• 14.05.2024 21:52

  • von Ronald Vording, Übersetzung: Kevin Hermann

Ford gibt erstes Update: So weit ist der Red-Bull-Motor für 2026

Ford versichert beim ersten gemeinsamen Formel-1-Motor mit Red Bull für 2026 im Plan zu liegen, doch: Vergleiche mit Konkurrenten noch nicht möglich

(Motorsport-Total.com) - Ford ist der Ansicht, dass der alleinige Fokus, den man mit Motorenpartner Red Bull auf das Formel-1-Motorenprojekt 2026 legt, einen Mangel an Erfahrung ausgleichen kann. Der amerikanische Autogigant hat sich mit Red Bull Powertrains zusammengetan, um einen Motor für das neue Reglement 2026 zu entwickeln.

Titel-Bild zur News: Red Bull Ford Powertrains

Die Hauptzentrale von Red Bull Ford Powertrains Zoom

Die ehrgeizigen Pläne, bei denen Red Bull zum ersten Mal in seiner Geschichte ein eigenes Triebwerk herstellen wird, haben Zyniker zu der Vermutung veranlasst, dass dies ein Schritt zu weit sein könnte und die Gefahr besteht, dass das Weltmeisterteam in der Rangliste zurückfällt, wenn es nicht auf Anhieb gelingt.

Kürzlich sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dass das Team zwar seine Leistungsziele bisher erreicht habe, dass es aber nicht in der Lage sei, den Mangel an Erfahrung im Vergleich zu seinen wichtigsten Konkurrenten auszugleichen: "Wir befinden uns auf einer steilen Lernkurve, auf der wir gegenüber Ferrari einen Nachteil von 70 Jahren haben, aber wir haben eine großartige Gruppe von Leuten", sagte er.

Ford: Wo wir gegenüber Ferrari im Vorteil sind

Motorenpartner Ford räumt ein, dass Red Bull im Moment einen enormen Lernprozess durchläuft, sieht aber auch einige positive Aspekte in der Art und Weise, wie die Dinge angegangen werden. Insbesondere Mark Rushbrook, Fords globaler Motorsportdirektor, ist der Meinung, dass es ein großer Vorteil war, sich nicht um die aktuellen Motorenspezifikationen kümmern zu müssen, um sicherzustellen, dass alles getan wurde, um das Design für 2026 so gut wie möglich zu machen.

Im exklusiven Gespräch mit Motorsport.com sagt Rushbrook, dass er eine große Herausforderung erwartet habe: "Es ist die Formel 1, es wird immer eine Herausforderung sein. Es ist absolut richtig, dass Ferrari das Wissen, die Leute und die Erfahrung in einem System hat, das bereits funktioniert. Ja, sie könnten damit einen Vorteil haben."

"Aber ich würde sagen, dass wir unter anderem deshalb einen Vorteil haben, weil das Team, das für uns an der Powerunit für 2026 arbeitet, nur an der Powerunit für 2026 arbeitet. Sie arbeiten nicht an den Triebwerken für heute."

Red Bull mit Ford im Rückstand? "Sind in guter Position"

Rushbrook wiederholt die jüngsten Äußerungen von Horner, wonach das Motorenprojekt im Zeitplan liege, obwohl er eingesteht, dass es unmöglich sei, zu wissen, wie man im Vergleich zur Konkurrenz dastehe: "Zu Beginn eines jeden Programms setzt man sich Ziele und Meilensteine, und wir erreichen im Moment unsere eigenen Ziele und Meilensteine", sagt er.

"Aber das Tempo in der Formel 1 ist so viel höher als in jeder anderen Form des Motorsports, in der wir tätig sind. Es ist einfach Vollgas, vom Beginn der Entwicklung bis 2030, also bis wir mit diesem Regelwerk fertig sind."


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Zu den jüngsten Gerüchten, wonach der Red-Bull-Motor nicht so weit sei, wie er sein müsste, entgegnet Rushbrook: "Was ich sagen will, ist, dass wir uns unsere eigenen Ziele für die Entwicklung dieser Antriebseinheit gesetzt haben, basierend auf unseren Erfahrungen und dem, was wir für nötig halten, um 2026 erfolgreich zu sein."

"Wir haben keine Ahnung, wo die Konkurrenz steht oder wie ihre Entwicklungskurve aussieht. Einen direkten Vergleich mit den Konkurrenten können wir also nicht anstellen. Aber für den Vergleich mit dem, was wir glauben, dass es nötig ist, um erfolgreich zu sein, sind wir in einer guten Position."

Ford hilft nicht nur bei der Elektronik

Ford wurde von Red Bull an Bord geholt, um speziell bei der Entwicklung der elektrischen Elemente der neuen Antriebseinheit zu helfen. Rushbrook sagt jedoch, dass sein Unternehmen auch in anderen Bereichen, in denen Fachwissen in Anspruch genommen werden kann, Hilfe geleistet hat.

"Wir haben eine technische Schnittstelle zwischen meinem Team und dem Campus in Milton Keynes, um in vielen verschiedenen Bereichen zu helfen", erklärt er. "Der Verbrennungsmotor und der Turbo standen ursprünglich nicht auf der Liste, aber wir verfügen über ein umfangreiches Wissen über Modellierung und Tests, das uns helfen kann. Unser Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Elektrifizierung, das ist eine große Chance."