• 08.06.2017 18:27

  • von Dominik Sharaf

Abkürzen in Montreal: FIA kündigt hartes Durchgreifen an

In der Schlussschikane steht ein neuer Styroporblock als Slalomstange bereit, in den Kurven 8 und 9 begrüßen hohe Abweiser statt eines Kiesbetts sündige Piloten

(Motorsport-Total.com) - Die FIA will das Abkürzen der Schlussschikane des Circuit Gilles Villeneuve beim Kanada-Grand-Prix am kommenden Wochenende härter bestrafen als in der Vergangenheit. Wie Rennleiter Charlie Whiting am Donnerstag in einem Schreiben an die Teams verkündet, würde zusätzlich zu den hohen Randsteinen ein Styroporblock am Ende der asphaltierten Auslaufzone aufgestellt, den es ebenfalls zu umfahren gilt, ehe die Piloten auf die Strecke zurückkehren dürfen. So verlieren sie mehr Zeit.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Verbremser am Ende der langen Geraden gehören in Kanada zum gewohnten Bild Zoom

Einzige Ausnahme: Wird ein Fahrer von einem Konkurrenten zum Verlassen der Strecke gezwungen, darf er auf schnellstem Wege wieder auf die Fahrbahn steuern und muss das zusätzliche Hindernis nicht umkurven. Das heißt aber, dass er in Sekundenschnelle entscheiden muss, ob er gerade unfair aus der Spur gedrückt wurde. Ist er dieser Auffassung und fährt innen am Styroporblock vorbei, ohne dass die FIA die Auffassung anschließend bestätigt, droht eine Strafe - es ist ein Risiko.

In der zweiten Schikane - den Kurven 8 und 9 - wird ebenfalls durchgegriffen. Nach dem Vorbild der Schlusspassage sind hohe orange Randsteine in der Auflaufzone verbaut worden, die sich kaum ohne eine Beschädigung am Auto überfahren lassen. Es gilt, sie zu umkurven und erst am Ende des Abschnitts wieder auf die Fahrbahn einzubiegen. Nötig geworden war die Novelle, weil das dortige Kiesbett im Rahmen der jüngsten Modernisierungsmaßnahmen auf der Ile de Notre-Dame weichen musste.