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Austin-Facts: Alles, was du wissen musst!

Vorschau auf den US-Grand-Prix: Warum Pirelli erstmals rosa Reifen zur Formel 1 bringt und für welches der drei Topteams Brendon Hartley noch nicht getestet hat

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix der USA in Austin, Texas. Der Circuit of The Americas ist 5,516 Kilometer lang und seit 2012 ununterbrochen Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord hält Sebastian Vettel mit einer Bestzeit von 1:39.347 Minuten, aufgestellt 2012 auf Red Bull.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Infografik vor dem Grand Prix der USA in Austin 2017

Pirelli-Infografik vor dem Grand Prix der USA in Austin 2017 Zoom

Mit dieser Artikelreihe, die 2017 jeden Donnerstag vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?

Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke) begleitende Informationen. Etwa: Welche besondere Beziehung hatte Jochen Rindt zum US-Grand-Prix? Für welches der drei Topteams hat Debütant Brendon Hartley noch nicht Formel 1 getestet? Und warum ist das Qualifying am Circuit of The Americas besonders wichtig?

Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Die Formel 1 ist unterwegs nach Austin. Dort findet am kommenden Wochenende das erste der beiden Rennen auf dem amerikanischen Kontinent statt. Das zweite startet bereits eine Woche später in Mexiko.

Für beide Rennen nominierte Pirelli die drei weichsten Mischungen der Produktpalette: den P Zero Yellow (soft), den P Zero Red (supersoft) sowie den P Zero Purple (ultrasoft). Um die Susan-G.-Komen-Stiftung zu unterstützen, die beim Grand Prix der USA eine wichtige Rolle spielen wird, werden die ultrasoften Slicks exklusiv für dieses Wochenende mit rosa Markierungen versehen.

Wie bei etlichen Rennen in diesem Jahr sind die drei nominierten Mischungen eine Stufe weicher als 2016. In Kombination mit den neuen Regularien für 2017 sowie den breiteren Reifen dürfte dies, so wie auf den Strecken der vergangenen Rennen, zu einem weiteren Rundenrekord führen.

Für das Layout des Circuit of The Americas kopierte der Architekt diverse Elemente anderer berühmter Strecken. Daher ist der US-Track bei den Fahrern sehr beliebt. Im Gegensatz zu den meisten Kursen fahren sie dort gegen den Uhrzeigersinn.

Reifen-Key-Facts

Kurve 1 ist eine einzige Herausforderung: In der Haarnadelkurve geht es erst bergauf, dann bergab, dabei ist der beste Bremspunkt schwer zu finden.

In mehreren Passagen sind Überholmanöver gut möglich. Entsprechend breit ist das Spektrum der Strategien.

Es gibt drei lange Geraden, auf denen sich die Reifen in jeder Runde abkühlen.

Das Wetter in Texas kann sehr wechselhaft sein, die Bandbreite reicht von strahlenden Sonnenschein bis zum Wolkenbruch.

Im vergangenen Jahr gewann Lewis Hamilton mit einer Zweistoppstrategie. Sebastian Vettel schaffte es mit drei Stopps aufs Podium.

Erstmals wird der ultrasofte Reifen in Austin eingesetzt. Und das erste und einzige Mal wird er mit rosa Markierungen versehen sein. Mehr Informationen unter racingspot.pirelli.com/global/en-ww/race/austin-in-the-pink.

Carlos Sainz gibt sein Debüt für Renault und wird das ursprünglich für Jolyon Palmer georderte Reifenkontingent übernehmen. Daniil Kwjat, der Carlos Sainz bei Toro Rosso ersetzt, wird mit dem Kontingent von Sainz fahren. Der diesjährige Gewinner von Le Mans, Brendon Hartley, fährt im ehemaligen Toro Rosso von Kwjat und nutzt dessen Reifenkontingent.

Die in der Fahrerwertung Führenden haben für die USA leicht abweichende Reifenkontingente gewählt. Lewis Hamilton orderte drei Sätze der soften Slicks. Nur Pascal Wehrlein traf dieselbe Wahl.

Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 22,0 psi (Vorderreifen), 19,0 psi (Hinterreifen).

Limit für den Reifensturz: -3,50 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Auch für das Rennen in den USA entschieden wir uns für eine weichere Mischungskonstellation als in den Vorjahren. So kommt der ultrasofte Slick erstmals in Austin zum Einsatz. Um die brillante Arbeit der Susan-G.-Komen-Stiftung zu würdigen, werden wir diese Reifen einmalig mit rosa Markierungen versehen. Auch in den USA dürfte sich der Trend dieser Saison zu schnelleren Rundenzeiten fortsetzen."

"Hinsichtlich einer Prognose des Rennausgangs zählt Austin allerdings zu den schwierigsten Tracks, nicht zuletzt aufgrund des wechselhaften Wetters. In den vergangenen Jahren sahen wir dort eine ganze Reihe unterschiedlicher Boxenstrategien. In diesem Jahr könnten alle drei Mischungen in die Planung einbezogen werden, denn auch der softe Slick kann für das Rennen eine gute Option sein."

Strecke & Sicherheit

Der Randstein am Ausgang von Kurve 9 wurde ersetzt durch einen Doppel-Kerb.

Am Ausgang der Kurven 11 und 20 wurde drei zusätzliche Temposchwellen installiert.

Die Barrieren in den Kurven 1, 4, 6, 12 und 19 wurden teilweise durch zusätzliche TecPro-Barrieren verstärkt.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix der USA gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 320 Meter nach Kurve 11, der zweite 80 Meter nach Kurve 20. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich an den jeweiligen Detektionspunkten. Dieser liegt für Zone 1 150 Meter nach Kurve 10 und für Zone 2 65 Meter nach Kurve 18. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto am Detektionspunkt weniger als eine Sekunde, darf DRS aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.

FIA-Rennkommissare

Garry Connelly ist Direktor des Globalen und Australischen Instituts für Motorsport-Sicherheit sowie Mitglied des FIA-Motorsport-Weltrats. Im Motorsport engagiert er sich seit 1960. Als langjähriger Rallye-Fahrer hatte er maßgeblichen Anteil daran, die Rallye-WM ab 1988 nach Australien zu bringen. Er war dort bis 2002 Chef des Organisationskomitees und Rennleiter. Seit 1989 ist er FIA-Kommissar für die Rallye-, Tourenwagen- und Formel-1-WM.

Radovan Novak ist seit 1963 im Motorsport tätig und ist seit 1990 Generalsekretär des tschechischen Automobilsportverbandes ACCR. Seit 1991 ist er Präsident der FIA-Zone Mitteleuropa und leidenschaftlicher Rennkommissar vor allem bei Rallye-Veranstaltungen. Seit 1994 ist er auch in der Formel 1 als Rennkommissar engagiert, seit 1998 sogar als Mitglied des FIA-Motorsport-Weltrats. Als Pilot und Beifahrer hat er in seiner Heimat schon zahlreiche Rallyes gewonnen.

Mika Salo erlangte in Deutschland 1999 als Ersatzmann für Michael Schumacher bei Ferrari Berühmtheit. Zwischen 1994 und 2002 bestritt er mehr als 100 Formel-1-Rennen für Tyrrell, Arrows, BAR, Ferrari, Sauber und Toyota. Seit dem Ende seiner Formel-1-Karriere ist er vor allem im GT-Sport aktiv. Sowohl in Le Mans als auch in Sebring kann er GT2-Klassensiege vorweisen. Zudem ist er schon CART und V8-Supercar gefahren.

Der vierte Rennkommissar für Austin wird vom nationalen Verband in Japan gestellt.

Eine Runde mit Romain Grosjean

"Austin ist eine tolle Stadt. Es gibt viele Bars und Konzerte, die man sich am Abend anschauen kann. Die Menschen kommen aus dem ganzen Land, um das Rennen zu sehen. Eine erstaunliche Stimmung. Und tagsüber gibt es tolle Einkaufszentren. Ich habe schon viel Zeit in der Stadt verbracht."

"Die erste Kurve ist eine besondere Herausforderung, weil man nicht um die Ecke sieht. Du weißt aber, dass dir niemand entgegenkommt, und das hilft! Es geht darum, das Timing perfekt zu treffen. Erst der Bremspunkt, dann das Einlenken, dann den Scheitelpunkt erwischen und am Ausgang früh aufs Gaspedal. Ja, es ist eine blinde Kurve. Aber wenn du einmal im Rhythmus bist, gibt's da keine Überraschungen."

"Das Überholen ist auf dem Circuit of The Americas gar nicht so leicht wie manche glauben. Es gibt zwar eine lange Gegengerade, die hilft, besonders mit DRS. Und die Bremszone rein in Kurve 1 ist auch sehr breit, da hat man mehrere Linien. Andererseits ist es gerade im ersten Sektor sehr schwierig, einem gegnerischen Fahrzeug dicht zu folgen, genau wie in diese langgezogene Rechtskurve vor den letzten beiden Kurven auch."

"Aus der ersten Kurve raus ist Traktion ein Schlüsselkriterium. Die Passage ist sehr schnell, erinnert an Silverstone. Es gilt, viel Schwung mitzunehmen. Dann geht's durch die Haarnadel auf die Gegengerade. Wieder gute Traktion erforderlich. Am Ende der Gegengerade musst du richtig hart bremsen."

"Darauf folgt eine sehr enge Sektion mit einer Doppel-Rechts. Danach noch eine langgezogene Haarnadel nach links, mit einer schwierigen Bremszone, dann eine Rechts, fast voll im Qualifying. Die letzten beiden Kurven sind mittelschnell. Ich finde sie ziemlich interessant. Die erste geht leicht bergab, die zweite leicht bergauf. Und dann geht's zurück auf Start und Ziel."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 11:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MESZ):
Marcus Ericsson (Sauber)
Lewis Hamilton (Mercedes)
Brendon Hartley (Toro Rosso)
Carlos Sainz (Renault)
- - -
Fernando Alonso (McLaren)
Romain Grosjean (Haas)
Nicolas Hülkenberg (Renault)
Kevin Magnussen (Haas)

Freitag, 16:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr MESZ):
Zak Brown (McLaren)
Robert Fernley (Force India)
Gene Haas (Haas)
Toto Wolff (Mercedes)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.