• 06.05.2024 08:58

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Filip Cleeren

Ferrari-Teamchef Vasseur: "Ich hatte meine Kristallkugel vergessen!"

Wie Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur das Formel-1-Rennen in Miami 2024 einordnet und ob er mit dem Abschneiden von Leclerc und Sainz zufrieden ist

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat beim Miami-Grand-Prix 2024 mit Charles Leclerc und Carlos Sainz die Plätze drei und fünf belegt. Aber war ausgehend von den Startplätzen zwei und drei nicht mehr drin beim ersten USA-Grand-Prix des Jahres?

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc vor seinem Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz beim Formel-1-Rennen in Miami 2024

Charles Leclerc vor seinem Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz beim Formel-1-Rennen in Miami 2024 Zoom

"Ich denke nein", sagt Teamchef Frederic Vasseur auf die entsprechende Nachfrage. Er spricht von einem "etwas chaotischen Rennen, vor allem auf einer Seite der Garage" und verweist damit auf das Abschneiden von Sainz, dem schlechter klassierten Ferrari-Fahrer, der obendrein noch eine Strafe kassiert hatte.

"Er hat in der ersten Runde in Kurve 1 gleich zwei Positionen verloren, als Perez komplett geradeaus gefahren ist. Dann folgte ein Kampf mit Piastri. Er hätte wahrscheinlich etwas mehr erwarten können. Aber ich will nach einem Rennen nicht immer wiederkäuen, was hätte sein können, wenn ..."

Unterm Strich habe Ferrari vermutlich das Beste aus der Situation gemacht, sagt Vasseur: "Es ist, wie es ist. Der Kampf auf der Strecke, die Umstände, die Strategie und die Position auf der Strecke in Miami diktieren am Ende das Ergebnis."

Ohne Kristallkugel sieht Ferrari die Chance nicht

Dieses Mal aber spielte vor allem das Safety-Car eine Schlüsselrolle, ebnete es doch McLaren-Fahrer Lando Norris den Weg zum ersten Formel-1-Sieg. Ob nicht auch Ferrari ähnlich hätte profitieren können? Vasseur scherzt: "Ich hatte meine Kristallkugel vergessen!"

Tatsächlich hatte Sainz gerade seinen Boxenstopp eingelegt, als in Runde 28 plötzlich das Safety-Car in Aktion trat. "Natürlich hat man in einer solchen Situation ein bisschen Pech", meint der Ferrari-Teamchef. "Aber ich wusste natürlich nicht, dass Sargeant und Magnussen in der folgenden Runde verunfallen würden. Lando dagegen hatte ein bisschen Glück, weil er der Einzige war, der [noch] auf der Strecke war."


Viel entscheidender für den weiteren Rennverlauf sei aber die Positionierung des Safety-Cars gewesen: "Man hat es vor Verstappen platziert", sagt Vasseur. "Die Rennleitung ist wohl so sehr daran gewöhnt, dass er das Feld anführt, dass sie das Safety-Car vor ihn schicken. Es fuhr ziemlich langsam und unterm Strich war es dann sehr gut für Lando."

Vasseur sieht sechs potenzielle Rennsieger

Leicht hätte das Rennen laut Vasseur aber anders ausgehen können. Sein Eindruck ist: "Sechs Autos hatten die Pace" und "vier, fünf Autos hätten gewinnen können", vielleicht sechs, wenn er Piastri und dessen "gute Pace" bedenke, so Vasseur.

"Und natürlich ist es besser, wenn man draußen bleibt und auf das Safety-Car wartet und das Safety-Car kommt dann im richtigen Moment. Aber gut."

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