• 13.03.2010 17:32

Alonso: "Wir brauchen den Champagner-Geschmack"

Der neue Ferrari-Pilot über die Erleichterung, endlich wieder ein konkurrenzfähiges Auto zu haben, die Konkurrenz und die Aussichten für das erste Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Die Abstände am Ende des Qualifyings waren ziemlich deutlich größer als sie es zu Beginn des Qualifyings waren. Worauf führst du dies zurück, und wie schätzt du deine eigene Leistung ein?"
Fernando Alonso: "Meiner Meinung nach ist es schwierig, aus dem Unterschied etwas herauszulesen. Bei einer solch langen Runde, wie wir sie hier haben, und bei den Bedingungen, mit denen wir es hier zu tun haben, diesen sehr heißen Temperaturen, ist es meiner Meinung nach sehr schwierig, diese lange Runde ohne Fehler und ohne Probleme zu beenden."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hofft, bald den ersten Schluck Champagner trinken zu dürfen...

"Meiner Meinung nach haben die Zeiten nicht nur mit der Konkurrenzfähigkeit des Autos etwas zu tun, sondern auch mit diesen Umständen. Zu verschiedenen Momenten des Wochenendes haben wir Zeiten gesehen, die sehr eng beieinander lagen, und Zeiten, wie sie nun waren. Aber das passt schon."#w1#

"Aus unserer Sicht sind wir natürlich extrem glücklich mit dem bisherigen Ergebnis des Wochenendes. Das Rennen ist morgen. Das dürfen wir nicht vergessen, aber bisher lief alles großartig. Wir werden so weitermachen wie bei den Testfahrten im Winter, mit einem sehr starken Auto.

"Ich denke, dass wir unter allen Bedingungen konkurrenzfähig sind." Fernando Alonso

"Ich denke, dass wir unter allen Bedingungen konkurrenzfähig sind, im Qualifying und im Rennen. Zweiter und Dritter zu sein, ist für alle in der Fabrik in Maranello eine großartige Leistung. Sie haben seit November vergangenen Jahres jeden Tag und jede Nacht mit Vollgas gearbeitet. Das erste Ergebnis der Saison ist sehr, sehr positiv. Dies ist für alle im Team eine großartige Motivation, um so weiterzumachen."

Frage: "Es ist eine lange Saison, aber ist dies ein Start, wie du ihn erwartet hattest?
Alonso: "Man weiß nie, wie eine neue Meisterschaft beginnt, wenn man eine so große Veränderung am Reglement hat. Ich habe zudem das Team gewechselt, da weiß man nie, wie es laufen wird. Aber natürlich läuft im Moment alles perfekt, und dies ist ein sehr guter Start. Wir befinden uns nun in den gleichen Bedingungen, qualifizieren uns mit wenig Benzin, zeigen somit das Potenzial der Autos."

"Dass beide Ferrari in den Top drei stehen, bedeutet, dass wir ein schönes Auto haben. Aber es ist eine sehr lange Meisterschaft, während zehn Monaten wurde das Auto entwickelt. Es ist jedoch sehr wichtig, beim ersten Rennen zu beginnen, Punkte zu holen."

"Falls nicht, dann liegst du immer zurück, und du musst die Lücke schließen. Das ist nicht ideal, wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfen möchtest. Und wir sind hier, um um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Dies ist der erste Schritt, lasst uns sehen, was morgen passiert."

"Ich glaube, dass sich diesbezüglich alle Sorgen machen, und nicht nur hier." Fernando Alonso

Frage: "Du hast gestern davon gesprochen, dass die Hinterreifen sehr schnell abbauen. Das hat womöglich jeder getan. Aber wie schlimm es wirklich, und machst du dir diesbezüglich im Hinblick auf das Rennen Sorgen?"
Alonso: "Ich glaube, dass sich diesbezüglich alle Sorgen machen, und nicht nur hier. Dies wird eine der Charakteristiken der Rennen in diesem Jahr sein. Mit den schweren Autos werden die Reifen deutlich mehr belastet, man muss sehr auf sie aufpassen."

"Zudem gehen die Autos unterschiedlich mit den Reifen um. Drückt uns die Daumen, hoffentlich können wir morgen ein konstantes Rennen haben und die Dinge laufen für uns. Wir befinden uns in Bezug auf die neuen Regeln in einem Lernprozess. Heute haben wir ein paar Dinge über das Qualifying gelernt, aber der morgige Tag kann komplett anders verlaufen."

"Vielleicht hat ein Auto, das sich auf der siebten oder achten oder neunten Position qualifiziert hat, im Rennen eine sehr starke Geschwindigkeit. Vielleicht passt er besser auf die Reifen auf oder verwendet eine komplett andere Strategie, kann dadurch eine Menge Positionen gutmachen. Wir befinden uns auf einem komplett unbekannten Territorium. Wir müssen in den ersten drei oder vier Rennen der Saison viele Dinge entdecken."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Bahrain


Frage: "Angesichts der Abnutzung der Reifen, besonders der super-weichen, die du verwenden wirst, erwartest du, dass der erste Abschnitt des Rennens morgen sehr kurz wird? Hattest du auf deiner letzten Runde im zweiten Sektor ein Problem?"
Alonso: "Ich weiß nicht, wie die Strategie morgen aussehen wird. Ich denke, dass sie sehr flexibel sein wird. Ich glaube, dass wir clever sein müssen, um die Situation im Rennen zu verstehen und Boxenstopps zu machen, wann auch immer sie notwendig sind. Ich denke nicht, dass dies jetzt noch vor dem Rennen genau beschlossen oder geplant wird."

"Meiner Meinung nach werden wir sehr flexibel sein. Zum zweiten Sektor: Ja, der war nicht perfekt, aber dies war das Maximum, das ich erreichen konnte. Ich verlor wohl ein paar Zehntelsekunden, aber andere waren besser unterwegs. Dies ist die Formel 1."

Frage: "Du hast nun wieder Erfolge in Aussicht stehen, wie ist dies nach zwei sehr schwierigen Saisons?"
Alonso: "Der Geschmack des Champagners oder der Geschmack des Podiums ist für Rennfahrer wichtig. Diese Möglichkeit hatte ich zwei Jahre nicht. Ich hatte einen starken letzten Teil im Jahr 2008 und 2009 lediglich ein Podium in Singapur."

"Ich vermisste den Wettbewerb und den Stress des Kampfes um die Weltmeisterschaft." Fernando Alonso

"Ich habe aus diesem Grund natürlich das Podium vermisst. Ich vermisste den Wettbewerb und den Stress des Kampfes um die Weltmeisterschaft. Nach einem langen Winter mit guten Anzeichen eines der konkurrenzfähigen Autos war es klar, dass wir die Bestätigung beim ersten Rennen benötigen, wonach wir tatsächlich schnell genug sind, um kämpfen zu können."

"Wenn man eine Weltmeisterschaft gewinnt oder verliert, dann geht es um die kleinsten Details. Aber zumindest scheinen wir uns in einer starken Position zu befinden. Dies ist meiner Meinung nach ein sehr positives Zeichen, ein sehr schönes Gefühl, wieder im Kampf zu sein, zumindest beim ersten Rennen. Ich werde das morgige Rennen so sehr genießen wie ich nur kann, denn man kämpft um wichtige Positionen und nicht in der Mitte des Feldes."

¿pbvin|512|2473|alonso|0|1pb¿Frage: "Denkst du über die Möglichkeit nach, Felipe Massa in der ersten Kurve zu attackieren, denn normalerweise könnte die Strategie des Teams im Rennen dieselbe sein?"
Alonso: "Es ist das erste Rennen, vielleicht nicht. Wir wissen es nicht, wir müssen sehen, wie der Start verläuft. Vielleicht habe ich einen sehr schlechten Start, und vielleicht muss ich meine Position gegen den vierten oder fünften Kerl verteidigen. Man weiß nie, was am Start passiert."

Frage: "In den vergangenen paar Jahren war das Bild jenes, dass auf bestimmten Kursen bestimmte Autos besser waren als auf anderen. Glaubst du auf Basis deiner Erfahrung von den Tests und jener hier in Bahrain, dass es dieses Jahr dasselbe Bild geben wird, dass es streckenspezifisch ist, wer an der Spitze liegt und wer nicht?"
Alonso: "Ja, das glaube ich wirklich. Meiner Meinung nach wird die Leistung von Strecke zu Strecke abhängen. Wir wissen natürlich, dass diese Strecke womöglich eine der guten für uns ist. Red Bull liegt auf manchen Strecken im Moment vielleicht ein paar Schritte vor uns."

"Wir gehen davon aus, dass auch Mercedes und McLaren in den kommenden Rennen sehr stark sein werden" Fernando Alonso

"Wir gehen davon aus, dass auch Mercedes und McLaren in den kommenden Rennen sehr stark sein werden, wir müssen also weiter Druck machen. Dies ist erst der Anfang, wir haben viele Male wiederholt, dass dies eine Meisterschaft ist, die über zehn Monate geht."

"Die Entwicklung, die während eines Monats der Testfahrten vom ersten Februar bis zum Ende Februar stattfand, war gewaltig. Man kann sich also vorstellen, was innerhalb von zehn Monaten machbar ist."

"Wir sitzen jetzt hier, wir sind sehr glücklich über die Positionen in den Top drei, aber was in drei oder vier Rennen ist, weiß man nicht, weil die Teams so schnell Fortschritte erzielen und das Auto so schnell entwickeln. Da kann man sich sehr schnell auf dem siebten oder achten Platz befinden. Wir müssen weiterhin Druck machen, wir müssen weiter arbeiten. Ich bin sehr entspannt, ich befinde mich in einem der besten Teams, wir sollten also konkurrenzfähig sein."