75. Geburtstag: Bernie Ecclestone gratuliert Frank Williams

Bernie Ecclestone erinnert sich anlässlich des 75. Geburtstags von Frank Williams an die gemeinsamen Anfänge und sagt: Frank hat nie Wort gebrochen

(Motorsport-Total.com) - Eine der letzten großen Persönlichkeiten der Formel-1-Geschichte feierte heute Geburtstag: Frank Williams wird 75. Und prominentester Gratulant ist Bernie Ecclestone, der langjährige Boss des Grand-Prix-Sports: "Happy Birthday, Frank!", lässt er via Social-Media-Botschaft ausrichten.

Titel-Bild zur News: Frank Williams (Teamchef), Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone und Frank Williams sind Geschäftspartner und Freunde

"Es wäre schön, wenn wir ein paar Monate zusammen verbringen könnten, in aller Ruhe. Um über all das nachzudenken, was wir getan haben, seit wir uns kennen", sagt Ecclestone. Das sind mehr als 50 Jahre. "Frank und ich kennen uns schon ewig", erinnert er sich. "Wir haben uns gegenseitig Motoren und Getriebe geliehen, was immer gerade nötig war. Und nicht ein einziges Mal hat er sein Wort nicht gehalten. Wenn er sagt, dass er um 15:00 Uhr da ist, ist er da."

Ecclestone (86) und Williams steckten jahrelang in der gleichen Rolle, nämlich der des Chefs eines Formel-1-Teams. Während Williams dieser Rolle treu blieb, organisierte Ecclestone ab den 1970er-Jahren die Vermarktung der Formel 1. Beide wurden mit dem Motorsport reich - Ecclestone aber deutlich reicher. "Ich habe Frank oft geholfen", sagt er. Aber: "Er mir wahrscheinlich mehr."

Frank Williams: Immer knapp bei Kasse

Das Bild des in den Anfangsjahren ständig klammen Frank Williams kann Ecclestone jedenfalls bestätigen: "Als er anfing, konnte es vorkommen, dass er zu mir kam und mich fragte: 'Bernie, kannst du mir ein bisschen helfen?' Ich sagte: 'Sicher, was brauchst du?' 'Könntest du mir ein bisschen Geld für den Motor leihen?' 'Was heißt ein bisschen Geld, Frank, wie viel?' '4.000, 5.000 Pfund?' 'Sicher, Frank.'"

"Und er sagte: 'Bernie, ich zahle dir das hundertprozentig innerhalb von zehn Tagen zurück. Vielleicht in sieben.' Zehn Tage später kam Frank mit dem Scheck an und sagte: 'Danke vielmals, Bernie. Aber kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun?' 'Klar, Frank, was kann ich für dich tun?' 'Könntest du mir 8.000 Pfund leihen?' 'Sicher, Frank.' 'Du hast es in zehn Tagen zurück.' 'Sicher', sagte ich. Und nach zehn Tagen kam Frank wieder an."

Das ging immer so weiter. Aus den Schecks über ein paar tausend Pfund von damals wurden irgendwann Millionenbeträge, als Williams in schwierigeren Jahren Vorschüsse auf das FOM-Preisgeld brauchte, um den Rennbetrieb am Leben halten zu können. Der Freundschaft zwischen den beiden hat das aber nie geschadet.

Frank Williams: Die Kurzbiografie

Frank Williams wuchs als Sohn eines Offiziers der Royal Air Force in England auf und war schon in jungen Jahren vom Motorsport fasziniert. In den 1960ern tingelte er mit Jonathan Williams (weder verwandt noch verschwägert) um die Welt, für den er als Mechaniker arbeitete. 1966 gründete er sein eigenes Rennteam, mit dem er 1969 in die Formel 1 aufstieg.

Das Team verkaufte er an Walter Wolf, und 1977 startete Williams mit seinem zweiten Projekt neu durch. Partner diesmal: Patrick Head. 1980 gewann Alan Jones den ersten WM-Titel. Acht (Konstrukteure) beziehungsweise sechs weitere (Fahrer) sollten folgen. Den bisher letzten Grand-Prix-Sieg feierte das in den 1990ern dominante Team 2012 in Barcelona (Pastor Maldonado).

Head hat sich schon lange aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, und auch Williams, gesundheitlich immer stärker beeinträchtigt, kommt nur noch selten an die Rennstrecke. Seit einem Autounfall in Le Castellet 1986, mit Peter Windsor auf dem Beifahrersitz, ist er querschnittgelähmt. De facto leitet inzwischen seine Tochter Claire die Firma.