Alonso: "Hätten um den Sieg kämpfen können"

Fernando Alonso nimmt Stellung zu seinem turbulenten Monaco-Wochenende - Die Situation mit Michael Schumacher sieht der Spanier gelassen

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hatte ein aufregendes Monaco-Wochenende. Nach seinem Unfall am Samstagvormittag musste der Spanier das Qualifying tatenlos beobachten und ging vom letzten Startplatz aus ins Rennen. Dort zeigte der Ferrari-Pilot eine starke Leistung und sicherte noch acht Punkte. In der letzten Runde war der 28-Jährige in das Überholmanöver mit Michael Schumacher verwickelt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso rettete in Monaco acht wichtige Punkte für die WM

"Die Punkte, die ich geholt habe, waren sicher nicht das Maximum", meint Alonso kritisch. "Wir hatten die Form um den Sieg zu kämpfen. In Monaco ist die Aerodynamik nicht so wichtig, weshalb wir konkurrenzfähig waren. Vom ersten Test an wusste ich, dass der F10 einfach zu fahren ist. Dieser Umstand ist extrem wichtig auf einer schwierigen Strecke wie Monaco."#w1#

Trotzdem landete die rote Göttin im Training in den Leitplanken und konnte für die Qualifikation nicht repariert werden. Trotzdem war Alonso oft im TV-Bild zu sehen, aber ohne Helm. "Das ist mir noch nie vorher passiert. Es kann passieren, dass man früh ausscheidet, oder durch einen Fehler oder ein technisches Problem aufgeben muss. Aber von Beginn an nur die Bildschirme zu verfolgen war grausam", so der zweifache Weltmeister zu der ungewohnten Situation.

Trotzdem zieht der Asturier positives aus dem verpatzten Samstag und unterstreicht, wie sehr er sein Umfeld schätzt. "Diese ganzen Probleme haben uns als Team noch stärker zusammenwachsen lassen. In solchen Momenten erfasst man erst die Fähigkeiten des Teams und der Menschen. Im Rennen lief das Auto ohne Probleme und zeigt, wie großartige unsere Truppe ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Monaco


Der letzte Startplatz bedeutet speziell in Monaco nur eine geringe Chance auf einen Punkterang. Mit Platz sechs hat Alonso im WM-Kampf den Schaden gering gehalten. "Wir wussten, dass alles perfekt sein muss - das Auto, die Strategie, die Überholmanöver und die Reifen", beschreibt der Ferrari-Star die Gedanken vor dem Start aus der Boxengasse.

"Das war auch der Fall. Die ersten Runden waren hektisch. Nach sechs erfolgreichen Überholmanövern musste ich warten, bis weitere Autos die Boxen ansteuerten und damit unsere Strategie aufging. In Runde 28 befand ich mich auf Platz sechs und musste nur noch auf das Auto und die Reifen aufpassen", beschreibt Alonso seine aufregende Anfangsphase.

Am meisten wurde aber über die letzten zwei Kurven diskutiert, als Schumacher, nachdem das Safety-Car in die Boxen abgebogen war, den Ferrari überholte und anschließend dafür bestraft wurde. Alonso beschreibt seine Version: "Über Funk erfuhr ich, dass das Rennen in der letzten Runde unter Gelb absolviert wird. Überholen ist deshalb nicht erlaubt. Ich war recht ruhig und wurde später informiert, dass die Kommissare die richtige Reihenfolge wieder hergestellt hatten."

Den WM-Titel hat Alonso trotz der turbulenten Rennen bisher immer noch groß auf seinem Zettel stehen. Ferrari muss aber den Rückstand auf Red Bull wettmachen. "Wir müssen jetzt noch mehr die Ärmel hochkrempeln und die Entwicklung des Autos forcieren", so der 22-fache Grand-Prix-Sieger. Es fehlt immer noch etwas an der Konkurrenzfähigkeit. Da wir mitten in einem harten Kampf stecken, dürfen wir keine Chancen auslassen, um unsere Ziele zu erreichen."