womöglich auch die Frage, wie er seine mittelfristige Zukunft gestalten will. Mit nun 65 Jahren könnte das neue Formel-1-Reglement ab 2026 eine letzte große Herausforderung für ihn bedeuten, um in dieser neuen Ära mit einem anderen Team um Siege und Titel zu fahren. Will er noch einmal ein Abenteuer wagen, Aston Martin könnte ihm dieses Abenteuer bieten.

In seiner langen Formel-1-Karriere hat Newey bereits mehrmals gewechselt: Nach großen Erfolgen bei Williams zog es ihn zu McLaren, wo die von ihm entworfenen Autos ebenfalls mehrere WM-Titel erzielten. Von dort ging es für Newey weiter zu Red Bull. Nicht nur die WM-Fahrzeuge von Sebastian Vettel trugen seinen Schriftzug, sondern auch die Rennautos, mit denen Max Verstappen von Sieg zu Sieg eilt.

Aston Martin möchte auf Nachfrage von Motorsport-Total.com keinen Kommentar abgeben.