• 10.11.2016 17:45

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Vettel greift zum Hörer: Klärendes Telefonat mit Verstappen

Die Streithähne von Mexiko sind versöhnt: Vettel hat nach eigener Aussage "kein Problem" mehr mit Verstappen, unterstellt ihm aber, noch viel lernen zu müssen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Zieldurchfahrt in Mexiko wollten sich die beiden an die Gurgel. Zwei Wochen später ist der Zank zwischen Sebastian Vettel und Max Verstappen Schnee von gestern sowie das Kriegsbeil begraben. Im Vorfeld des Brasilien-Grand-Prix erklärt der Ferrari-Star, dass er seinen Kontrahenten zwischenzeitlich für ein klärendes Telefonat angerufen hätte: "Wir haben es aus der Welt geschafft, daher habe ich kein Problem mit ihm", versichert Vettel, der auf das Thema zudem weniger gereizt reagierte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Max Verstappen

Vettel und Verstappen können sich wieder ohne Stacheldraht nähern Zoom

Statt einen dicken Hals mit sich herumzuschleppen ist Vettel zu der Überzeugung gelangt, dass eine vernünftige Fahrweise in einem Formel-1-Auto manchmal im Auge des Betrachters läge: "Es gibt immer zwei Seiten und Ansichten", streckt der Deutsche die Hand aus und findet lobende Worte für Verstappen - obwohl er ihn im Fahrerbriefing im Vorfeld des Austin-Rennens wie so viele Kollegen scharf kritisiert hatte: "Er macht einen guten Job. Man darf nicht vergessen, dass er sehr jung ist."

Vettel lässt zwischen den Zeilen aber durchblicken, dass er bei Verstappens Fahrweise Luft nach oben erkennt. Er unterstellt dem 19-Jährigen Verbesserungspotenzial aufgrund seiner mangelnden Erfahrung: "Es ist ganz normal, dass er noch viel lernen muss, und dass er hier und da anecken wird. Das ist ein Prozess, den wir alle durchlaufen haben", formuliert es Vettel salomonisch.

Beim Mexiko-Grand-Prix hatten sich Verstappen und Vettel einen knallharten Zweikampf geliefert, infolgedessen der Ferrari-Pilot seinen Kontrahenten wüst im Funk beschimpfte und auf der Ziellinie den mahnenden Zeigefinger in seine Richtung erhob. Der wiederum konterte mit einer abfälligen Handbewegung. An den TV-Mikros und in den Presserunden ging die Schlammschlacht munter weiter, wobei ursprünglich Verstappen angekündigt hatte, sich bei Vettel melden zu wollen.