Wettkönig und Teamarbeiter: Perez glaubt an neuen Red-Bull-Vertrag

Sergio Perez liefert Red Bull aktuell gute Argumente für einen Verbleib im Team: Helmut Marko stellt dem Mexikaner Vertragsverlängerung ins Schaufenster

(Motorsport-Total.com) - Die jüngste Wette mit Christian Horner hat Sergio Perez schon mal gewonnen. Jetzt muss er seinen Teamchef nur noch davon überzeugen, ihm bald auch einen neuen Red-Bull-Vertrag anzubieten: Spätestens dann sollte das Geld vielleicht auch wirklich beim Mexikaner landen ...

Titel-Bild zur News: Sergio Perez hat derzeit gute Chancen auf einen neuen Red-Bull-Vertrag

Sergio Perez hat derzeit gute Chancen auf einen neuen Red-Bull-Vertrag Zoom

Hintergrund: Der irre Wettausgang, der bereits im Anschluss an den Japan-Grand-Prix für Schlagzeilen in den Medien gesorgt hatte und den Perez im Vorfeld des Gastspiels der Formel 1 in Schanghai nun noch einmal im Detail erklärt: Denn das Geld aus der Horner-Perez-Wette bekam am Ende tatsächlich kein Geringerer als Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone!

"Mit ihm habe ich in Sao Paulo gewettet, dass ich es aufs Podium schaffe. Doch das habe ich nicht", verrät Perez. Bitter für den Mexikaner: Viel knapper als beim Brasilien-Grand-Prix 2023 hätte er die Wette kaum verlieren können, gerade einmal 53 Tausendstel hinter Fernando Alonso überquerte er damals die Ziellinie als Vierter.

Perez sieht auf dem Fahrermarkt Eile geboten

Doch Wettschulden sind Ehrenschulden ... und gewettet wird im Hause Red Bull traditionell recht viel. Als eine Art Teambuilding-Maßnahme beschreibt Perez das: "Alle wetten an den Wochenenden miteinander, es werden eigentlich immer Wetten abgeschlossen", sagt er - und setzte in Suzuka gegen Horner darauf, dass er es in die erste Startreihe schaffen würde. Das gelang Perez mit Startplatz zwei.

Die kuriose Folge: "Ich habe Bernie noch das Geld geschuldet, das er jetzt schlussendlich von Christian bekommen hat. Der einzige Gewinner bisher war also Bernie", lacht der Mexikaner.

Allein: Im Kampf um seine Zukunft bei Red Bull will Perez lieber nicht zocken, sondern am besten schon bald handfeste Argumente auf den Verhandlungstisch legen. Dabei sieht er auf dem Fahrermarkt durchaus Eile geboten: "Ich denke, die Dinge bewegen sich früher als ich es gerne hätte, wenn man bedenkt, wie der ganze Markt gerade ist."

Verschlägt es Perez auch 2025 die Sprache angesichts Red Bulls Stärke?

Verschlägt es Perez auch 2025 die Sprache angesichts Red Bulls Stärke? Zoom

Perez: "Ich glaube, wir müssen relativ bald Entscheidungen treffen, in den kommenden Wochen - dann erwarte ich meine Zukunft zu kennen, weil gerade einfach alles sehr schnell geht. Deswegen glaube ich, dass es wichtig ist, nicht zu lange zu warten."

Oldie Alonso bleibt - wie lange macht Perez noch?

Mit Alonsos Vertragsverlängerung bei Aston Martin ist eine weitere Personalie im Fahrerkarussell geklärt und damit auch ein weiteres Cockpit vergeben. "Ich habe großen Respekt vor Fernando. Nicht, weil er bis 45 oder 50 fahren kann, sondern wegen seines Levels an Motivation, nach so vielen Jahren im Sport", lobt Perez, der Alonso zudem eine gute Wahl attestiert: "Mit Honda, die 2026 zu Aston Martin kommen, haben sie eine großartige Kombination."

In Bezug auf seine eigene Motivation für die Zukunft, erklärt Perez, der mittlerweile vierfacher Familienvater ist: "Man kann diesen Job nicht mit 95 Prozent betreiben, gerade wenn man eine Familie daheim hat. Es ist wichtig, wenn man sich der Formel 1 verpflichtet, das vollkommen zu machen - bis zum letzten Tag in der Formel 1. Das ist auch der Ansatz, den ich nach wie vor fahre."

Gleichzeitig räumt Perez ein: "Wie lange ich diese Motivation noch haben kann, weiß ich nicht. An einem gewissen Punkt wird es sicher auch Prioritäten außerhalb von hier geben. Und damit werde ich mich dann auseinandersetzen müssen." Noch sei dieser Tag aber nicht gekommen, beteuert Perez, der sich "zu 100 Prozent sicher" ist, auch nächste Saison noch in der Formel 1 zu fahren.

"Ich betreibe diesen Sport schon lange, aber ich bin erst 34. Wenn man sich dann anschaut, wie die anderen Fahrer einfach weitermachen - wir sehen dieser Tage einfach viel längere Karrieren - bin ich sozusagen noch frisch und motiviert. Ich habe keinerlei Zweifel, dass ich auch nächstes Jahr noch hier bin."

Ob allerdings bei Red Bull oder woanders, das ist dabei die große Frage. Wozu Perez selbst tendiert, daraus macht er kein Geheimnis: "Meine Priorität ist, für die Zukunft hier zu bleiben", stellt der Mexikaner klar - und erklärt auch gleich worauf es dafür seiner Meinung nach ankommt: "Ich muss auf der Strecke überzeugen und mich auf die aktuelle Saison fokussieren."

Zuletzt zeigte Perez starke Leistungen, wie hier in Suzuka gegen die Mercedes

Zuletzt zeigte Perez starke Leistungen, wie hier in Suzuka gegen die Mercedes Zoom

Marko mit Sonderlob für Perez

Bislang klappt das 2024 ausgesprochen gut, liefert Perez mit drei zweiten Plätzen aus vier Rennen doch genau das, wofür Red Bull ihn angestellt hat. Motorsportberater Helmut Marko veranlasst das im Interview mit der Kleinen Zeitung sogar zu einem Sonderlob: "Klar ist, dass 'Checo' derzeit seine beste Saison fährt, seit er bei uns ist", sagt der Grazer.

"Wenn er diese Leistung, wie jene im Qualifying von Japan, hält, dann ist er sicherlich die beste Option für 2025 bei Red Bull", so Marko. "Er ist ein Arbeiter für das Team und hat jetzt auch eingesehen, dass der radikal eigene Weg, den er letztes Jahr in Sachen Set-up gewählt hat, der falsche war. Jetzt ist das Auto näher an der Abstimmung von Max dran und das hilft ihm."

Perez selbst glaubt mit Blick auf das Anforderungsprofil für eine Vertragsverlängerung: "Es geht einfach darum, wie wir gemeinsam die Zukunft sehen. Wenn man als Team und als Fahrer das gleiche Ziel hat, dann ist alles sehr einfach - besonders nach so vielen Jahren. Wir sind jetzt schon vier Jahre zusammen. Da erwarte ich, dass es recht leicht wird."

Mit Ausnahme der Wetten vielleicht. Eine neue für China gibt es laut Perez übrigens noch nicht: "Mal sehen, ob Christian noch mit einer ankommt", sagt er. Vielleicht bringt ihm der Teamchef stattdessen aber ja auch bald einfach einen Stift und Papier mit ...

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