McLaren: Neuer Vertrag für Brown, Staat Bahrain übernimmt volle Kontrolle

Der Mumtalakat-Staatsfonds von Bahrain übernimmt 100 Prozent der McLaren-Gruppe und verlängert den Vertrag von Zak Brown als CEO von McLaren Racing

(Motorsport-Total.com) - Zak Brown bleibt als CEO von McLaren Racing Chef des gleichnamigen Formel-1-Rennstalls. Das hat McLaren am Freitag in Melbourne offiziell bestätigt. Der Vertrag des 52-jährigen Amerikaners wurde bis 2030 verlängert. Gleichzeitig hat das Königreich Bahrain die volle Kontrolle über die McLaren-Gruppe übernommen.

Titel-Bild zur News: Zak Brown

Zak Brown bleibt bis mindestens 2030 CEO von McLaren Racing in Woking Zoom

"In seiner Funktion als CEO hat Brown eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der strategischen Ausrichtung von McLaren Racing gespielt, die operativen Einsätze aller McLaren-Rennteams beaufsichtigt und bedeutende Marketing- und Geschäftsentwicklungen vorangetrieben", schreibt McLaren in einer kurzen Stellungnahme zur Vertragsverlängerung.

Browns Vorgesetzter Paul Walsh, Vorstandsvorsitzender der McLaren-Gruppe und jener Mann, den eine breitere Öffentlichkeit als denjenigen kennt, an den Brown in der sechsten Staffel der Netflix-Serie "Drive to Survive" regelmäßig berichtet, lobt indes, dass sein hochrangigster Mitarbeiter "außergewöhnliche Führungsqualitäten bewiesen und McLaren Racing entscheidend vorangebracht" habe. Und: "Seine Verlängerung spiegelt unser Vertrauen in seine Fähigkeit wider, das Team in den kommenden Jahren zu noch größerem Erfolg zu führen."

Brown selbst sagt: "Ich bin begeistert, McLaren Racing weiterhin zu leiten und Teil eines so historischen Rennteams zu sein. Es ist ein Privileg, neben den talentierten Männern und Frauen in den verschiedenen Rennserien von McLaren Racing zu arbeiten. Gemeinsam werden wir weiterhin die Grenzen des Motorsports verschieben und nach Höchstleistungen auf und neben der Strecke streben."

Brown ist nicht die erste signifikante Vertragsverlängerung bei McLaren in den vergangenen Monaten. Bereits im September 2023 hatte Brown selbst den Vertrag von Oscar Piastri bis Ende 2026 verlängert, und im Januar 2024 wurde auch der Vertrag von Lando Norris, der ursprünglich nur bis Ende 2025 gelaufen wäre, um "mehrere Jahre" ausgedehnt.

Praktisch zeitgleich mit der Verlängerung von Brown als CEO wurde zudem bekannt, dass die Bahrain Mumtalakat Holding Company (Mumtalakat) die bereits im Dezember angekündigte Übernahme von 100 Prozent der übergeordneten McLaren-Gruppe, zu der unter anderem Subdivisionen wie McLaren Racing (mit dem Formel-1-Team) und McLaren Automotive gehören, abgeschlossen hat.

McLaren war während der COVID-19-Pandemie in arge Schieflage geraten, musste 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen und sich umgerechnet rund 175 Millionen Euro bei der Nationalbank von Bahrain leihen, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Außerdem wurde die Fabrik in Woking an Global Net Lease verkauft, um im Zuge eines sogenannten Sale-&-Leaseback-Verfahrens überlebenswichtiges Kapital zu beschaffen.

Zwischendurch gab es auch Gerüchte über einen möglichen Einstieg von Audi; doch jetzt hat Mumtalakat 100 Prozent der McLaren-Gruppe übernommen. Mumtalakat, der Staatsfonds des Königreichs Bahrain, war 2007 erstmalig als Shareholder in Woking eingestiegen, hatte damals zunächst 30 Prozent von Ron Dennis und McLaren-Eigentümer Mansour Ojjeh übernommen.


Mumtalakat kontrolliert damit jetzt auch zwei Drittel von McLaren Racing, einer Tochter der McLaren-Gruppe. Das andere Drittel liegt seit Ende 2022 unter der Kontrolle von MSP Sports Capital, einer amerikanischen Investmentgruppe, die für ihre Anteile vor vier Jahren, während der COVID-19-Pandemie, umgerechnet rund 215 Millionen Euro bezahlt hat.