• 12.05.2017 14:22

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Esteban Ocon auf dem Vormarsch: "Wird immer besser"

Force-India-Neuzugang Esteban Ocon beeindruckt in der Formel-1-Saison 2017 mit konstanten Top-10-Ergebnissen: Gerät Sergio Perez bald unter Druck?

(Motorsport-Total.com) - Trotz des Abgangs von Nico Hülkenberg zu Renault kann Force India weiterhin mit enormer Konstanz punkten. Der Schlüssel zu einer bislang erfolgreichen Formel-1-Saison 2017 ist die Leistung von Neuzugang Esteban Ocon. Der französische Youngster fuhr in allen vier Rennen des bisherigen Jahres in die Top 10. Der von Mercedes geförderte Nachwuchsmann zeigt eine gute Tendenz. Der Abstand zum hoch eingeschätzten Teamkollegen Sergio Perez wird immer geringer.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Youngster Esteban Ocon überzeugt bislang mit starken Ergebnissen Zoom

"Es ging gut los", freut sich Ocon vor dem Europaauftakt der Formel 1 in Barcelona. "Wir sind auf Platz vier der Teamwertung, waren immer in den Punkten. Vor allem begeistert mich, wie wir nach schwierigen Qualifyings im Rennen durch gutes, konstantes Tempo immer nach vorn kommen konnten." Die Stärke des Force-India-Mercedes tritt immer an Sonntagen besonders zutage. In den Grand Prix profitiert man bislang von konstant gutem Tempo über längere Stints. Diese Stärke wird auch von Ocon bestens umgesetzt.

"Ich musste erst einmal viel lernen. Ich habe auch Fehler gemacht. Es gab Missverständnisse in der Kommunikation", zeigt sich der Youngster selbstkritisch. Im China-Rennen 2017 gab es ein solches Missverständnis. Ocon kam eine Runde zu früh zum Boxenstopp. "Da habe ich mir quasi selbst eine Durchfahrtsstrafe verpasst. Das geht besser", lacht er. "In Bahrain war es allerdings einfach Pech, dass ich genau in der Runde vor dem Safety-Car-Einsatz an der Box war."

Ocon hat Perez im Visier: Kampf unter Teamkollegen

"Es hätte in den ersten drei Rennen besser laufen können, aber beim vergangenen Lauf in Sotschi habe ich das Maximum erreicht", bilanziert Ocon, der in Sotschi sechs WM-Punkte einfahren konnte. Die Lücke zu Perez war in Russland nur noch marginal. Lagen zwischen den beiden Force-India-Piloten im Qualifying in Australien noch eine halbe Sekunde, so war der Abstand in Sotschi auf unter eine Zehntelsekunde geschrumpft.

"Ich komme Sergio immer näher. Das kann man deutlich sehen. In Australien war der Abstand zu ihm relativ groß, in Bahrain war ich phasenweise schneller als er und in Russland auf dem gleichen Niveau. Mit meinen Fortschritten bin ich recht zufrieden", sagt der Franzose. "Bisher hatte ich im Qualifying oft größeren Abstand als im Rennen. Also ist klar, dass ich mir in diesem Bereich einige Fortschritte vorstelle. Ich habe schon zugelegt, habe schon bezüglich Set-up viel gelernt. Die Chancen steigen also, dass meine Leistungen besser werden."

Um im Wettkampf gegen die Konkurrenten Williams, Toro Rosso und Haas stabil vorn zu bleiben, legt auch Force India für den Grand Prix von Spanien nach. Unter anderem ein neuer Unterboden soll dabei helfen, das bislang unruhige Heck des Autos zu zähmen. "Das Ziel ist es, die Balance zu verbessern. Wenn das gelingt, dann schauen wir mal, was mit unserem Auto so geht", freut sich Ocon auf weitere Kämpfe um WM-Zähler.


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"Die Konstanz ist für das Team ganz wichtig. Das müssen wir uns unbedingt erhalten", mahnt der Youngster vor Entwicklungen, die nur einen Aspekt am Fahrzeug verändern. Man müsse stets das Gesamtgefüge im Blick halten. "Bisher waren wir in allen Rennen gut dabei, völlig unabhängig davon, ob es im Qualifying gut aussah oder nicht. Sonntags ging immer was. Das ist mir lieber, als große Spitzen und Tiefen drin zu haben. Ich sehe bei uns solides Potenzial."