Millionenspiel: Manor trauert verpassten Chancen nach

Im Duell mit Sauber erkennt Pascal Wehrlein nur noch in Mexiko die Chance, Punkte einzufahren - In Spa und Monza ließ Manor sie sich durch die Lappen gehen

(Motorsport-Total.com) - Die Manor-Piloten bedauern, im Duell mit Sauber um Rang zehn in der Konstrukteurs-WM nicht früher für klare Verhältnisse gesorgt zu haben. Im Zweikampf der Hinterbänkler, bei dem es um rund 40 Millionen Euro Preisgeld geht, wähnt Pascal Wehrlein seine Farben beim Blick auf den Kalender trotz eines gewonnenen WM-Punktes nur leicht im Vorteil: "Die einzige Strecke, die uns entgegenkommen könnte, ist Mexiko", bangt er um Erfolgsaussichten bei den letzten vier Grands Prix.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein, Marcus Ericsson, Rio Haryanto

Duell mit Sauber: Kann Manor die Schweizer in die Zange nehmen? Zoom

Antriebspower war zuletzt Manors Trumpf, was sich in Mittelamerika erneut auszahlen soll. "Der Kurs hat eine lange Gerade und mit einem Mercedes-Motor brauchen wir Strecken wie Spielberg, Monza oder Spa." Genau daraus hätte die Mannschaft zu wenig Kapital geschlagen, findet sein Teamkollege Esteban Ocon. In Italien und Belgien hätte Manor "beste Gelegenheiten verschenkt", meint er und trauert um die Chancen: "Wir hätten Punkte holen können und hatten richtig Tempo."

Vor der Saison hatte Wehrlein sich nur in Monza und Spa etwas ausgerechnet und lag fast richtig. Er erreichte jeweils den zweiten Qualifikationsabschnitt. Von der Leistung in Spielberg, wo er seinen ersten, möglicherweise so wertvollen Formel-1-Punkt holte, zeigt er sich überrascht: "Wir hätten nicht gedacht, dass wir so konkurrenzfähig sind. Der neue Asphalt hat uns sehr geholfen, weil wir die Reifen zum Arbeiten bekommen haben." Frischer Belag wartet bis Saisonende aber nicht mehr.

Wehrlein betont trotz der Aussicht, 2017 bei einem besseren Team ins Lenkrad zu greifen, sich für Manor ins Zeug legen zu wollen. "Ich bin auch zu Manor gekommen, um dem Team so viel wie möglich zu helfen und Input von Mercedes mitzubringen. Inwiefern verhält sich das Auto anders und was muss man verbessern, um es nach vorne zu bringen?", so der Junior der Silberpfeile. "Wenn ich durch den einen Punkt Manor geholfen habe, vor Sauber zu stehen..." Dann hätte er die aus der Insolvenz zurückgekehrte Truppe auf einen Schlag um viele Millionen reicher gemacht.