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  • 25.12.2016 11:12

  • von Dominik Sharaf

Daniel Ricciardo überzeugt: "Könnte Lewis Hamilton schlagen"

Der Australier erklärt, warum Motorsport nie sein ganzer Lebensinhalt werden dürfe und Sebastian Vettel diese Einstellung guttäte - "Großer Bruder" für Max Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo ist überzeugt, dass er Lewis Hamilton in einem Teamduell bezwingen könnte. Wie der Australier im Gespräch mit dem 'Sydney Morning Herald' erklärt, wäre der von vielen als bester Formel-1-Pilot der Gegenwart titulierte Mercedes-Star sogar ein Stallgefährte, den er sich ausdrücklich wünschen würde. "Absolut", sagt Ricciardo ohne jedes Zögern. "Ich denke, wir würden uns einen schönen Kampf liefern und ich wäre zuversichtlich, es auch hinzubekommen."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo

Hamilton und Ricciardo: Duellieren sie sich eines Tages als Kollegen? Zoom

Obwohl die beiden in der abgelaufenen Saison in Pressekonferenzen immer wieder gemeinsamen Schabernack trieben, herrscht zwischen ihm und Hamilton viel Respekt. Aber es gibt keine Freundschaft. "Es ist schwierig", tastet sich Ricciardo vor und betont, dass kein Grund für dicke Luft vorhanden gewesen sei, aber manchmal auf kein Gesprächsbedarf: "Er konnte nie etwas Schlechtes über mich behaupten. Er war auch immer nett zu mir, aber es gibt Tage, da bleibt er lieber für sich."

Er erwarte nicht, dass Hamilton ihn anrufen würde und genauso verhalte es sich umgekehrt, führt Ricciardo über das Verhältnis weiter aus. Ganz anders gestaltet sich die Beziehung zu seinem derzeitigen Teamkollegen Max Verstappen, wie Teamchef Christian Horner gegenüber 'Autosport' verrät: "Daniel war fast wie ein großer Bruder", schwärmt er. "Wir wollen gar nicht, dass unsere Piloten miteinander zu Abend essen, aber wir wünschen uns gegenseitigen Respekt. Genau das tun sie." Horner erwähnt, dass ihr Feedback an die Ingenieure sich teilweise auf die Silbe genau gleiche.

Möglicherweise funktioniert der Umgang mit Ricciardo - der in der Formel 1 praktisch keine Feinde hat - außerhalb des Cockpits nicht nur wegen seines sonnigen Gemüts. Der Mann aus Perth ist einer, der mehr Gesprächsthemen als Reifentemperaturen und Kurvenhandling auf Lager hat. "Eine meiner Stärken ist, dass ich abschalten kann. Wenn ich abends einschlafe, denke ich nicht an Motorsport", erzählt Ricciardo und erkennt Vorzüge in dieser Herangehensweise: "Einige behaupten, sie würden den Sport atmen - ich nicht. Wenn man an nichts anderes mehr denkt, brennt man aus."


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In diesem Punkt verortet er das Problem seines ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Vettel. "Sebastian ist ziemlich einzigartig. Er lebt und atmet den Sport wirklich. Das ist nicht schlecht, aber wenn die Dinge nicht laufen wie man will, setzt der Frust ein", analysiert er die Situation des Deutschen bei Ferrari und erkennt in Vettles zahlreichen Schimpftiraden im Funk kein Ventil, sondern eine Ablenkung: "Er ist mit seinem Frust manchmal sein eigener Feind. Wenn er runterkommt, ist er cool."