Red Bull glaubt an Platz zwei: Ferrari nur in Brasilien im Vorteil

Wieso Suzuka im Kampf um Platz zwei bereits eine Vorentscheidung war, wieso Red Bull mit stumpfen Waffen kämpfte und wie man die Scuderia im WM-Finale einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Vier Rennen vor Schluss liegen 50 Punkte zwischen Red Bull und Ferrari. Die Scuderia braucht also schon etwas Hilfe des WM-Zweiten, um doch noch Vizeweltmeister bei den Konstrukteuren zu werden. Und laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner sind die Aussichten für seine Mannschaft nicht schlecht: "Die nächsten beiden Strecken sollten nicht so schlecht sein. Brasilien sollte dann Ferrari besser liegen, in Abu Dhabi ist es wahrscheinlich ausgeglichen."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel

Red Bull verteidigte seinen zweiten Platz in Japan erfolgreich gegen Ferrari Zoom

Außerdem werden Max Verstappen und Daniel Ricciardo nun mit frischen Waffen in die WM-Zielgerade gehen werden. "Beim nächsten Rennen bekommen beide Fahrer ihren fünften und letzten Motor", verspricht Horner.

Das bedeutet vor allem für Daniel Ricciardo durchatmen: Dem Sepang-Sieger fehlte es in Suzuka an Topspeed, da seine Antriebseinheit bereits einige Rennen auf dem Buckel hatte. Der Unterschied zu Max Verstappen ist dem Team allerdings ein Rätsel: "Die Motorenjungs schauen sich das an, die Motoren sind am Ende ihrer Lebensdauer. Sein Auto hat auf den Geraden vielleicht auch ein bisschen mehr aufgesetzt", nennt Horner einen möglichen Grund für Ricciardos mauen sechsten Platz. Der "Aussie" lag damit zum ersten Mal seit Silverstone hinter Verstappen, der toller Zweiter wurde.

Wichtig ist aber vor allem, dass man den Vorsprung auf Ferrari trotz schlechter Vorzeichen ausbauen konnte. Ursache dafür sind Taktikfehler und die beiden Gridstrafen bei der Scuderia, die Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen je drei Startplätze weiter zurückwarfen.


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"Die Strafen gegen sie haben uns an diesem Wochenende geholfen, denn im Qualifying waren sie sehr stark", weiß Verstappen. "Wir haben versucht, im Rennen das Maximum herauszuholen, und das ist uns gelungen. Sie haben es versucht, aber nicht geschafft. Wir müssen vor Ferrari bleiben."

Dass man in Suzuka in Sachen Speed nicht ganz auf Ferrari-Niveau war, sorgt bei Horner nicht für graue Haare. "Auf dieser Strecke fährt man lange Vollgas, die Motorleistung ist hier sehr wichtig", sieht er die Ursache nicht im Bereich seines Rennstalls.

Vielmehr lobt er die konsequente Chancenauswertung: "Es freut mich, dass wir unsere Startplätze in gute Punkte umsetzen konnten." Zudem spricht er der Red-Bull-Strategieabteilung ein Kompliment aus: "Wir haben mit Max das beste aus der Situation gemacht. Hätte Ferrari eine Runde später gestoppt, hätten sie Max am Ende des Rennens noch einmal unter Druck setzen können. Aber sie haben sich für einen anderen Weg entschieden, und das hat Lewis in die Karten gespielt. Daher kam der Druck von Lewis und nicht von Seb."