• 05.01.2011 08:25

  • von Roman Wittemeier

Also doch: Ferrari-Chefingenieur Dyer entmachtet

Das Abu-Dhabi-Debakel 2010 hat bei Ferrari nun doch Konsequenzen: Chris Dyer geht, Pat Fry soll die Aufgabe übernehmen - Neil Martin kommt von Red Bull

(Motorsport-Total.com) - In Italien waren der Druck und der laute Ruf nach deutlichen Konsequenzen kaum zu stoppen. Ferrari hat sich knapp zwei Monate nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi zu personellen Konsequenzen entschieden. Der bisherige Chefingenieur Chris Dyer muss seinen Hut nehmen. Seinen Job wird Pat Fry übernehmen, der vor rund einem halben Jahr von McLaren zu den Roten gewechselt war.

Titel-Bild zur News: Chris Dyer

Keine strategischen Entscheidungen an der Boxenmauer mehr: Chris Dyer

Lange Zeit hatten sich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali nach der Pleite beim Saisonfinale schützend vor die gesamte Mannschaft aus Maranello gestellt. Man erklärte, dass man die Geschehnisse in Ruhe bewerten wolle, keinesfalls im Zuge einer "Kurzschlussreaktion" Mitarbeiter für den taktischen Fehler in Abu Dhabi verantwortlich mache.

Diese Bewertung hat nun offenbar stattgefunden und jene Konsequenzen gebracht, die bereits wenige Tage nach dem letzten Saisonrennen des Jahres erwartet worden waren. Dyer wird die Verantwortung für jene Entscheidung zu einem frühen Boxenstopp angelastet, die letztlich dazu führte, dass Fernando Alonso im Abu-Dhabi-Rennen weit zurückfiel und im Kampf um den Titel chancenlos war.

Der ehemalige McLaren-Chefingenieur Fry wird ab sofort nicht nur das Amt von Dyer übernehmen, sondern in einer Doppelfunktion auch Assistent von Technikchef Aldo Costa bleiben. Der Brite bekommt einen ehemaligen Kollegen an die Seite gestellt. Wie erwartet, dockt der bisherige Leiter für strategische Operationen von Red Bull, Neil Martin, bei Ferrari an ('Motorsport-Total.com' berichtete bereits Ende August).

Martin gilt als hochrangiger Neuzugang. Der 38-Jährige arbeitete vor seiner Zeit bei Red Bull bereits in Diensten von McLaren mit Fry zusammen. Er soll laut Ferrari-Mitteilung den gleichen Job erfüllen wie zuvor beim neuen Weltmeisterteam. Was passiert nun mit Dyer? "Seine Rolle innerhalb des Unternehmens wird in den kommenden Tagen neu definiert", heißt es offiziell von Ferrari. Vermutlich wird der Australier künftig im Werk in Maranello eingesetzt.

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