Zwölfmal Top 10: Konstanzmonster Perez lässt hoffen

Force India kann sich in China erneut über zwei Top-10-Platzierungen freuen: Sergio Perez macht's zum zwölften Mal in Folge - Missverständnis für Esteban Ocon

(Motorsport-Total.com) - Force India mag eine auffällige Lackierung haben, doch im Rennen schleichen sich die rosa Renner meist relativ unbemerkt in die Punkteränge. Beim Großen Preis von China gab es für das Team erneut zwei Top-10-Platzierungen zu bejubeln, wie es schon in Australien gelungen war. Sergio Perez und Esteban Ocon sammelten mit den Rängen neun und zehn weitere Zähler im Kampf um WM-Rang vier.

Perez bleibt damit Mister Konstanz in der Formel 1. Für den Mexikaner war es die zwölfte Punkteplatzierung in Folge, damit kann kein anderer Pilot mithalten. "Das ist wirklich ein besonderer Erfolg", freut sich Perez, der ein schwieriges Rennen erlebte. Durch einen schlechten Start verlor er bereits vor Kurve 1 viele Positionen und fand sich schließlich im Kampf mit Lance Stroll (Williams) wieder.

In Kurve 10 kollidierten die beiden, was das Aus für Stroll und einen Plattfuß bei Perez zur Folge hatte. "Ich denke nicht, dass er mich auf der Innenseite gesehen hat, weil er mir überhaupt keinen Platz ließ", beschreibt Perez und schiebt die Schuld von sich. Das sahen auch die Rennkommissare so und verhängten keine Strafe gegen den Force-India-Piloten.

Esteban Ocon: Einmal sinnlos durch die Box

Danach setzte Perez auf die richtige Strategie mit Supersofts, die ihn in einen guten Rhythmus brachten. Zwar hatte sich das Team mit der Laufleistung der Reifen etwas verkalkuliert, wie Co-Teamchef Robert Fernley zugeben muss, doch weil es auch den anderen Teams so ging, konnte man trotz dreier Stopps Rang neun nach Hause fahren. "Wir sind dort gelandet, wo es die Pace des Autos verdient", so Perez.

Teamkollege Esteban Ocon konnte in seinem zweiten Rennen für das Team ebenfalls den zweiten Punkt holen, obwohl er nur auf Rang 17 gestartet war. "Das ist ein guter Erfolg", freut sich der Franzose und kann auch darüber lachen, dass er einmal unnötig an die Box kam. Schon nach drei Runden fuhr Ocon mit vielen anderen zum Service, hielt aber nicht bei seiner Crew. "Es war ein Missverständnis. Ich hätte noch weiter vorne landen können, aber das kommt mit der Erfahrung", sagt er.

Was ohne den Stopp gegangen wäre, ist müßig zu diskutieren. "Vielleicht wären wir bei Kevin (Magnussen; Anm. d. Red.) gelandet und hätten mit ihm kämpfen können", sagt Ocon, doch ist am Ende zufrieden, dass beide Boliden in den Top 10 landen konnten. "Punkte bringen uns am Ende des Jahres nach oben. Das in jedem Rennen zu schaffen, ist wichtig. Wir müssen konstant sein", sagt er.

Wird es ab Barcelona noch besser?

Denn der Rennstall hatte vor dem Saisonstart ambitionierte Ziele ausgegeben. Rang drei sollte es sein, auch wenn man weiß, dass das wohl ein wenig zu ambitioniert sein dürfte. "Es wird schwierig, Dritter zu werden", räumt Ocon ein, will das aber noch nicht aufgeben: "Alles ist möglich, wenn wir eine gute Entwicklung im Auto haben. Wenn die Ingenieure es hinbekommen, dann kann sich das Kräfteverhältnis deutlich ändern."

Aktuell habe man laut Fernley noch nicht ganz die Performance, die man sich gewünscht hätte, jedoch geht man in Silverstone davon aus, dass der größere Sprung bald kommen wird. "Wir hatten ein kleines Korrelationsproblem nach den Tests, wissen aber genau, wo es liegt", betont Fernley und kündigt an, dass es in den nächsten ein oder zwei Rennen korrigiert werden wird.

"Unsere Politik bleibt die gleiche", führt er weiter fort. "Wir wollten bei den ersten vier Rennen schauen, dass wir eine gute Rennpace, gute Strategie und gute Zuverlässigkeit haben." Bislang sind die Punkte mit den vier Top-10-Ergebnissen zur Zufriedenheit aufgegangen. Schon bald soll es jedoch noch besser werden, denn wie im Vorjahr soll ab dem Europaauftakt in Barcelona ein großes Update folgen. "Dann werden wir gut aussehen", ist er überzeugt.