Toto Wolff: Anzahl der Saisonsiege interessiert mich nicht

Mercedes hat alle Trümpfe in der Hand, 2016 einen neuen Siegrekord aufzustellen, doch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt, wieso ihn das kalt lässt

(Motorsport-Total.com) - Rekorde und Statistiken üben auf Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff "keine Faszination aus". Das hat der Boss des derzeit erfolgreichsten Formel-1-Rennstalls zugegeben. Und das, obwohl Mercedes diese Saison noch alle Chancen hat, einen neuen Siegrekord aufzustellen: Derzeit hält man bei 13 Saisonsiegen, und es sind noch sieben Rennen ausständig. In den vergangenen zwei Jahren sorgte man mit 16 Saisonerfolgen für die bisherige Bestmarke.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff legt keinen besonderen Wert auf die Rekordbücher Zoom

"Das sind reine Zahlenspiele, die nur für die Rekordbücher interessant sind", sagt der Österreicher. 2016 sei aber auch ohne Rekorde "eine spektakuläre Saison. Das ist es, was zählt." Obwohl man in beiden WM-Wertungen überlegen in Führung liegt, dürfe man nun nicht den Fokus verlieren und müsse sicherstellen, "die Sache ins Ziel zu bringen und beide Titel zu gewinnen".

Außerdem verweist er auf die gravierenden Reglementänderungen im Jahr 2017, die auch für die Mercedes-Dominanz eine Bedrohung darstellen könnten: "Uns muss bewusst sein, dass uns eine neue Herausforderung bevorsteht."

Die Formel-1-Rekorde sind hingegen relativ, da das McLaren-Honda-Team im Jahr 1988 15 von 16 Rennen gewonnen hat und somit fünf Grands Prix weniger zur Verfügung hatte als die Mercedes-Truppe dieses Jahr. Nur einmal mussten Ayrton Senna und Alain Prost damals ohne Sieg nach Hause fahren: in Monza, als beide McLaren ausschieden und Gerhard Berger einen Ferrari-Triumph abstaubte.

Ähnlich verhält es sich dieses Jahr, wie Wolff weiß: "Abgesehen von einem Rennen haben wir alle gewonnen. Das hätten wir auch gewinnen können, und dann hätte es ein Rekord werden können." Eine 100-prozentige Erfolgsquote pro Saison hat tatsächlich noch kein Formel-1-Team geschafft. "Aber das ist nicht mehr zu schaffen", weiß Wolff.