• 30.09.2003 15:47

  • von Marcus Kollmann

Alesi: "Kimi hat mich sehr beeindruckt"

Der Franzose beurteilt die Titelchancen des Finnen, spricht über Montoya, Schumacher und die Auswirkungen der Regeländerungen

(Motorsport-Total.com) - 201 Grand Prix-Starts absolvierte Jean Alesi von 1989 bis 2001 in der Formel 1, bevor er sich aus der Königsklasse verabschiedete und in der DTM seine Leidenschaft für den Motorsport fortsetzte.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Alesi: Kimi ist der Einzige der Michael schlagen kann

Über zehn Jahre in der prestigeträchtigsten Motorsportserie der Welt haben sich auch auf das Interesse des Franzosen an der Formel 1 ausgewirkt, denn das Geschehen dort verfolgt er natürlich weiterhin so gut es geht.

In einem Livechat mit 'ITV' erklärte Alesi heute, dass die zu Jahresbeginn noch umstrittene Veränderung des Formats der Rennwochenenden insgesamt eine richtige Entscheidung gewesen sei.

Alesi befürwortet erneute Veränderung der Rennwochenenden

"Ich muss sagen, dass die Präsentation der Qualifikation im Fernsehen sehr gut ist. Jedoch ist es nicht sehr gut für die Zuschauer an der Strecke und deshalb muss wieder etwas verändert werden", befürwortet der Rennfahrer den von Bernie Ecclestone ausgegangenen Vorstoß einer erneuten Änderung.

Auch das modifizierte Punktesystem, welches dafür gesorgt hat dass die Meisterschaft längere Zeit offen bleibt, hat Alesi überzeugt: "Die WM ist wirklich spannend mit den neuen Regeln, besonders wie die Punkte vergeben werden. Das erlaubt es auch Fahrern wie Kimi Räikkönen Weltmeister zu werden."

Hochachtung vor Räikkönen

Vom McLaren-Piloten ist der Franzose übrigens schwer begeistert: "Mich hat Kimi Räikkönen sehr beeindruckt, mehr als irgendjemand sonst, denn er musste ohne ein neues Auto sehr hart kämpfen und er besitzt die Chance Weltmeister zu werden. Er ist der Einzige der Michael schlagen kann und im Motorsport kann alles passieren", schließt Alesi eine Überraschung beim Saisonfinale in Suzuka nicht aus.

Sollte sich am Ende doch Michael Schumacher durchsetzen, schließlich benötigt der Ferrari-Pilot bei einem Sieg Räikkönens nur einen einzigen Zähler um erneut Weltmeister zu werden, geht Alesi allen Spekulationen zum Trotz davon aus, dass sich der Deutsche weiterhin in den roten Boliden setzen wird. "Er wird seinen Vertrag bis zum Ende erfüllen. Vielleicht, aber nur vielleicht, setzt er sich zur Ruhe."

Williams war zu Saisonbeginn nicht konkurrenzfähig genug

Den Vorwurf, dass sich BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya selbst vorhalten muss auf Grund eigener Fehler aus dem Titelrennen ausgeschieden zu sein, kann Alesi nicht verstehen.

"Ich glaube nicht, dass es eine Frage von Fehlern gewesen ist. Montoya war zur Saisonhalbzeit wirklich bereit, doch McLaren und Schumacher waren konkurrenzfähiger und Williams war zu Saisonbeginn nicht wirklich konkurrenzfähig. Es war wirklich nicht Montoyas Fehler", fand Alesi eindeutige Worte.

Weg mit den elektronischen Hilfsmitteln

Angesichts der Überlegungen die Formel 1 zukünftig mehr zu einer "Show" zu machen, äußerte der Franzose einen Vorschlag dem sicherlich viele Fans sofort zustimmen würden.

Er erklärte, dass es ganz sicher "viel interessanter" für die Zuschauer und die Fahrer wäre, wenn man die automatischen Getriebe und die Traktionskontrolle wieder abschafft. Denn durch die elektronische Abrüstung würde wieder "eine Menge Druck auf den Fahrern" lasten.