• 30.07.2010 21:08

  • von Stefan Ziegler

Alguersuari und das Jahr danach

Vor just einem Jahr wurde Jaime Alguersuari über Nacht zum Formel-1-Stammfahrer berufen, nun blickt der Spanier zurück auf seine Anfänge

(Motorsport-Total.com) - Ein Teenager in der Formel 1: Zwölf Monate ist es her, dass Jaime Alguersuari zum ersten Mal einen Grand Prix bestritt. Sébastien Bourdais wurde zur Saisonmitte 2009 bei Toro Rosso ausgemustert und ein junger, erst 19 Jahre alter Spanier übernahm das Cockpit des Routiniers - und das ohne jegliche Erfahrung an Bord eines Formel-1-Autos. Dieser Gedanke erschreckte anfangs auch Alguersuari.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari zählt seit genau einem Jahr zum Stammpersonal der Formel 1

Dies gesteht der mittlerweile 20-Jährige bei 'Autosport': "Ich war ungeheuer nervös, denn ich hatte zuvor noch nie getestet und wusste rein gar nichts über das Auto", so der Formel-1-Neuling. "Ich hatte wirklich viele Fragen, als mich Dr. Marko im vergangenen Jahr zum Stammfahrer berief. Ich wusste nicht, wie meine Zukunft aussehen und was passieren würde", gibt Alguersuari zu Protokoll.#w1#

"Man kann mich diesbezüglich nicht mit Romain Grosjean, Kamui Kobayashi oder Sébastien Buemi vergleichen", findet der spanische Rennfahrer und fügt hinzu: "Mein Beispiel ist einzigartig. Nicht, weil ich von mir glaube, etwas Besonderes zu sein. Einfach aus dem Grund, weil ich nie einer Serie beigetreten bin, ohne das Auto vorher zu testen. Das solltest du schlichtweg nicht tun."


Fotos: Jaime Alguersuari, Großer Preis von Ungarn


"Ganz speziell nicht, wenn du in die Formel 1 aufsteigst. Genau so ist es mir allerdings passiert", hält Alguersuari rückblickend fest. "Ich sagte dennoch zu, denn wenn dir jemand eine Formel-1-Chance bietet, dann musst du sie einfach annehmen. Als ich das Telefon weglegte, fragte ich mich allerdings: 'Was mache ich eigentlich?'", so der Toro-Rosso-Pilot. Die Kritik an seiner Person war ihm egal.

Allerdings nicht, weil er diese nicht wahrgenommen hätte. "Natürlich habe ich davon gehört", meint Alguersuari. "Ich hatte nur keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich muss sagen: Franz Tost und Giorgio Ascanelli waren mir eine große Hilfe. Sie gaben mir folgende Botschaft mit auf den Weg: 'Mach dir keine Sorgen und bring das Auto ins Ziel. Nichts weiter.' Das war eine gute Nachricht."

"Es ging nur darum, die Ruhe zu bewahren und ein Gefühl für die Formel 1 zu entwickeln." Jaime Alguersuari

"Ich musste nicht so viel Druck machen und riskierte auch keinen Unfall. Es ging nur darum, die Ruhe zu bewahren, einige Runden zu drehen und ein Gefühl für die Formel 1 zu entwickeln", erläutert der Nachwuchsfahrer im Hinblick auf seinen Einstand. "In der Formel 1 gibt es so viele unterschiedliche Dinge, die man auf körperlicher und technischer Seite beachten muss. Das braucht seine Zeit."

Ein halbes Jahr, um genau zu sein. "Zu Beginn der Wintertests in Jerez hatte ich ein anderes Gefühl für das Auto", sagt Alguersuari und schildert, wie es ihm seither erging: "Ich kam einfacher und rascher an das Limit heran. Alles schien mir im Winter etwas besser von der Hand zu gehen. Es gibt aber so viele Dinge, die du in der Formel 1 auf die Reihe kriegen musst - nur gelingt das nicht immer."

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