• 27.03.2017 18:41

  • von Roman Wittemeier

Bernie ist im Büro: "Der Abschied schmerzt ihn"

Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan berichtet nach einem Telefonat vom Gemütszustand von Bernie Ecclestone: "Hoffe, er genießt die Zeit, die ihm bleibt"

(Motorsport-Total.com) - Nach der Übernahme der Mehrheitsanteile an der Formel 1 durch Liberty Media ist die Handschrift der amerikanischen Verantwortlichen bereits ansatzweise zu erkennen. Die Führungsmannschaft um den neuen Formel-1-Boss Chase Carey und den neuen Sportchef Ross Brawn lockerte in einem ersten Schritt beispielsweise den bisher sehr restriktiven Umgang mit Video- und Fotoaufnahmen von der Rennstrecke. Die Teams dürfen ab sofort kurze Ausschnitte aufzeichnen und auf Social-Media-Kanälen veröffentlichen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Eddie Jordan

Zwei, die sich auf ihre Art verstehen: Bernie Ecclestone und Eddie Jordan Zoom

Die vorherigen Restriktionen wurden vom früheren Formel-1-Boss Bernie Ecclestone strikt umgesetzt. Der 86-jährige Brite wollte mit der modernen Welt der Sozialen Medien nichts zu tun haben. Während die Grand-Prix-Szene nach seiner Ablösung einen neuen Kurs einschlägt, sind dem ehemaligen Alleinherrscher der Königsklasse die Hände gebunden. Dennoch gehen zahlreiche Beobachter davon aus, dass Ecclestone das Thema Formel 1 noch nicht ad acta gelegt hat.

Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan berichtet in der britischen Zeitung 'Express' von einem Telefonat mit Ecclestone. Er sei nur wenig überrascht gewesen, dass der 86-Jährige beim Anruf in seinem Formel-1-Büro in London gewesen sei, so der Ire. Auf den flapsigen Spruch: "Hallo Bernie, da haben sie dich ja regelrecht entsorgt" sei die Antwort von Eccelstone gewohnt knapp und giftig gewesen. "Haben sie das wirklich?", habe die Reaktion laut Jordan gelautet.

"Ich kenne Bernie seit sehr langer Zeit", sagt der ehemalige Teamchef von Michael Schumacher. Weil man sich gegenseitig "ziemlich egal" sei, komme man gut miteinander aus. "Es schmerzt ihn wahrscheinlich im Moment", so Jordan. "Die Tatsache, dass er diesen Planeten irgendwann verlassen muss, ohne dabei noch die Fäden der Formel 1 in der Hand zu halten, tut ihm richtig weh. Ich hoffe, dass er nun die Zeit genießen kann, die ihm noch bleibt."


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Aus Sicht von Jordan ist das Bemühen der neuen Besitzer von Liberty Media aller Ehren wert, aber die Amerikaner dürften nicht nur Unterstützung erfahren. "Es gibt eine Menge Leute, die noch immer der Ansicht sind, dass Bernie der beste Visionär war und der beste Manager aller Zeiten. Das wird sehr interessant. Viele Menschen sind einfach an die Art gewöhnt, wie er es gemacht hat. Es war nicht immer spaßig für alle, aber er hat unseren Sport von einer kleinen Nummer zu etwas ganz Großem gemacht."