• 12.03.2014 15:14

  • von Dominik Sharaf

Alonso warnt Ferrari vor Fehlern: "...und das Jahr ist gelaufen"

Die Scuderia-Piloten sind sich nicht sicher, was die Formel-1-Saison 2014 bringt und sprechen von einem "Blindversuch" - Lieber Gejagter als Jäger

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Kiebitze haben bei den Testfahrten in Jerez und Bahrain die Teams mit Mercedes-Antriebsstrang zu Favoriten auserkoren und die Renault-Kunden zum Problemkind degradiert. Doch was ist eigentlich mit Ferrari? Die Scuderia war einigermaßen zuverlässig und einigermaßen schnell, stach jedoch weder in Andalusien noch in der Sachir-Wüste besonders hervor. Auch die Piloten der Roten tappen vor dem Saisonauftakt in Melbourne am Wochenende Live im Ticker! im Dunkeln.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war bei den Tests oft dritte Kraft, jedoch mit viel Rückstand Zoom

Nach der derzeitigen Hackordnung gefragt kommt Kimi Räikkönen ins Grübeln. "Schwierig zu sagen", meint der Finne, der seinen Vorjahressieg in Australien, damals noch für Lotus, gerne wiederholen würde: "Natürlich ist es das Ziel, aber es gibt so viele Unbekannte." Auch sein Teamkollege hält sich mit einer Prognose zurück und verweist auf die geringe Erfahrung mit Turbo-Motor, Hybridelementen sowie neuen Pirelli-Reifen: "Wir sollten weder zu pessimistisch noch zu optimistisch sein, weil es für jeden ein Blindversuch wird", so Fernando Alonso.

Der Spanier hält mindestens WM-Punkte, aber auch einen Podiumsplatz für möglich. Er kennt das Risiko der großen Regelnovelle. Wird jetzt etwas in die falsche Richtung entwickelt, gibt es unter Umständen kein Zurück mehr. "Machen wir einen kleinen Fehler, ist das Jahr vielleicht gelaufen. Wir müssen uns zu 100 Prozent konzentrieren", warnt Alonso und misst den ersten Grands Prix des Jahres deshalb weniger Bedeutung bei als in der Vergangenheit. Trotzdem überlässt er die Rolle des Jägers lieber der Konkurrenz Ferraris.

Der Ex-Weltmeister schreibt niemanden - erst recht nicht Red Bull - ab und sagt über die Crew um Weltmeister Sebastian Vettel: "Viele reden über ihre Probleme und dann sind sie beim ersten Grand Prix vielleicht doch vorne. Wir müssen uns auf unseren Kram konzentrieren, was eine Menge ist." Alonso ist es lieber, nicht mit Entwicklungsrückstand in die Saison zu gehen. auch wenn er im Kampf mit seinem deutschen Dauerrivalen die Krone schon zweimal auf der Zielgeraden verlor: "Ich ziehe einen guten Start vor und lasse die anderen aufholen."

Räikkönen sieht das Fundament dafür dank guter Testfahrten, bei denen die Scuderia einen Großteil ihres Programms abspulte, gelegt. "Wir hatten vielleicht nicht die besten Tests, aber wir haben die meisten Pläne durchgezogen", so der Maranello-Rückkehrer. Er glaubt, dass Ferrari bei richtiger Herangehensweise in Melbourne mit bei der Musik ist und bremst die Propheten im Paddock: "Es ist manchmal der Fall, dass andere Teams schneller sind, aber noch sind wir nicht einmal ein Rennen gefahren."