• 31.08.2011 14:54

  • von Sebastian Fränzschky & Dieter Rencken

Alguersuari: Gibt es Alternativen zu Toro Rosso?

Für kommendes Jahr ist bei Toro Rosso alles offen und vieles denkbar: Entscheidet sich einer der Junioren für einen Wechsel zu einem anderen Team?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem mageren Saisonstart und der drohenden Arbeitslosigkeit in der Formel 1 überzeugte Jaime Alguersuari ab Kanada mit guten Leistungen. Mittlerweile hat er zehn WM-Zähler eingefahren und damit mehr als die beiden Williams-Fahrer zusammen. Mit Startplatz sechs holte der Spanier in Spa-Francorchamps zudem sein bestes Qualifiyingergebnis.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Für kommendes Jahr hat sich bei Jaime Alguersuari noch nichts entschieden

"Das war schon sehr speziell, es wird sicher nicht an jedem Wochenende so laufen. Aber ich freue mich natürlich sehr, ich habe das Maximale herausgeholt. Mehr ging nicht. Aber ich lerne noch viel in der Formel 1, Toro Rosso wird als Team auch immer besser. Es ist erst das zweite Jahr, in dem sie auf sich allein gestellt sind", erklärt Alguersuari.

Besser als Williams

"Sowohl Sebastien Buemi als auch ich machen unsere Aufgaben gut. Wir haben uns sonst immer als 17. und 18. qualifiziert, aber wir haben 22 Punkte - vor Williams, die größer als wir sind und mehr Erfahrung haben", erkennt er und hofft insgeheim: "Es käme unerwartet, wäre aber toll, wenn wir das Jahr sogar vor Force India beenden könnten."

Jaime Alguersuari

Die anfänglichen Probleme mit den Pirelli-Reifen scheinen aussortiert Zoom

"Wir werden es aber natürlich versuchen. Ich gebe immer alles, wenn ich ins Auto steige. Jedes Mal, wenn ich in das Auto steige, lerne ich etwas Neues. Hoffentlich kann ich bei Toro Rosso in der Red-Bull-Familie irgendwann um Siege fahren, und vielleicht werde ich auch einmal Weltmeister. Das wäre verrückt", so Alguersuari.

Durch die guten Leistungen ist Toro Rosso nicht mehr das einzige Team, mit dem Alguersuari in Verbindung gebracht wird. Zu einem möglichen Wechsel zu einem anderen Team äußert sich der Red-Bull-Junior diplomatisch: "Letztlich möchte ich in meinem Beruf der Beste sein, so wie jeder andere auch. Ich möchte das beste Auto im besten Team. Danach strebe ich. Ich bin nicht einfach nur dabei. Ich möchte gewinnen. Ich habe das Gefühl, das ich mehr Respekt bekomme. Aber das ist ja nicht mein größtes Ziel."

Für 2012 alles offen

"Vielmehr möchte ich ein besserer Fahrer werden, ich möchte jeden Tag besser werden. Ich bin sehr stolz darauf, was Red Bull mit mir und auch ich selbst mit mir erreicht habe. Ich war 15, als Red Bull mit mir anfing. Sie schickten mich in die Formel 1, als ich 19 Jahre alt war. Ich kannte das Auto nicht. Jetzt werde ich besser und ich bin froh, hier zu sein. Das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben: Sich glücklich fühlen und frei. Aber eines Tages möchte ich ganz vorn dabei sein. Hoffentlich dauert das nicht allzu lang", hofft er.

Jaime Alguersuari

Bisher kennt und sieht man Jaime Alguersuari nur in Red-Bull-Kleidung Zoom

Für kommendes Jahr ist dennoch alles offen: "Derzeit bin ich bei Toro Rosso, aber für das nächste Jahr liegt noch gar nichts vor", schildert Alguersuari. "Aber ich denke auch gar nicht an das nächste Jahr, denn schon in den Jahren davor haben wir uns immer erst am Jahresende über Verträge unterhalten. Man weiß nie, was passieren kann - im Guten wie im Schlechten. Das Hauptziel ist sicher, dass wir den Job behalten und das Team auf Rang acht schieben, vielleicht auch Rang sieben."

"Ich habe das Gefühl, dass wir als Team besser werden. Aber dieser Prozess geht langsam voran. Das liegt nicht daran, dass Toro Rosso langsam ist. Wenn man ein Formel-1-Team aus dem Nichts aufbaut, dann muss man alles erst aufbauen. Das ist sehr schwierig. Es geht ja nicht nur um das Geld, es geht auch darum, die richtigen Leute zu finden", erläutert der 14. der WM.

"Wir sind eines von drei Teams, die nicht in England sitzen. Das ist das Optimale, aber nur unser Windkanal steht in England, das Team sitzt in Italien. Aber Toro Rosso ist im Aufbau. Wir können nicht erwarten, im nächsten Jahr siegreich zu sein, das dauert noch", so der 21-Jährige.